Der Buchberg ist der markanteste Zeugenberg im Neumarkter Becken. Er besteht aus den drei Jura Formationen unterer oder schwarzer Jura (Lias), mittlerer oder brauner Jura (Dogger) und oberer oder weißer Jura (Malm). Durch Erosion sind die Zeugenberge Sulzbürg, Buchberg, Möninger Berg, Staufer Berg, Tyrolsberg und Dillberg in den vergangenen 2 Mio. Jahren von der Albhochfläche, die jetzt am Winnberg bzw. Wolfstein beginnt, abgetrennt worden.
Die Wanderroute verläuft im Bereich des Dogger und Malm und führt zu allen interessanten geologischen, botanischen und historischen Punkten am Buchberg.
Tourenbeschreibung:
Vom Parkplatz den Hang entlang aufwärts bis zum Fuchsweg.
Durch jungen Laubwald vorbei an einer Fuchsbaukolonie, weiter durch einen Bergmischwald aus Fichte, Buche, Tanne und Bergahorn.
Nach einer Wegkreuzung links ein größeres Vorkommen der Neunblättrigen Zahnwurz (3 x 3 Blätter mit einer weiß gelblichen Blüte, Blütezeit April - Mai). Die Besonderheit ist, dass sich diese seltene Pflanze am Buchberg an seiner nordwestlichen Verbreitungsgrenze befindet. In der mittleren und nördlichen Frankenalb ist sie nicht mehr anzutreffen.
Nach ca. 50 m links am Weg eine sehr selten vorkommende Rötliche Schuppenwurz (Blütezeit März bis Mai).
Dem Fuchsweg weiter folgen bis scharf nach Links der Wanderweg 3 abzweigt. Diesem bis zum Adlerweg folgen.
Hier nach links abbiegen Richtung Schutzhütte. Von hier aus schöner Ausblick auf Neumarkt. Bei guter Sicht bis zum Haunberg bei Lauterhofen (mit Radarturm). Links daneben der Poppberg mit 652 m die höchste Erhebung in diesem Teil der mittleren Frankenalb.
Weiter auf dem Adlerweg bis zum Zangentor, das man an zwei aufeinander zulaufende Wälle noch gut erkennen kann. Das Zangentor war der Zugang zu der 24 ha Fläche umfassenden Ringwallanlage, die den Kelten über 1.000 Jahre bis etwa Christi Geburt als Fliehburg diente.
Am Zangentor kann man von Februar bis April blühenden Seidelbast beobachten.
Der Wanderweg 2 verläuft auf dem Wall, von dem man auf dem höchsten Punkt einen schönen Ausblick auf den Steinbruch Winnberg hat. In diesem wurde bis 1986 Kalkstein und eisenhaltiger Mergel für die Herstellung von Zement abgebaut. Auf dem Buchberg setzen sich diese Gesteinsschichten des Jura fort. Das Tal dazwischen wurde im Lauf von Jahrmillionen durch die Ur-Sulz, wahrscheinlich sogar die Ur-Pegnitz, geschaffen. Am Ende der letzten Eiszeit bis 12.000 v. Chr. wurde das Tal mit bis zu 50 m mächtigen Dünensanden aus dem fränkischen Keupergebiet verschüttet.
Der Weg zweigt vom Keltenwall halbrechts in Richtung Steinbruch ab. Hier ist die Formation Malm beta aufgeschlossen. Dieser Kalkstein wurde bis etwa 1950 als Mauerstein abgebaut. Bis etwa 1925 existierte in der Ortschaft Buchberg ein Kalkofen, in dem dieser Stein zu Branntkalk für Bauzwecke und für die Herstellung von Kalkanstrichen gebrannt wurde.
Nach dem Steinbruch zweigt der Weg 3 rechts ab. Diesem Weg, an dem weitere ehemalige Steinbrüche liegen, ca. 500 m folgen. Nach der Abzweigung nach rechts stößt man auf den noch gut sichtbaren Abschnittswall, durch den die Ringwallanlage geteilt war.
Am Ende des Abschnittswalls links auf den Adlerweg abbiegen. Nach einer Weggabelung durchschneidet der Adlerweg nochmals den Abschnittswall.
Der weitere Weg verläuft wieder auf dem Ringwall, von dem aus man rechts einige mächtige ca. 130 Jahre alte Douglasien sehen kann.
Nach ca. 100 m erreicht man die ehemalige Siedlungsstelle Hofbuchberg (Hof 1) mit Quelle und Teich.
Auf der nach weiteren 200 m folgenden Infotafel kann man sich über die Siedlungsgeschichte, die keltische Ringwallanlage und die Geologie und Wasserführung informieren.
Von der Infotafel wieder ca. 50 m zurückgehen und links auf einen Waldweg abbiegen. Ein schmaler Steig führt zum Fuchsweg, auf den man links abbiegt. Es folgt ein schöner Ausblick auf Berngau, der ältesten Siedlung im Umfeld des Buchbergs.
Bei guter Sicht kann man bis Nürnberg und manchmal sogar bis zum Steigerwald blicken.
An einem Abzweig dem Wanderweg 1 folgen, der steil bergab führt. Auf der Ringstraße links abbiegen bis zum Predigtstuhl, einem Sandsteinfelsen der vor Jahrtausenden abgeglitten ist und ein Wahrzeichen des Buchbergs darstellt.
Am Predigtstuhl gelangt man über einen kurzen steilen Aufstieg zum Teufelskeller. In diesem befindet sich laut einer alten Sage ein goldener Wagen oder ein Wagen mit goldener Deichsel. Vermutlich stammt diese Sage noch aus der Keltenzeit, in der Wägen aus Bronze (teilweise mit Gold verziert) beliebte Kultgegenstände und Grabbeigaben waren.
Geologisch zählt diese Sandsteinformation zum Dogger beta.
Auf dem gleichen Weg zurück zum Ringweg und auf diesem nach ca. 150 m links abbiegen zum Fuchsweg. Der Fuchsweg verläuft hier durch einen reinen Buchenwald vorbei an einem Felssturz aus jüngerer Zeit.
Nach der Überquerung der asphaltierten Forststraße weiter den Hang entlang bis zu einer Abzweigung nach rechts, die hangabwärts wieder zum Parkplatz führt.
Wir hoffen, die Tour hat euch gefallen.
Ein Kommentar würde uns sehr freuen. Auch für Verbesserungsvorschläge sind wir offen.
Die Tour kann im Wandergebiet Buchberg beliebig verlängert werden. Alle Wege führen wieder zum Parkplatz zurück.
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