Die vierte Etappe unserer Gourmet-Tour ging von Klausen (525 m) über die Villanderer Alm, Gasserhütte (1757 m), Mair in Plun Alm (1820 m), Stöfflhütte (2057 m), Gfohler Alm und Reinswald nach Sarnthein (961 m) und von dort dann nochmal hoch zum Auener Hof (1614 m). Beim Frühstück schüttete es draußen schon wieder und die Motivation zum Losfahren war dementsprechend gering. Nach dem 4. oder 5. Kaffee entschlossen wir uns dann doch für den Aufbruch. Die Etappe war schließlich nicht ganz ohne, denn von Klausen bis zur Gfohler Alm geht es erst einmal 1600 m nur bergauf.
Beim Verlassen von Klausen bin ich dann schon 'mal falsch nach links abgebogen und statt wie geplant die normale Teerstaße nach Villanders zu nehmen sind wir dann den Wanderweg 4A mehr hochgeschoben als gefahren. Eigentlich hätten wir umdrehen sollen und die paar Kilometer nach Klausen zurückfahren sollen. Zu allem Überfluß hatte ich dann noch einen Platten. Also bei Regen schnell den Ersatzschlauch aufgezogen und ohne Brille den Stachel im Mantel übersehen. Kurze Zeit später war natürlich schon wieder die Luft raus. Bei einem Bauernhof gab es Gott sei Dank eine Viehtränke und ich konnte den Stachel und das Loch finden und im zweiten Anlauf dann auch flicken. Beim ersten Mal ist mir wahrscheinlich der Flicken nass geworden.
Ab Villanders ging es dann eine Teerstraße fast bis zur Gasserhütte hoch. Verkehr war da so gut wie keiner. Ich hatte eigentlich geplant über das Silberbergwerk zu fahren, da wir aber aufgrund des Umwegs und des Platten sowieso schon spät d'ran waren haber wir auf diese Schleife verzichtet und sind lieber auf der Teerstraße geblieben. In der Gasserhütte gab's dann Hirtenmakkeroni und Suppe.
Dann geht es weiter bergauf bis zur Gfohler Alm. An wenigen Stellen mußte ich wegen Steilheit schieben, aber ansonsten ist der Weg gut befahrbar. Da es ziemlich bewolkt und kühl war, kamen wir dann auch nicht so ins schwitzen. Vielleicht war das für diese Strecke gar nicht so schlecht.
Nach dem Pass über der Gfohler Alm (2128 m) geht es dann nur noch bergab bis Sarnthein (961 m). Im ersten Stück auf dem Waldweg bis Reinswald gab es einen kurzen Abschnitt auf dem wir bergab schieben mussten da er extrem steil war. Ab Reinswald sind wir dann auf der Teerstraße nach Sarnthein gedüst. Eigentlich hatte ich geplant über den Mühlenweg zu fahren, das hat uns aber eine ortsansässige Bikerin ausgeredet. Außerdem waren wir in der Zwischenzeit so spät d'ran, dass wir keine Experimente mehr machen wollten. Abgesehen davon macht es auch 'mal Spass mit über 40 km/h eine Abfahrt hinunterzufahren.
Von Sarnthein hätten wir jetzt eigentlich noch 650 m zum Auener Hof (www.auenerhof.it) hochtreten müssen wo ich das Arragement "Short Stay and Gourmet“ gebucht hatte. Nachdem es inzwischen aber schon 19:00 Uhr war ließen wir uns von einem unserer Begleitfahrzeuge abholen. Das war das einzige Mal wo wir beschissen haben, aber schließlich wollten wir ja noch den 300° Panorama-Whirlpool genießen.
Im Restaurant Terra des Auener Hofes (ein Stern, 16 Punkte) zauberte dann Heinrich Schneider ein wirklich außergewöhnliches 13 Gänge Menü:
- Mit Bergblüten marinierte Garnele im Hörnchen
- Rehessenz mit getrocketen Beeren
- Himbeerblatt mit Rosenpulver und Aromen
- Karotten-Tartar mit Kresse, Mais und Gewürzcreme
- Frischer Stockfisch mit Waldaromen und Habichtspilz
- Sarner Freilandei mit getrockneten Morcheln
- Blumenkohl-Tortelli mit Malzerde, Holunderblütenschaum und Sommertrüffel
- Zanderfilet mit Mangold, Melisse und Weizengras
- Beef-Tea vom Sarner Rind
- 30 Tage gereiftes Sarner Grauviehrind mit Salurner Schwarztorfrauch aromatisiert mit Vogelmiere und Creme von Sonnenblumenkernen des letzten Sommers
- Creme von der Gundelrebe mit Brennesselgele und Holunderblütenaroma
- Birkeneis mit schwarzer Bohnenpaste, getrockneter Milchhaut, Gewürzcreme und Waldhonig
- Süsse Kartoffel-Rosmarinchips, Bon Bon vom schwarzen Knoblauch, Mandelkrokant, Schokoelast, hausgemachter Baumkuchen, gesponnener Bergblütenzucker
Die Kreationen waren zum Teil wirklich abgefahren und vielleicht auch nicht Jedermanns Sache, aber man muß es ja nicht jede Woche essen. Es war auf jeden Fall ein kulinarischen Erlebnis das man sich schon einmal gönnen sollte wenn einem Essen Spaß macht.
Kurzdaten der Etappe
- Abfahrt in Klausen: 29.07.2014, 10:00 Uhr, 525 m, 19 Grad
- Ankunft Gasserhütte: 15:15 Uhr, 1757 m
- Abfahrt Gasserhütte: 16:00 Uhr
- Pass über der Gfohler Alm: 17:00 Uhr, 2128 m, 14 Grad
- Ankunft in Sarnthein: 19:00 Uhr, 961 m
- Strecke: Klausen (525) - Villanders (880) - Samberger Hof - Gasserhütte (1757) - Mair in Plun Alm (1820) - Stöfflhütte (2057) - Gfohler Alm - Herz Jesu - Reinswald - Sarnthein (961) - Auener Hof (1614)
Die weiteren Etappen
- Vorwort und erste Etappe von Mittenwald nach Maurach am Achensee: www.gps-tour.info/de/touren/detail.133983.html
- Zweite Etappe von Maurach nach Ramsau im Zillertal: www.gps-tour.info/de/touren/detail.133984.html
- Dritte Etappe von Ramsau über das Pfitscherjoch nach Klausen: www.gps-tour.info/de/touren/detail.133986.html
- Fünfte Etappe von Sarnthein nach St. Nikolaus im Ultental: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134003.html
- Sechste Etappe von St. Nikolaus über das Rabbi-Joch nach Madonna di Campiglio: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134004.html
- Siebte Etappe von Madonna nach Malcesine: www.gps-tour.info/de/touren/detail.134005.html
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