Eine ausgesprochene Kennenlern-Tour entlang der Costa de la Luz in der Gegend um Conil de la Frontera und deren Hinterland beginnt wie fast alle der dortigen Touren in der Hotelregion von Novo Sancti Petri.
Über die relativ gut ausgebauten, küstennahen Straßen mit überwiegend Zubringerverkahr zu den Hotels geht es zunächst in die Ferien-Urbanisación Cabo Roche, in deren „Zentrum“ die Route links abbiegt bis zum Erreichen des mit einer (meistens geöffneten) Schranke versehenen Eingangstores. Kurz dahinter zweigt eine kleinere Landstraße nach rechts in einen Pinienwald ab und vorbei an kleineren Ansiedlungen und landwirtschaftlichen Anwesen schlängelt sich die Straße überwiegend durch schattige Wälder bis unmittelbar vor Erreichen eines Kreisverkehrs kurz vor Conil ein asphaltierter Feldweg links abzweigt.
Durch Felder, ein kleines Siedlungsgebiet und über eine Brücke erreicht man ein kleines Gewerbegebiet, von dem ein gut asphaltierter Weg sanft bergab und parallel zur Nationalstraße N 340 verläuft. Auf dieser geht es dann parallel zu einer Schnellstraße, meistens leicht bergauf Richtung Vejer de la Frontera, dem wohl bekanntesten der andalusischen ´weißen Dörfer´ in dieser Region. Hier bietet sich eine erste Rast in einer kleinen Bar neben dem großen Verteiler-Kreisverkehr am Fuße des hoch auf einem Hügel über der Ebene liegenden Städtchens an.
Ein Besuch von Vejer lohnt sich sicher, ist allerdings mit erheblichen Anstrengungen wegen des in jedem Falle notwendigen heftigen Anstiegs verbunden. Dabei ist der Anstieg über die unmittelbar an besagter Bar beginnende A-2229 noch der moderateste der 3 hinauf führenden Straßen.
Die getrackte Route führt zur Vermeidung des starken Anstiegs jedoch bewusst nördlich um Vejer herum, wobei die Wegeführung nach Durchfahren von 2 Kreisverkehren und parallel zur Schnellstraße A-48 sich etwas abenteuerlich gestaltet: die einzige eben verlaufende Straße (außer der Schnellstraße, die für Radfahrer tabu ist!) endet plötzlich vor einer Einbahnstraße. Da dort aber kaum Verkehr zu herrschen scheint, kann man als Radfahrer (etwas verkehrswidrig) sich vorsichtig entgegen der Fahrtrichtung nur wenige Meter vorantasten bis aus der Schnellstraße eine normale Landstraße wird, die dann auch wieder von Radlern benutzt werden darf.
Danach geht es ohne größere Probleme, allerdings mit höherem Kfz-Aufkommen auf dieser Art Umgehungsstraße im großen Bogen um den Hügel von Vejer herum und wieder Richtung Küste nach Barbate.
Für den leider etwas heftigen, schnellen Verkehr auf dieser unvermeidlichen Verbindungsstraße wird man im ursprünglichen, überwiegend spanischen Urlaubern vorbehaltenen ruhigen Badeort Barbate und vor allem im nachfolgenden Streckenabschnitt entschädigt, der wieder in unmittelbarer Küstennähe verläuft.
Unmittelbar hinter Barbate beginnt ein längerer, aber moderater Anstieg in den Naturpark „Breña y Marismas Barbate“ mit grandiosen Ausblicken auf Sandbuchten und unendliche grüne Pinienwälder. Nach Erreichen der „grünen Hölle“ auf dem Hochplateau mit 120 m Höhe und Überquerung desselben öffnet sich besonders in der nachfolgenden Genussabfahrt ein ebenso überwältigender Ausblick auf den Atlantik und breite Strände speziell vor dem nächsten kleinen Badeort Caños de Meca. Besonders beeindruckend ist dort der Ausblick auf den markanten Leuchtturm am Kap Trafalger, einem geschichtsträchtigen Ort, dessen vorgelagerte Strände beliebter Treffpunkt von Kitesurfern ist – bei stürmischem Wetter eine atemberaubende Show.
Der Streckenabschnitt zwischen Barbate und Kap Trafalgar (kleiner Abstecher an die dortigen Strände lohnt!) gehört zweifelsohne zu den landschaftlich reizvollsten Abschnitten der gesamten andalusischen Atlantikküste.
Anschließend geht es leider wieder über die etwas mehr von Kfz befahrene Landstraße A-2233 Richtung Conil, allerdings nicht ohne noch einen kurzen Abstecher über eine ruhigere Nebenstraße zu machen an die idyllischen Strände von El Palmar, mit ihren vielen typischen Bars und Restaurants eine weitere vorzügliche Gelegenheit zu einer Rast.
Wieder zurück auf der A-2233 geht es zügig Richtung Conil (Abstecher in die Stadt und/oder an den Strand lohnt ebenfalls!) und nach einem ordentlichen Anstieg durch die Vororte erreicht man schnell wieder kleinere, zumeist ruhige Straßen durch ´Urbanisaciónes´ für Urlauber. In zügiger Fahrt mit häufigem Auf und Ab geht es vorbei an der ´Playa del Aceite´, einer Strandbucht ähnlich der Algarve – auch hier lohnt sich (für Radler mit robusterer Bereifung!) ein kurzer Abstecher. Unmittelbar danach führt die Tour am kleinen Hafen von Conil vorbei und mit kurzem heftigem Anstieg hinauf zum Leuchtturm Roche sowie wenig später wieder in die gleichnamige Urbanisación, in der die Runde geschlossen wird.
Auf den zu Anfang beschriebenen Straßen geht es dann zurück zum Ausgangspunkt Novo Sancti Petri.
Die Strecke ist überwiegend flach, weist aber in Teilabschnitten nennenswerte Steigungen auf und führt praktisch immer über asphaltierte Landstraßen und Wirtschaftswege. Abgesehen vom gelegentlich etwas heftigeren Kfz-Verkehr auf Teilabschnitten kann bei entsprechenden Wetterlagen starker, häufig böiger Wind recht störend sein – entschädigt wird man aber unbedingt durch die phantastische Landschaft zwischen Barbate und Conil.
Technisch anspruchsvoll kann diese Tour je nach Wetter- und Verkehrslage damit durchaus sein; auch Kondition ist dann gefragt. Geeignet auch für Rennräder; Vorsicht: insbesondere der häufig für Radfahrer vorgesehene Randstreifen ist gelegentlich von Unrat/Scherben verschmutzt und unerwartet tauchen selbst in Straßenmitte schon mal erhebliche Schlaglöcher auf.
Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ist generell geboten- an die Helmpflicht für Radfahrer in Spanien sei in diesem Zusammenhang besonders erinnert!
Tour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Minimale Höhe -10 m
Maximale Höhe 120 m
Kommentare
Der Ausgangspunkt für diese attraktive, aber herausfordernde Runde liegt wie beschrieben im Hotelviertel von Novo Sancti Petri; aber auch Conil bietet sich als Start-/Zielpunkt an, wobei die Tour dann naturgemäß ein Stück (ca. 12 km) kürzer ist.
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