Die Tour führt im Wesentlichen auf sehr verkehrsarmen Strecken. Es geht meist über Nebenstraßen, Radwege, Waldwege und ehemalige LPG-Straßen.
Touristen sollten dennoch beachten, dass Sachsen hinsichtlich des Autofahrens keine Skandinavier oder Rheinländer sind. Sie pflegen nicht selten einen ruppigen Fahrstil. Dies betrifft nicht nur die Machos sondern auch die Sächsinnen. Sie bleiben viel zu lange auf dem Gas und fahren vorwärts nicht besser als rückwärts. Das tun sie halt nur viel schneller. Man sollte also auch auf kleinsten Straßen Augen und Ohren stets offen halten!!
Insbesondere sonnabends zwischen 10 und 12, wenn es die Dörfler zum Einkaufen in die Städte zieht, wird von einigen mächtig auf dem Gas rumgetrampelt! Sonnabendnachmittag und sonntags ist auf den von uns befahrenen Straßen meist gähnende Leere in positivem Sinne.
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Startpunkt ist heute wieder mal das Tintenfässl. Dies ist eine Triangulationssäule in einer Baumgruppe am oberen Forstweg in Freiberg. Wir rollen erst einmal zu einer Runde übern Campingplatz um zu schauen wer so alles vor Anker gegangen ist und dann geht es weiter auf gutem Wald- und Radweg vorbei am Drei-Brüder-Schacht mit Kavernenkraftwerk, an der Zugspitze und am Waldbad Erzengler nach Müdisdorf.
Wir radeln an der Teichmühle und dem Unteren Großhartmannsdorfer Teich, einem bedeutenden Stückchen des Flora-Fauna-Habitat-Gebietes "Freiberger Bergwerksteiche" (Vogelschutzgebiet) vorbei.
Nun lustwandeln wir es erst einmal hinab durch Helbigsdorf nach Mulda. Hier wäre das Dampfsägewerk Drechsel sehenswert, doch heute zieht es uns höher hinaus. Am Erlebnisbad Mulda strampeln wir nämlich die Geleitstraße steil nach oben. Die eigentliche Straße endet bald. Es bleibt aber trotzdem die historische Geleitstraße, welche nun einen Waldweg mit sehr gutem festem Untergrund darstellt. Oben angekommen gönnen wir uns eine Rast (Bild), schließlich haben wir gerade über 150 Hm am Stück absolviert. Wir verschmähen die Radaubrüder von Blockhausen und fahren in den befreienden Wind, der über den nun folgenden offenen Bergrücken bläst, hinein.
In Clausnitz wartet aber noch einmal so ein stolzer Brocken von über 150 Hm am Stück. Oben am Ringel (Bilder) angekommen war es das aber auch. Für heute ist nur noch Genussradeln angesagt. Die Ringelstraße zwischen dem Ringel und der Fischerbaude ist ein Geheimtipp für jeden Inlineskater. ALLE Großstädter können von so etwas nur träumen!!
Es ist wunderschön hier: Die Piste liegt geschützt im Wald. Es herrscht aber trotzdem das raue, erfrischende Klima des Erzgebirges. Mehrere Rastplätze gibt es hier – perfekt!
Vor der Fischerbaude in Holzhau öffnet sich der Wald (Bild). Wir radeln auf guten Waldsträßchen weiter zum Torfhaus und dann sehr steil (!!) hinab zum Teichhaus (Bild). Überall könnte man einkehren.
Nun geht es wirklich lange, lange Zeit nur noch genüsslich bergab! Die Dörfler drängeln sich inzwischen an den Wühltischen in den Städten. Das Muldental ist fast autoleer. Nur die Motorradfahrer genießen die Kurven und ein paar Radfahrer vor allem aus Tschechien trödeln dahin. Die autofahrenden Urlauber sind oft aus Holland und so keine Gefahr!
Wir schauen noch am Lindenhof und am Erbgericht und an der Rechenberger Brauerei, wo ein superleckeres Bier herkommt, vorbei ehe wir ein paar Gänge runter schalten. Unter 30 Km/h sind unwürdig! Wir bleiben auf der Rückfahrt im Tal. In Lichtenberg wird der Verkehr stärker und man sollte den angebotenen Radweg nutzen.
Wir schwenken deshalb an der super schönen Wenzelmühle ein. Wir unterqueren ein Viadukt, umkurven die Fischteiche der Talmühle und haben bis Weißenborn ein schönes Stückchen Radweg vor uns, der dort leider abrupt abbricht, weil der dortige Schlossherr seinen Park und Anwesen samt Weißenborner Schloss verrammelt. Das ist für das eh schon nicht sonderlich schöne, aber reiche Weißenborn eine mittlere Katastrophe. Ihm fehlt seine Seele! Zum Trost haben sich die Weißenborner eine mondäne Sporthalle und einen schnuckligen Kreisverkehr gegönnt, die wir nun zu alledem auch noch um- bzw. durchfahren müssen. Anschließend suchen wir den Radweg nach Freiberg. Man sollte keinesfalls die Staatsstraße S184 nehmen, denn diese ist kreuzgefährlich. Der Radweg hat aber leider eher ein anspruchsvolles Profil. Der Untergrund ist soweit okay. Nur die Abfahrt zur Muldenbrücke erfordert Konzentration. Das Steilstück ist leicht ausgewaschen und es geht fast rechtwinklig in die einspurige Brücke hinein.
Auf der Höhe angekommen geht es aber mit dem Genussradeln weiter, wenn man den Weg nicht verliert. Das Freiberger Radwegnetz ist dicht aber gut versteckt. Man muss unserer Spur demnach exakt folgen, selbst wenn es einem komisch vorkommen sollte, weil es unter anderem durch Garagenanlagen, Gewerbegebiete und Kleingartensparten geht. So gelangen wir erholt am Tintenfässl an und haben noch Kraft und Zeit für neue Pläne!? ;-
Für Leute, die noch kein GPS-Gerät besitzen, empfehle ich die Kompass Karte 1027 (Osterzgebirge).
Weitere Informationen unter
http://www.freiberg-service.de/Tour Galerie
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