Heuersdorf ist eine im Jahr 1297 erstmals urkundlich erwähnte Ortschaft nahe Borna. Leider hatten die Dorfväter nicht bedacht, dass sie auf Kohle bauen. Die Auslöschung ist seit DDR-Zeiten beschlossene Sache. Alle Proteste der Bewohner halfen nichts, trotz Wende, neuer Demokratie und Gerichtsterminen bis in die letzte Instanz.

Im Juni 2009 zogen die letzten Bewohner von dannen. Archäologen buddeln zurzeit noch den Kirchacker an der Taborkirche um, auf der Suche nach ihrer Ansicht nach Erhaltenswertem. Viele Gebäude sind schon vom Erdboden verschwunden. Die Bagger  des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain fressen sich bereits in den Ort. Das wollte ich noch einmal sehen, bevor es zu spät ist.

Die Anfahrt, knapp 28 Kilometer, erfolgte möglichst direkt, d.h. durch Markkleeberg, an der Pleiße nach Süden, durch Böhlen, am wolkenspuckendem Monstrum Lippendorf vorbei zum Tagebauaussichtspunkt, dann über einen Feldweg (wer es ganz legal will, nehme die Landstraße) und über die S50 nach Heuersdorf.

Zu großen Teilen geht es über ordentliche Fahrradwege, oft asphaltiert, so dass eine zügige Fahrt möglich ist. Wer z. B. den Zwenkauer, den Cospudener oder den Markkleeberger See ansteuern will, kann die Hin- oder Rückfahrt entsprechend modifizieren. Große Umwege wären dafür nicht nötig.

Gegenwärtig (Ende Juni 2009) ist Heuersdorf noch begehbar. Das wird sich ändern. Doch auch nach der Auslöschung des Dorfes wird diese Tour, dann mit Ziel Tagebauaussichtspunkt, attraktiv bleiben.

Auf der Rückfahrt habe ich mich spontan entschieden, noch den Stausee Rötha anzusteuern. Hierfür wäre es besser gewesen, nicht erst auf der S71 abzubiegen, sondern schon in Neukieritzsch den Pleißeradweg zu wählen. Ich empfehle, die Route entsprechend abzuändern!

Suboptimal habe ich mich auch durch Rötha und den Agra-Park bewegt. Hier gibt es sicher elegantere Durchfahrten - aber meine führten auch ans Ziel.

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