Seit 1994 erschließt die 165 km lange Ammerland-Route Radfahrern die schönsten Höhepunkte der Ammerländer Parklandschaft. Sie führt über verkehrsarme und steigungsfreie Wege, die ein erholsames Radeln in freier Natur ermöglichen. Der Rundkurs ist in beide Fahrtrichtungen alle 500 - 1000 Meter mit grün-weißen Richtungsschildern gekennzeichnet. Die radtouristische Infrastruktur auf der Ammerland-Route wurde in den Jahren 1999 und 2000 noch weiter ausgebaut. 11 geräumige Schutzhütten mit Tischen und Sitzgelegenheiten wurden entlang der Route neu errichtet. Auf die vielen Besonderheiten der Ammerländer Parklandschaft weisen 21 große Infotafeln mit jeweils landestypischer Thematik hin. Zur Landesgartenschau 2002 in Bad Zwischenahn wurden entlang der Route fünf Landschaftsfenster als Fenster zum Raum im Rahmen des Projektes „Inszenierung einer Landschaft“ errichtet. Ziel dieser Inszenierung ist es, die Geschichte dieser Kultur-Landschaft wieder erfahrbar zu machen. Zu diesem Zweck wurden an fünf landschaftscharakteristischen Stellen im Ammerland Türme – so genannte Landschaftsfenster – gebaut. Die ammerlandtypischen Themen sind: Wasser, Rhododendron, Wallhecken, Geestrand und Mühlen. Jedem Turm ist ein Thema zugeordnet.
Von Bad Zwischenahn nach Edewecht
Beginnen wir unsere Rundreise auf der „Ammerland-Route“ in Bad Zwischenahn, denn hier bestehen optimale Verkehrsanbindungen sowohl für Bahn als auch Auto. Das Ortszentrum Bad Zwischenahns mit seinen zahlreichen Geschäften, Boutiquen und Restaurants findet sich am Südufer des drittgrößten Binnensees Niedersachsen, dem Zwischenahner Meer. Der 545 ha große See bildet das geographische Zentrum des Landkreises und ist ein Eldorado für Wassersportler. Neben modernen medizinischen Einrichtungen, gepflegten Parkanlagen und dem Gartenkulturzentrum weist das Moorheilbad viele interessante Attraktionen auf. So zeigt das 1910 eröffnete Freilichtmuseum „Ammerländer Bauernhaus“ mit dem bekannten „Spieker“ das ländliche Leben früherer Zeiten. Sehenswert ist auch die St.-Johannes-Kirche (1124) mit dem freistehenden Tor- und Glockenturm von 1469 sowie der 40 Meter hohe Wasserturm, der einen herrlichen Panoramablick über die „Perle des Ammerlands“ und das weite Umland gewährt.
Von Bad Zwischenahn führt (im Uhrzeigersinn) die Ammerland-Route durch eine reizvolle, von Mooren und Weiden geprägte Landschaft in die Gemeinde Edewecht. Ein Stopp in Edewecht ist lohnenswert, denn zu besichtigen sind hier z.B. die St.-Nikolai-Kirche von 1242 mit ihrem einzigartigen hölzernen Glockenturm und der Bergfried (1476) im Schatten der größten Traueredeltanne Deutschlands.
Von Edewecht nach Apen
Die Ammerland-Route führt weiter durch die saftigen Weiden des Auetals in die Ortschaft Westerscheps, wo zwei funktionstüchtige Windmühlen - ein Galerie-Holländer und eine Erdholländer-Windmühle - sowie das Landschaftsfenster zum Thema „Mühlen“ zu besichtigen sind. Nicht weit entfernt ist das Freilichtmuseum „Tollhus up´n Wurnbarg“, welches um 1758 als Zollstation die Grenze des Ammerlandes markierte. Vorbei am Badesee des Natur- und Freizeitparks Karlshof führt die Ammerland-Route nach Apen. Kurz vorher lohnt in Ocholt noch die Howieker Wassermühle (1608) einen Besuch.
In Apen lädt die älteste Schinkenräucherei des Ammerlandes (seit 1748) zur Besichtigung. Sehenswert ist auch die in der 2. Hälfte des 13. Jh. erbaute St.-Nikolai-Kirche mit dem freistehenden Glockenturm.
Von Apen nach Westerstede
Von hier begleitet nun der grüne Flussdeich des Aper-Tiefs die Ammerland-Route. Diese Marschlandschaft aus zahlreichen Wasserläufen und saftig grünen Wiesen ist ein Paradies für Naturliebhaber und Individualisten. Unterwegs wird der Nordloh-Kanal auf einer historischen Klappbrücke überquert, weiter geht es bis nach Tange – dort ist das Landschaftsfenster zum Thema „Wasser“ zu besichtigen - anschließend führt die Route in Vreschen-Bokel zu der kleinsten der altammerschen Kirchen, die Kapelle Vreschen-Bokel (1456). Die Ammerland-Route führt weiter nach Augustfehn zum gleichnamigen Kanal. Nach wenigen Kilometern wird dieser typische Fehn-Kanal verlassen und die Fahrt führt durch einsame Moore, weite Wiesen und Felder nach Westerstede.
