Unser diesjähriges freidaach.de-Highlight:
Eine erweiterte Mont Blanc-Umrundung als nicht ganz so schwierige 6-Tages-Tour.
Als Vorlage diente uns dabei hauptsächlich die Tour #39569: Rund um den Mont Blanc. Wir haben diese an einigen Stellen variiert und als duchgängige Runde von und nach Martigny-Croix (CH) ausgearbeitet und gefahren, im Uhrzeigersinn so wie standardmässig empfohlen für diese Umrundung.
Die gpx-Datei ist die originale Datei ohne Nachbearbeitung (von zwei kleinen kosmetischen Korrekturen abgesehen), daraus sind auch die Höhen- und Kilometerangaben ausgelesen. Die angegebenen Fahrzeiten sind Nettozeiten.
Die Tagesabschnitte sind durch Wegpunkte markiert, welche die jeweiligen Pensionen bzw. Hotels angeben, in denen wir übernachtet haben.
1. Etappe: Martigny-Croix (CH) – Champex-Lac (CH)
15 km, 980 hm, 2:18 h
höchster Punkt: Champex-Lac (1492 m)
Der erste Tag ist sehr kurz, so dass man in Ruhe anreisen kann. Es geht mehr oder weniger am Stück die knapp 1000hm auf Asphalt vom Parkplatz (siehe Wegpunkt und Anfahrt) hoch nach Champex-Lac. In dem kleinen Örtchen kann man dann den Rest des Tages am See relaxen oder noch ein paar Extrahöhenmeter machen.
Wir waren in einer kleinen Pension, die wir auch vorbestellt hatten, da es hier wohl nicht so viele Unterkünfte gibt (www.pensionenpleinair.ch).
2. Etappe: Champex-Lac – Courmayeur (ITA)
46 km, 1566 hm, 4:39 h
höchster Punkt: Grand Col Ferret (2539 m)
Auch hier geht’s zu Anfang größtenteils auf Asphalt los, erstmal runter und dann heisst es kurbeln, Richtung Ferret. Die Sträßchen sind wenig befahren und man hat einen sehr schönen Ausblick. Hinter Ferret geht’s dann weiter bergauf auf Gebirgswegen. Ca. 400m unterhalb vom Grand Col Ferret gibt’s nochmal ne Hütte, um sich für die restlichen Höhenmeter zu stärken. Die ersten Meter bergab ins Val Ferret muss man öfters schieben wenn man nicht leicht fortgeschrittene Abfahrkünste beherrscht (das sind übrigens die einzigen längeren Bergab-Schiebepassagen, selbst für Normalfahrer). Das Tal bietet super Ausblicke, trotz des leichten Regenwetters wars sehr schön. Wir sind dann bis zum Ortsteil La Palud abgefahren, das Hotel ist sehr empfehlenswert.
3. Etappe: Courmayeur – Bourg-St. Maurice (F)
47 km, 1379 hm, 4:24 h
höchster Punkt: Col de La Seigne (2529 m)
Wiederum heissts am Anfang erstmal auf Asphalt Höhenmeter kurbeln, wie oben gilt aber auch dass die Straßen wenig befahren sind und man sehr schöne Ausblicke hat. Die letzten paar Hundert Höhenmeter dann wiederum auf teils schotterigem Untergrund. Kurz vorm Pass kann man kurz verschnaufen und die Reserven auffüllen im Refugio Elisabetta Soldini. Auf den letzten Metern vorm Pass wurden wir von einem Hagelschauer überrascht, den wir in einem mobilen Melkstand abgewartet haben. Die Trailabfahrt vom Col de La Seigne ist sehr schön zu fahren, echt flowig teilweise. Irgendwann werden die Wege wieder befestigter, und auf der Straße geht’s runter bis Bourg-St. Maurice. Bei Cafe Au Lait und Bier wird das frühe Ende des Tages genossen.
