Von Zinnowitz geht es nach Zempin und danach zur schmalsten Stelle Usedoms, rechts Achterwasser, links Ostsee. Koserow folgt, dann geht es am Kölpingsee entlang. Ückeritz wird gestreift, dann folgt Bansin, ehe wir über Heringsdorf Ahlbeck erreichen. Von einem der beiden größten Seebäder Usedoms zum anderen. Wobei das zwischen ausgedehnten Laub- und Kiefernwäldern eingebettete Zinnowitz schon das bedeutendste und lebhafteste Seebad ist. Ruhig und beschaulich kommt dagegen Zempin daher, das freilich auch an der schmalsten Stelle Usedoms liegt. Koserow ist verbunden mit dem Buch „Maria Schweidler oder die Bernsteinhexe“ des Usedomer Schriftstellers J.W. Meinhold, der von 1821 bis 1827 in Koserow lebte. Sagenumwoben ist der nur durch einen Dünenwall von der Ostsee getrennte Kölpinsee, der früher mal eine Ostseebucht war, ehe er durch Sandanschwemmungen abgeschnürt wurde. Ückeritz, am Achterwasser gelegen, wurde in den Dreißigerjahren eine Künstlerkolonie. Die Maler Otto Manigk und Herbert Wegehaupt machten den Anfang. Später in den Fünfzigern folgten Karen Schacht, Manfred Kandt, seine Ehefrau Susanne Kandt-Horn und Eva Kopetz. Zu DDR-Zeiten hatte Ückeritz den größten Campingplatz Europas, der sich bis nach Bansin zog. Ab Bansin folgt dann der Mittelpunkt des Usedomer Seebäderlebens, die Kaiserbäder eben Bansin sowie Heringsdorf und Ahlbeck. Bansin ist dabei das kleinste der drei und hat als einziges Seebad auf Usedom keine Vergangenheit als Fischerdorf, sondern wurde von vornherein als reines Seebad erbaut. Ganz im Gegensatz dazu war Heringsdorf zunächst ein unbedeutendes Fischernest, das freilich einen rasanten Aufstieg von Heringspackplatz zum Seebad machte, als der Bankier Hugo Delbrück1872 die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf gründete. Ahlbeck konnte als einziges Ostsee-Seebad seine historische, 1899 errichtete Seebrücke erhalten. Ursprünglich war der auf Stelzen im Wasser der Ostsee stehende Holzbau naturbelassen, wurde 1990 aber anlässlich von Dreharbeiten zum Film „Papa ante Portas“ von Vico von Bülow weiß lackiert, weil Loriot die Seebrücke weiß in Erinnerung hatte…
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