Bereits 875 Jahre ist Westerstede alt, hiervon zeugt insbesondere die imposante St.-Petri-Kirche (1123) mit ihrem freistehenden Glockenturm. Ebenfalls lohnt sich ein Besuch des Turm-Cafés, der die moderne Kreisstadt aus der Vogelperspektive erleben läßt. Daneben bietet der anerkannte Erholungsort eine Vielzahl von Sport- und Erholungseinrichtungen. Zahlreiche Baumschulbetriebe haben Westerstede auch international den Ruf der deutschen Rhododendronmetropole eingebracht. Alle vier Jahre findet hier die „RHODO“ - Europas größte Rhododendronschau - statt, bei der sich die gesamte Innenstadt in ein wahres Blütenmeer verwandelt. Der nächste Termin ist Mai 2010.
Von Westerstede nach Wiefelstede
Auf einem alten Kirchweg führt die Route durch ein reizvolles Waldgebiet direkt zum 44.000 m2 großen Ammerländer Vogel- und Landschaftspark, in dessen Nähe auch der Maxwald-Park seine Besucher verzaubert. Das Landschaftsfenster zum Thema „Rhododendron“ in Gießelhorst lädt zu einer kleinen Rast ein. Wenige Kilometer weiter ist am Wegesrand in Petersfeld Deutschlands größter Rhododendron-Waldpark mit seinen vielen hundert Sorten farbenfroher Alpenrosen zu bewundern.
Ab Petersfeld bietet die Ammerland-Route eine ausgeschilderte Alternativstrecke über das Ferien- und Freizeitgebiet Conneforde, wo idyllisch gelegene Badeseen einen erholsamen Stopp ermöglichen. Der Abstecher führt in Mollberg wieder auf die Ammerland-Route.
Diese führt weiter durch eine typische Wallheckenlandschaft in die mit 800 ha Forsten waldreichste Gemeinde des Ammerlands: Wiefelstede. Der Ort besitzt mit der St.-Johannes-Kirche (1057) aus Findlingsmauerwerk die älteste Kirche des Landkreises, die u.a. einen kostbaren Flügelaltar beherbergt. Von Tradition und Kultur zeugen auch das Heimatmuseum „Haus von Wedel“ sowie das Backmuseum.
Von Wiefelstede nach Rastede
Hier stößt die Route auf das Landschaftsfenster zum Thema „Wallhecken“. Hinter der Ortschaft Hahn-Lehmden durchquert der Rundkurs ein raues Moorgebiet, bevor bei Rastede wieder die waldreiche Ammerländer Geest erreicht wird. Das Landschaftsfenster zum Thema „Geestrand“ lässt den Geestrandabfall hautnah miterleben. Auf dem historischen Loyer Kirchweg durchquert man den als Landschaftsgarten angelegten Schloßpark und gelangt so in die „Gute Stube“ des Ammerlandes, den Luftkurort Rastede.
Ein Genuß für die Augen ist das seit 1643 mehrfach umgebaute Rasteder Schloß (nicht zugänglich) mit dem wunderschönen Schloßpark und dem Ellernteich, bis heute Sommerresidenz der ehemaligen Landesherren. Das benachbarte Erbprinzenpalais mit der umgebenden Parkanlage dient heute wechselnden Kunstausstellungen sowie Theater- und Musikveranstaltungen. Einen Besuch wert ist auch die St.-Ulrichs-Kirche von 1059 mit der ältesten Krypta im nordwestdeutschen Raum. Auch das Bauernmuseum „Jan Pastoor sin Hus“ lockt mit einer 1500 m2 großen Ausstellung liebevoll restaurierter Landwirtschaftsgeräte.
Von Rastede über Oldenburg nach Bad Zwischenahn
Ab Rastede ist ein Abstecher in die Universitäts- und Residenzstadt Oldenburg ausgeschildert. Diese Alternativstrecke führt bis in das Zentrum von Oldenburg in die Altstadt. Entlang des Radfernwegs Bahnlinie Oldenburg-Bad Zwischenahn führt die Alternativstrecke wieder ins Moorheilbad Bad Zwischenahn zurück.
Der reguläre Verlauf der Ammerland-Route führt in einer sanften Geestlandschaft durch das Mansholter Holz nach Gristede. Hier lohnt ein kleiner Schlenker zum Rhododendronpark Gristede (ca. 800 Sorten Rhododendron und Azaleen geben einem 10 ha großen Kiefernwald einen einzigartigen Charakter). Kurz vor Ende der Rundfahrt sind am Nordufer des Zwischenahner Meeres die Reste einer der größten Turmhügelburgen Norddeutschlands zu entdecken: die Dreiberge (12.Jh.). Von hier folgt die Route dem reizvollen Rundweg um die blauschimmernde „Perle des Ammerlands“ zurück in das Zentrum Bad Zwischenahns.
Neben der Ausschilderung der Ammerland-Route existieren im Ammerland überall die Wegweiser eines überregionalen Radverkehrssystems - ideal für spontane Abstecher oder individuelle Planungen. Die Wegweiser führen Sie abseits der Hauptstrassen auf ausgebauten, landschaftlich reizvollen Strecken sicher zum Ziel. Durch die einheitliche Vernetzung mit benachbarten Landkreisen können auf diese Weise über 6.000 radlerfreundliche Kilometer in Deutschlands Nordwesten „erfahren“ werden.
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