Es sind zwei Naturschutzgebiete, die wir mit dieser Wanderung aufsuchen: der Pfaffensee und das Bingenheimer Ried. Beides sind Brutgebiete zahlreicher Vogelarten und auch beliebte Rastplätze für Zugvögel. Man hat auch stattliche Kranichschwärme beobachtet, die hier ihre Kraftreserven für die Weiterreise auftankten.
Startpunkt ist der Parkplatz in der Wiesengasse von Gettenau (Ortsteil von Echzell). Am Friedhof vorbei, geht es auf einem Wirtschaftsweg geradeaus, bis wir den Pfaffensee erreichen. Dieser ist, wie auch der benachbarte Teufelssee aus einem Braunkohlentagebau entstanden. Um die Seen ganz der Natur zurückzugeben, hat man sie mit einer dichten Buschhecke eingefasst und damit den direkten Zugang zum Wasser ausgeschlossen. Man hat nur an zwei Stellen die Möglichkeit, von Aussichtsplattformen aus, den See zu überblicken und Tiere zu beobachten. Daher ist es wichtig, ein Fernglas mitzubringen!
Unser Weg trifft direkt auf die Stelle der Hecke, wo neben einem Naturschutz-Schild eine hölzerne Barriere einen schmalen Durchlass zu einem Trampelpfad freigibt, der uns zum ersten Aussichtsturm (Wegpunkt AT1) führt. Da der Grünstreifen um den See schon lange keiner landwirtschaftlichen Nutzung mehr ausgesetzt war, fällt auf, wie artenreich die Wildblumenflora hier ist. Natürlich halten wir uns an die Gebote und Verbote des Naturschutzes. Im Hinblick auf die Brutvögel sollten Hundebesitzer ihre Lieblinge besser zu Hause lassen oder wenigstens an der kurzen Leine führen. Auch ist es selbstverständlich, dass wir die Absperrung zum Ufer beachten, auch an den Stellen, wo uneinsichtige Zeitgenossen den Zaun bereits niedergetreten haben!
Von der Aussichtsplattform nehmen wir den gleichen Trampelpfad zurück, um dann auf einem Wirtschaftsweg den Pfaffensee halb zu umrunden, wo wir Zugang zum zweiten Aussichtsturm (AT2) haben. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Bingenheimer Ried. Wir durchqueren das Dorf Heuchelheim und gehen an dessen östlichem Rand nach Reichelsheim. Dort geht's links in die Goethestraße und dann rechts in der Kleiststraße weiter, bis wir an die Eisenbahnstrecke kommen. Vor den Gleisen biegen wir nach links in den Fuß- und Radweg ein, der neben den Gleisen verlaufend zum Ried führt.
Schon bald nach den letzten Häusern von Reichelsheim finden wir links am Weg einen Beobachtungshügel, der einen ersten Ausblick in die Feuchtwiesen bietet. In der Nähe ist einer der Masten mit Storchennest, von denen es im Ried mehrere gibt und die z.Zt. (Sommer 2012) auch alle besetzt waren. Etwas weiter gibt es eine weitere Aussichtsplattform (AT3). Der Radweg biegt hier nach rechts über die Gleise ab. Wir gehen aber auf dem Feldweg links neben dem Bahndamm weiter. An der Bahnstation Gettenau-Bingenheim gehen wir nach links und sind bald wieder am Ausgangspunkt.
Die Dauer der Wanderung mit 2h 30min ist im wesentlichen reine Gehzeit. Man sollte aber bedenken, dass Tierbeobachtungen oft etwas Geduld brauchen. Die Zeit dafür sollte man sich schon nehmen!
Meine drei Sterne für Technik stehen dafür, dass man keinesfalls Fernglas und Fotoausrüstung vergessen sollte.
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Navi-Adresse: 61209 Echzell Wiesengasse 24
oder Koordinaten: N 50° 22' 46.9" O 8° 52' 54.3"
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