Vorweg sei vielleicht gleich einmal zu erwähnen, dass die beschriebene Tour nur bei den besten Wetterbedingungen und nur mit dementsprechender Kondition durchgeführt werden sollte. Wir haben uns (wie zu unserem Erstaunen auch viele Andere Bergsteiger an diesem Tag) zeitlich ziemlich verschätzt und durften dann Notbiwakieren... Aber unter besseren Umständen wäre auch diese Tour für uns innerhalb von 8h machbar gewesen.
Ausgangspunkt für die Tour ist der kostenlose Parkplatz der Alpsitzbahn. Um 0830h geht es mit der aller ersten Gondel der Kreuzeckbahn auf den Osterfelderkopf. Von hier aus der Beschilderung zur "Alpspitz-Ferrata" folgend, einen Schotterweg entlang (durch ein provisorisch angebrachtes Drehkreuz hindurch). Danach folgt man diesem Weg noch ca. 200m und kommt an eine Weggabelung. Links der Nordwandsteig mit Tunneln und *mehr für´s Auge* und nach rechts die etwas anspruchsvollere Route auf die Alpspitze.
Wir entschieden uns für anspruchsvollere Route und folgten der Beschilderung zum "Ferrata-Einstieg", der schon etwas unterhalb unschwer an den anwesenden Menschenmassen zu erkennen war... An super Tagen ist der Einstieg wohl noch überfüllter - und wer kein Fan von "Familienwanderungen" ist, der sollte sich vorher diesbezüglich versuch ein wenig in Geduld zu üben - Kleinkinder werden hier anscheinend gerne in den Klettersport eingewiesen... Zumindest war das unser erster Eindruck.
Der Anstieg auf den Gipfel der Alpsitze ist an sich relativ einfach, gut gesichert und teilweise auch sehr steil - aber mit entsprechend großem Rucksack macht sich das bemerkbar - was uns letztendlich auch um 2h zurückwarf - aber mit entsprechendem Gepäck wird man damit wohl keine Probleme haben und nach knapp 2h am Gipfel ankommen :) Verlaufen kann man sich da definitiv nicht...
Was allerdings über die Grießkarscharte wiederum anders sein kann... Nachdem man am Gipfelkreuz der Alpspitze vorbeigegangen ist, hält man sich beim 25m entfernten Wegweiser rechts, und begibt sich auf teilweise stark abfallendes, oft ungesichertes und ausgesetzes Gelände. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier Voraussetzung - wer sich in diesem Punkt nicht sicher ist, sollte schon am Anfang des Grates abbrechen und über die Ferrata absteigen, da der Weg für die nächste Stunde keineswegs besser wird!
Unter den genannten Gegebenheiten führt der Weg dann noch knapp 1h über die Grießkarscharte weiter, danach geht es teilweise gesichert ca 4h steil über das Mathaisenkar bergab. Hier kann es passieren, dass man sich abunan etwas *verläuft*, da die Wegmarkierungen nicht immer eindeutig an den Felsen angebracht wurden.
Wer bereits hier absehen kann, dass er nicht innerhalb der nächsten 1-2h vor Einbruch der Dunkelheit an der Höllentalangerhütte ankommen wird, der soll (lt. Wunsch des Hüttenwirtes) noch vor 2000h anrufen und sagen er komme später (sofern eine Reservierung vorliegt). Ansonsten bietet sich nach den Fels- und Geröllausläufern eine gute Gelegenheit für ein Biwak, da ein paar Meter weiter auch schon die ersten geraden Flächen und Wiesen liegen...
Der restliche Abstieg zur Höllentalangerhütte erfolgt über einen schmalen Pfad, der der Beschaffenheit eines Jägersteiges ziemlich ähnelt und dauert ungefähr 1,5-2h. Danach kann man sich an der Hütte erst einmal am naheliegenden Gebirgsbach erfrischen oder einfach relaxen... (Hier herrscht bereits ab 1000h ein abartig-reger Betrieg... )
Über einen gut ausgebauten Weg geht es dann für ca. eine 3/4h weiter bis zur Höllentalklamm. Die Klamm ist je nach Besucheransturm mehr oder weniger gut zu durchgehen. Oft kann es passieren, dass man die ein oder andere Reisegruppe passieren lassen muss, bevor man sich selbst durch die ein-mann-breiten Gänge und Wege zwängt - aber nach einem solchen Landschaftsspektakel stresst einen soetwas nicht wirklich... Der Vorsicht halber sollte man aber auch hier knapp eine Stunde für den Abstieg einplanen.
Am Ende der Klamm steht ein kleines Mauthäuschen, dass einen für 3EUR (Nicht AV-Mitglieder / 1 Erwachsener) passieren lässt. Danach folgt man einfach dem Weg für eine weitere knappe Stunde, und man ist in Hammersbach angekommen. Hier hat man dann die Möglichkeit entweder via Bahn oder Bus zum Ausgangspunkt *Parkplatz Kreuzeckbahn* nach Garmisch-Partenkirchen zurückzufahren...
Tour Galerie
Tour Karte und Höhenprofil
Kommentare
Anfahrt zur Alpspitzbahn:
Am Kreuzeckbahnhof 12
82467 Garmisch-Partenkirchen
Anreise aus dem Norden
Wer mit dem Auto von Norden aus anreist, fährt am Besten auf der A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen. Die letzten 10 Kilometer vor GAP werden auf der B2 absolviert. Eine Autofahrt von München nach GAP dauert deshalb nur 50 Minuten.
Anreise aus dem Westen
Der Anreiseweg führt dann entweder über Imst und den Fernpass oder über den Grenztunnel Füssen/Reutte in Richtung GAP.
Anreise aus Österreich
Autofahrer, die aus dem österreichischen Inntal nach GAP kommen wollen, sollten Ihren Weg über den Zirlerberg in der Nähe von Innsbruck nehmen. Die Route führt dann an Seefeld, Scharnitz und Mittenwald vorbei. Die 60 Kilometer von Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen können in guten 45 Minuten absolviert werden.
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