4. Etappe: Bourg-St. Maurice – Hauteluce (F)
54 km, 1949 hm, 5:00 h
höchster Punkt: Cormet d‘Areches (2108 m)
Auf Asphalt, Gebirgswegen und Trails geht’s Stück für Stück rauf. Wiederum bei sehr schönen und wechselnden Ausblicken. Die Hütte kurz vorm höchsten Punkt ist eher spartanisch, aber nach knapp 1500 hm ist man nicht allzu wählerisch. Auf breiten Wegen werden die Höhenmeter vernichtet und es geht Richtung Areches. Nach gemütlicher Kaffeepause geht die Abfahrt weiter bis runter nach Beaufort. Von da aus dann nochmal ca. 400 hm bis raus nach Hauteluce, dem heutigen Zielort. Von hier gibt’s bei klarem Wetter die ersten Ausblicke auf den Mont Blanc.
Die Unterkünfte hier sind eher wenige, wer auf Nummer Sicher gehen will sollte deshalb vorbuchen, oder bleibt unten in Beaufort (dann hats der nächste Anstieg tags drauf aber ziemlich in sich).
5. Etappe: Hauteluce – Les Houches (F)
45 km, 1716 hm, 4:38 h
höchster Punkt: Col du Joly (1997 m)
Von Hauteluce geht’s auf direktem Wege zum Col du Joly. Die Aussicht von da auf den Mont Blanc ist einfach nur schön, vor allem bei dem klaren Wetter das wir hatten. Trotz eines scharfen kalten Windes bleibt man da gerne etwas länger und geniesst. Auf teils sehr steilen Schotterwegen geht’s dann bergab. Im Tal dann gibt’s eine neue, schön ausgebaute Trailstrecke entlang des Flusses, da ist dann auch diese Art Fahrspass mal dran. Aber der zweite Anstieg für den heutigen Tag lässt nicht lange auf sich warten. Bei teils ziemlich biestigen Anstiegen geht’s hoch zum Col de Foza. Kurz vorher gibt’s ne schöne Gelegenheit für eine Rast, mit wieder mal überwältigendem Ausblick aufs Mont Blanc Massiv. Auf Wald- und Schotterpisten geht’s erstmal runter bis Maison Neuve, und von da weiter auf der Strasse ins Tal. Dort reiht nahezu ein Ort an den anderen, wir haben in Les Houches Station gemacht. In der untergehenden Sonne haben wir den schönen Tag ausklingen lassen.
6. Etappe: Les Houches – Martigny-Croix (CH)
54 km, 1585 hm, 5:20 h
höchster Punkt: Col des Posettes (1999 m)
Kaum zu glauben dass heute schon der letzte Tag ist, so schwer fühlen sich die Beine noch gar nicht an. Erstmal geht’s das Tal entlang. Bis hinter Chamonix geht’s größtenteils auf der Strasse, dann geht’s endlich von der Hauptstrasse ab. Der Weg wandelt sich schnell in einen echt super Trail, bei leichten bergauf-bergab schraubt man sich unbemerkt hoch bis nach Le Tour. Hier gilt es nochmal die Zähne zusammenbeissen, denn der Anstieg zum Col des Posettes ist echt knackig. Man wird nochmal mit einem superschönen Ausblick aufs Massiv belohnt, dann heisst es Abschied nehmen von dieser wunderbaren Gegend. Auf schotterigen Wegen geht’s bergab ins Tal (auf dem Weg bergab kann man eine ausgebaute Downhillstrecke nehmen, aber Vorsicht: man muss sowas wirklich fahren können und wollen, der alleinige Besitz einer 140er Gabel reicht bei weitem nicht aus, wie einige von uns eingestehen müssen).
Fast komplett auf der Strasse geht’s dann zurück in die Schweiz, erstmal nach Trient. Dann gilt es die wirklich letzten paar Hundert Höhenmeter der Tour hinter sich zu lassen, um am letzen Anstieg anzukommen, dem Col de la Forclaz. Hier gönnen wir uns ein Gipfelbier und noch ein paar schöne Ausblicke auf die Berge. Auf Nebenstrassen geht’s zurück nach Martigny-Croix zum Parkplatz.
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