Eine besondere, anspruchsvolle Frühsommer- und Sommer-Skitour in wilder Felsumgebung. Im Winter unmöglich, im zeitigen Frühjahr zu risikoreich! Eher noch bis Juni/Juli möglich! Helm, Steigeisen und Pickel obligatorisch! Kann aber auch sein, dass die gesamte Tour zu sehr aufgeweicht ist, dann besteht die Gefahr von Nassschneerutschen!
Los geht’s an dem großen, gebührenpflichtigen Königssee-PP (4 Euro). Dann Fahrt mit dem E-Schiff der Königssee-Schifffahrt (13.50 Euro) nach St. Bartholomä. Bereits vom See aus hat man Einblick in die gesamte Route mit Ausnahme des Einstiegs. Sie liegt neben der mächtigen Watzmann-Ostwand, unter den Nordabstürzen der Hachelköpfe.
Von der Wallfahrtskirche den Wegweisern zur „Eiskapelle“ folgen, bis dorthin ca. 1 Stunde Gehzeit. Dann weiter linkshaltend in den Eisgraben, eine Schlucht, die zunächst nicht glauben lässt, dass es weitergeht. Immer steiler, an einem Wasserfall, der in den Schnee stürzt, vorbei und dann, wenn's ganz steil wird, nach rechts hinausqueren! Nun steht man am unteren Ende des riesigen Schneefeldes. In vielen Kehren, oben wird es immer steiler, bis zu der Rampe, die zur Scharte hinaufführt. Hier werden die meisten die Ski stehenlassen bzw. die Tour abschließen. Bis hierher von der Eiskapelle 2 ½ bis 3 Std. Denn der Weiterweg ist im Sommer Kletterei im Grad II.
Wir gingen, die Ski tragend, mit Steigeisen die letzten 100 Hm in einer knappen halben Stunde bis zur Scharte (Höhe ca. 1850m) weiter. Schöner Blick ins Wimbachgries. Der Weiterweg zur Hirschwiese nach links ist möglich, zusätzlich auf und ab ca. 1 ½ Std.
Dann Abfahrt über die Rampe, wenn sie nicht ausgeaperte Stellen aufweist. Geschätzt 45 bis 50 Grad steil! Ansonsten zu Fuß Abstieg zum Skidepot und herrliche Abfahrt über die weiten Hänge, durch den Graben hinab zum Ende des Schnees. Aber Vorsicht: Der Schnee kann hohl sein, unten hört man das Wasser rauschen. Vor 10 Jahren fiel uns einer hinein und musste mit dem Rettungshubschrauber geborgen werden.
Im Mai 2012 konnte man sich weiter unten nach links halten und über die Eiskapelle (Schneefeld unter der Watzmann-Ostwand) bis auf Höhe 800 m weiterfahren. In 40 Min. ist man dann, Ski tragend, am Biertisch.
Bitte nicht wundern, wenn einen die Sommergäste im Bereich des Königssees anstarren: Ein Skifahrer im Sommer wird auf Unverständnis stoßen! Dies ist der Grund, warum ich diese Skitour lange Zeit nicht mehr durchführen wollte.
Nicht über die GPS-Aufzeichnung unter der Scharte wundern: Reflexion ist vermutlich die Ursache, Auf- und Abstieg auf der Rampe ist identisch!
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