Ultental I von St. Nikolaus zum Weisbrunner Stausee
Bei unserer Trans Alp im Juli 2003 führte die Route nach dem Ötztal und Similaun am dritten Tag durch das Ultental hinauf zum Rabbi Joch und zur Haselgruberhütte. Angeregt durch die hilfreichen Angaben von Alois Herzig in seinen Skitourenberichten haben wir uns das Ultental für einen Dreitages Bikeaufenthalt Ende September 2017 ausgesucht. Und wir hatten Glück. Während in Osttirol und in den Dolomiten die Gipfel schon sehr weiß waren, empfing uns das Ultental mit gutem Herbstwetter. Nur stellenweise wurden wir etwas nass, aber dem Regen folgte sofort wieder Sonnenschein.
Idealer Ausgangspunkt für unsere Touren war im kleinen Ort St. Nikolaus die kleine aber feine Pension Steinberg.
Nach unserer Ankunft schwangen wir uns auf die Räder und fuhren auf der wenig befahrenen Asphaltstraße von St. Nikolaus Richtung Talschluss nach St. Gertraud. Auf der Weissbrunnerstraße ging es vor dem Ort vorbei und immer aufwärts in wenigen Kehren. Gleich nach der ersten Kehre zweigt der Ultner Höfeweg ein, den wir beim Rückweg fuhren.
Bald sieht man links die große Staumauer vom Weissbrunner See. Ab einer Höhe von ca. 1800 m fährt man fast eben der Staumauer zu. Hier befindet man sich bereits im Nationalpark Stilfser Joch. Unser Ziel das Gasthaus "Knödlmoidl" eine ehemalige Verpflegungsstätte für die Arbeiter an der Staumauer, ist eine gern besuchte Einkehr in traumhafter Lage über dem See.
Die Lärchenbäume am Seeufer geben gerade im Herbst ein Farbenspektakel zum tiefblauen Himmel ab. Bei uns war es allerdings noch nicht soweit: die Bäume waren noch grün, die Temperaturen nahe Null Grad und der Himmel stark bewölkt. Die Einkehr am warmen Ofen war Balsam für das ausgekühlte Radlerherz.
Eine Umrundung des Sees und die erlaubte Befahrung der Staumauer gehörten als Abschluss des Besuchs dazu, bevor es wieder auf der Straße abwärts ging. Sehenswert waren gleich am ersten Steilstück die alten Bauernhöfe über die das BR-Rucksackradio erst kürzlich berichtete. Kurz vor Ende der Abfahrt bogen wir in den Ultner Höfeweg ein. Dieser Trail ist ein absoluter Höhepunkt dieser Tour mit herrlichen Ausblicken auf die förmlich an den steilen Hängen "klebenden" Bauernhöfe links und rechts des Tales. Ich bin kein Trailfahrer aber diese Strecke gefiel mir sehr gut und entsprach meinem Fahrkönnen.
Einziger Minuspunkt: In den Waldstücken des Höfewegs deuten die auffallend vielen Tempotaschentücher am Wegesrand auf die Hinterlassenschaften der Wanderer und Radfahrer hin. Diese Unsitte könnte man doch etwas diskreter hinterlassen!
Einkehrmöglichkeit: Knödlmoidl: www.weissbrunn.eu
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