Schattige Hochsommertour am Nordhang für Steigfreudige.
Bin heute allein unterwegs, d.h. nicht ganz, sondern mit unserem Labrador. Die steigfaulen Familienmitglieder haben heute andere Pläne. Unser Hund genießt eigentlich auch den Ruf der Steigfaulheit, aber sei's drum, heute wird die Aussicht endlich mal per Aufstieg verdient. Was uns nicht davon abhält, erst mal nach alter (und schlechter Gewohnheit) so weit zu fahren, wie es geht. Also vorbei am Wanderpakplatz bis zum Abstellplatz vor der Schranke am Calverbühl. Und dann geht's endlich den Berg hoch. Der Pfad zieht sich im dichten Wald in Serpentinen den Nordhang hoch und ist auch an diesem heißen Sommertag angenehm kühl. Der Labrador hält glänzend mit, hechelnd natürlich, wie das Hunde eben so zu tun pflegen. Hab' ich's mir doch gedacht: der 'arme' Hund wird vom Rest der Mannschaft nur vorgeschoben, um nicht steigen zu müssen. Oben an der Albkante angekommen verläuft der Weg relativ eben und führt durch eine Felsenklamm - die Sollbruchstelle für das nächste Stück Weißjura, das sich auf den Weg ins Tal macht. Am Ausgang der Klamm kommen rechts die Höllenlöcher - mit Leitern versehen. Unser Labrador kann zwar viel (vor allem viel fressen) aber eben nicht Leitern klettern. Also muss das ausfallen und dafür machen wir an der Höllenlochhütte einen Abstecher, raus auf die Albhochfläche mit Blick ins Längental, um zu fressen (der Hund natürlich, ich ohne 'fr'). Der Name Längental wird der Geographie einigermassen gerecht: 'lang ' stimmt und 'Tal' ist eher eine 'Mulde'. Reste eines vulkanischen Maars, welches das Wasser sammelt und hält und deshalb Ackerbau erlaubt. Zurück auf dem Weg bin ich jetzt auf der Suche nach der Gönningers Höhle und muss mehrmals hin und her gehen , um den kleinen Pfad zu finden. Ein Hinweisschild gibt es nicht und falls das Absicht ist, um die Höhle zu schützen, höre ich das gerne von autorisierten Personen und nehme dann gerne die Wegpunkte wieder heraus. Informationen über die Höhle sind ganz spärlich zu finden, lediglich kurze Einträge in Listen aus dem 19. Jahrhundert.
(Schübler, 1824)
Ich werde weiter suchen. Die Höhle selbst, jedenfalls, habe ich gefunden. Der kleine Einfang liegt hinter zwei herabgefallenen Felsbrocken und ist erst zu erkennen, wenn man bereits direkt davor steht. Meine Stirnlampe habe ich vorsorglich mitgebracht und der Labrador zieht es vor, vorsorglich draußen zu bleiben. Auch gut, einer sollte eh immer draußen bleiben, um bei Bedarf Hilfe zu holen. Bedingt durch den kleinen Einstieg ist es in der Höhle stocknacht (und angenehm kühl) aber die Stirnlampe reicht aus, um eine kuppelartige Halle mit ca 5 m Durchmesser am Boden und ebenfalls 5 m Höhe zu erkennen. An den Wänden sind schwach ausgebildete Tropfsteinformationen, weiße Ausblühungen, glitzernde Tautropfen, schnakenartige Insekten und vereinzelt Spinnen. Gegenüber des Einstiegs ist am Boden ein weiteres Loch zu entdecken, durch das sich gerade eine Person durchzwängen kann. Dahinter geht's in die Tiefe.Wie weit, sieht man nicht aber Haken an der Wand reichen als Hinweis, dass es hier nur mit Seil weitergeht. Also Zeit für den Rückzug. Weiter geht's dann zum Gelben Fels mit schönem Blick auf Urach und dann in engem Zickzack steil bergab. Beim Hochblicken sieht man auch: der Fels hat wirklich gelbe Stellen. Als Rückweg entlang des Hangfusses entscheide ich mich für den geschotterten Fahrweg, da ich in der Höhle viel Zeit verbracht habe. Das nächste Mal, nehme ich hier die kleinen Pfade. Kurz vor dem Parklatz steige ich auch noch auf das Calverbühl - ein grasbewachsener, weit sichtbarer Vulkankegel mit einer Linde auf der Kuppe. Von dort stammen auch die Videosequenzen.
Bemerkenswert: Springkraut (Impatiens noli-tangere)war sowohl in der Blüte als auch mit Frucht anzutreffen. Der volkstümliche Namen Rühr-mich-nicht-an spiegelt in etwa den lateinischen und erklärt sich, sobald man die reife Frucht berührt.
Further information at
http://de.wikipedia.org/wiki/Dettingen_an_der_ErmsTour gallery
Tour map and elevation profile
Minimum height 515 m
Maximum height 796 m
Comments
Fafnir
on 28.10.2009
Schöne Kurz-Tour, leider etwas verlängert, da mich mein Garmin Legend Cx im Wald etwas im Stich ließ. Hatte auch einen Hund dabei, der allerdings recht gehorsam ist. Wilde Hunde oder eine Kinder-Rasselbande, zudem noch evtl. am Wochenende fände ich an einzelnen Abschnitten der Wanderung zu riskant, teilweise geht´s halt senkrecht runter (z.Bsp. Gelber Fels) und im Bereich der Schwäbischen Alb gibt es nicht zu Unrecht eine Bergwacht! Feste Schuhe sind auch angeraten.
Anfahrt über Dettingen Erms. Wer Asphaltwege liebt, kann den ausgewiesenen Wanderparkplatz nördlich der B28 nutzen und zum Calverbühl wandern. Die StVo erlaubt jedoch auch die Weiterfahrt über eine Brücke über die B28 am Calverbühl vorbei bis zu einem kleineren Parkplatz vor einer Schranke.
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