vgl. Rother-Wanderführer "Pyrenäen 1" (Tour 31):
"Traumhafter Höhenpfad in den Circo de Pineta
Die Faja de Tormosa zieht sich in horizontalem Lauf durch die nordseitigen Wände des Pineta-Tals. Auf dem grünen, von zahlreichen Blumen gesäumten Höhenweg eröffnet sich eine großartige Aussicht über den wuchtigen Talkessel des Valle de Pineta, die schroffen Felszacken zwischen dem Pico de Pineta und La Munia und die sanften Hochweiden von la Larri. Das Schauspeil der wilden Cascada bildet den Abschluss eines erlebnisreichen Wandertags" (Einleitung Rother-Beschreibung)
Anforderungen: Lange und anspruchsvolle Wanderung mit sehr steilem Anstieg bis zur Faja. Vor der Cascada die Marbore kurze mit Handkette gesicherte Kletterstelle. ACHTUNG: Bei Regen, Schnee und Eis ist die Tour sehr gefährlich.
Wir haben die Tour am 14.6.14 durchgeführt und hatten dabei gleich mehrere Hindernisse zu bewältigen, die die Dauer der Tour entschieden gegenüber der im Wanderführer angegebenen Zeit verlängert haben. Das hätte zum Schluss ins Auge gehen können, aber dazu später noch mehr.....
Begonnen hat es damit, dass der Rio Cinca noch immer sehr viel Wasser geführt hat und am Einstiegspunkt Refugio de Pineta weit und breit keine Brücke existiert. Somit mussten wir uns Übergänge über die breit gefächerten Wasserläufe suchen. Mit zweimal Schuhe aus und barfuss durch das teils knietiefe Wasser haben wir das aber dann mit etwa einer Stunde Verzögerung auch hinbekommen. Auf der anderen Uferseite haben wir Dank GPS den Weg auch wieder schnell gefunden.
Im Anstieg zur Faja hatten wir dann mit vielen umgestürzten Bäumen zu kämpfen, die uns zwangsweise immer wieder vom rechten Weg abgebracht haben, den wir aber dank GPS nie aus den Augen verloren haben. Der Weg im wilden Gelände wurde damit aber noch beschwerlicher und länger als im Wanderführer beschrieben.
Mit etwa 2 Stunden(!) Verspätung haben wir dann die Pala de Solana erreicht. Ab hier ist der Weg mit "Traumtour" nur ansatzweise richtig beschrieben. Für mich mit das schönste und eindrucksvollste, was ich je gesehen habe. Die Bilder geben nur unzureichend wieder, was die Landschaft tatsächlich zu bieten hat. Entsprechend Zeit haben wir uns genommen, das alles zu genießen. Dabei ist weiterer Verzug im Zeitplan entstanden.
Das mit Handkette gesicherte Stück haben wir so erst nach 6,5 Stunden passiert. Eigentlich wäre das nicht weiter schlimm gewesen, wäre da nicht das letzte große Hindernis dieser Tour gekommen: Unser Weg wurde unterhalb der Cascada de Marbore durch ein großes Schneefeld unterbrochen, das wir nicht bzgl. Dicke und Festigkeit einschätzen konnten (mehrere ungefährliche hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits passiert). Der reißende Gebirgsbach darunter hat es uns geboten, uns einen alternativen Übergang zu suchen, da die Zeit mittlerweile auch so weit fortgeschritten war, dass wir den weiten Rückweg auf der Faja nicht vor Einbruch der Dunkelheit hätten bewältigen können. Die Suche am rechten Ufer gestaltete sich mühsam, da die steilen Abhänge nur wenig halt boten und wir immer wieder in Sackgassen landeten. Schließlich haben wir aber ein sicheres Schneefeld über den Rio Cinca in einer etwas flacheren Passage gefunden, dass wir dann auch passieren konnten.
Der weitere Weg ins Tal war dann wieder problemlos, bis wir dann schon fast bei einsetzender Dämmerung den Ausgangspunkt wieder erreicht haben.
Fazit: Wir waren uns bis zur Cascada de Marbore einig, dass dies eine Traumtour ist. Ist sie auch, aber sicher nur im Hochsommer, wenn auch das letzte Teilstück der Faja gefahrlos zu begehen ist....
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Refugio de Pineta, ca. 2 km vor dem Parador de Bielsa links unterhalb der Straße, nur wenige Parkplätze!
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