Zum Passo Rolle
Nach drei Tagen hintereinander mit dem Rennrad, ist heute wieder das Mountainbike dran. Wir wollen zum Rolle Pass hinauf und dort über eine schöne Schotterstrecke wieder ins Tal zurück. Wir packen die Räder ins Auto und fahren damit bis Predazzo. Ab hier geht es nun als Pedalritter weiter, aber nicht nur weiter, sondern vor allem höher. Heute ist es wieder ziemlich kalt und mit zunehmender Höhe kühlt es weiter ab. In Bellamonte finden wir kein offenes Café so treten wir stur weiter den Berg hinauf bis Panevéggio . Dort finden wir auch nur einen kleinen Picknickplatz neben dem Forsthaus, aber nichts Warmes zu trinken. Wir vertilgen die belegten Brötchen, die Reinhard beim Frühstück vorbereitet hatte und kämpfen uns dann weiter den Pass hinauf. Die Berge um uns tragen alle weiße Kappen und auf den schattigen Plätzen im Wald sind noch große Schneeflecken zu sehen. Wir wuchten uns über die letzten Kehren zur Passhöhe hinauf, dann sind wir endlich oben, 1.984 Meter bescheinigt uns ein Schild mit der Bezeichnung des Passes. Und jetzt? Hier ist alles tote Hose. Das Restaurant, dessen Werbung weiter unten mit einem „Geöffnet“ Schild versehen war, ist geschlossen. Wir rollen noch einmal etwas zurück und finden eine kleine Bar, die offen ist. Drinnen ziehen wir unsere (trotz der Kälte) nassgeschwitzten Sachen aus und setzen uns zum Aufwärmen vor den Ofen. Die Wirtin bringt uns heißen Cappuccino und zwei aufgewärmte Minipizzen. Draußen fahren Schneeraupen umher und präparieren Skipisten. Was machen wir hier mit den Rädern hier oben?
Nach dem Aufwärmen wollen wir zur geplanten Schotterstrecke fahren. Als wir um die Ecke biegen, ist es aus mit toter Hose. Überall stehen Autos, Skilifte ziehen Menschen nach oben, überall fahren Leute mit ihren Brettern herum und die Skipiste verläuft quer über unseren vorgesehenen Weg. Heute ist die Strecke nicht zu machen. Die Geschichte mit Fahrrädern im Schnee hatten wir letztes Jahr schon und die müssen wir nicht wiederholen. Ein neuer Plan muss her und der heißt zunächst ein paar Höhenmeter verlieren. Wir rollen bis Panevéggio zurück und biegen dort auf einen Wanderweg ein. Zunächst geht es einen kleinen Anstieg hinauf, dann stehen wir vor einer wackeligen Hängebrücke. Unter der Brücke rauscht ein reißender Bach hindurch. Das sieht alles abenteuerlich aus (na ja, ein begrenztes Abenteuer natürlich), jetzt fehlen nur noch ein Bär oder ein paar Wölfe ;-). Wir überqueren die Brücke und ein darauf folgendes Schneefeld, dann geht es kilometerlang rasant abwärts. Nach ein oder zwei Zwischenanstiegen und nach einer Sackgasse geht es wieder gut abwärts, bis wir wieder am reißenden Bach enden. Diesmal führt ein einfacher Steg über die Flut und dahinter erwartet uns ein wurzeliger Anstieg, über den wir die Bikes tragen müssen. Von hier ab rollen wir wieder lange abwärts, passieren eine steile Felswand, an denen sich einige Kletterer Versuchen und erreichen schließlich wieder Predazzo. Nach einer Stärkung mit Cappuccino und mit Nutella gefüllten Hörnchen, verladen wir unsere Räder wieder und fahren zurück nach Kaltern.
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