Eine schmucke Tour, die zunächst durchs Schotterwerk Dietlingen und dann durch das Ranntal führt. Danach geht es hinauf und hinüber in die Weinberge Kelterns. Ellmendingen, Dietlingen. Der Keulenbuckel. Und danach einfach wieder durch das Schotterwerk und zurück zur Waldschenke, wo alles seinen Anfang nahm.
Wir starten unsere schmucke Tour im Grenzdreieck Pforzheim/Birkenfeld/Keltern, genauer an der Waldschenke an der Regelbaumstraße. Parkplätze sind vorhanden und man ist gleich mittendrin in der Landschaft. Und man kann sich vorher und/oder nachher auch ordentlich stärken. Wie heißt es im Internet unter http://www.eiscafekeltern.de/ doch so schön:
Alles begann 1954 in einem einsamen Stück Wald. Frau Huber, daher auch der Begriff “Hubere”, fing zusammen mit ihrer Tochter Hilde Beckmann ganz klein an und zwar mit dem Verkauf von Flaschenbier und Bratwurst. Die Tasse Kaffee kostete damals nur 0,40 pfennig. Doch das kleine Geschäft der Frau Huber machte sich und wuchs stetig bis in die heutige Zeit. 1964 begann der Sohn, Bernd Beckmann mit seiner Frau Waltraud das Geschäft weiterzuführen. Die bis heute so berühmten Hähnchen, auch “Gockler” genannt, der Waldschenke hatten dort ihren Ursprung und gelten bis zum heutigen Tag als beliebter Festschmaus. 1966 wurden dann auch die Kegelbahnen angebaut, was als Highlight in der Waldschenke galt und immer gut besucht war. Der einzigartige Wirt Bernd Beckmann bewies sein Talent und machte das Geschäft so publik, dass sogar Gäste aus größerer Umgebung kamen, nur um eines der berühmten Hähnchen zu essen. Dieses Alleinstellungsmerkmal machte aus der Waldschenke eine bedeutende und erfolgreiche Wirtschaft, was sich auch bis heute nicht geändert hat. 1995 wurde die Kegelbahn zum Eiscafé umgebaut. Das Eis-Geschäft übernahm die Tochter Sabine Beckmann mit ihrem Mann Adriano Perin, der das unverwechselbare Eis herstellt. Auch dieses Geschäft bewies sich als großer Erfolg und ist bis heute ein gutes Auflugslokal, was zum einen an der guten Lage der Waldschenke liegt und zum anderen an der Mischung von gutbürgerlicher Küche und einem “von-allem-ebbes-Becher” als süßer Nachtisch. Unter der Leitung von Bernd und Waltraud Beckmann wird das Geschäft seit über 45 Jahren geführt.
Es geht zunächst an der Waldschenke vorbei in Richtung Norden, wo uns ein weicher Pfad am Waldrand und an den Gärten entlang führt. Bald treffen wir auf den Schwarzwald-Nordrand-Weg, der uns für ein paar Meter auf einer Anliegerstraße Richtung Westen führt, dann aber schnell als Pfad in nördlicher Richtung weiterführt. Wir marschieren nun regelrecht durch das Schotterwerk Keltern, hier wird aus Muschelkalk und Pfinztäler Sandstein Schotter, Split und Sand gewonnen. Es geht am Bauzaun entlang, zunächst wird rechts unter uns feste geschafft, dann geht es nach Verlassen des Nordrandweges auf der Ersinger Straße (Achtung, keine Straße im Wortsinn, sondern ein Waldweg) quasi mitten durch das Werk. Allerdings auf erhöhter Position und immer noch durch Bauzaun am Betreten des Geländes gehindert. Die Ersinger Straße führt uns nach dem Schotterwerk in den Rannwald und nach einem Linksschwenk zum und durch das Ranntal. Zwei einsame Walkerinnen kommen uns entgegen, sonst ist es hier weit abseits menschlicher Wesen. Wir passieren die Teiche des Angelsportvereins Dietlingen. „Angeln verboten“ verheisst uns ein Schild, der von uns beim Angeln gestörte Fischreiher scheint wohl nicht lesen zu können.
Es geht weiter am Rannbach entlang bis zur großen Eiche am Kutscherweg. Hier halten wir uns links, überqueren den Rannbach und steigen dann drüben rechts am Waldrand entlang auf. Der Rannsteig, der direkt nach Dietlingen hinüber führt, geht hier links weg. „Alte Stahl“ wird „unser“ nach Ellmendingen führender Weg genannt, der uns an der Anhöhe angekommen auch gleich in den Wald und bald auch wieder hinaus führt. Ein erster Blick über die Ellmendinger Weinberge und ein weiter ins Land mit seinen Hügeln und Wäldern öffnet sich uns. Hier halten wir uns links, um aber gleich wieder die in den Wald führende gelbe Raute rechts weiter wandernd zu verlassen. Wir bleiben am Waldrand, müssen aber zunächst einmal in Deckung gehen: Ein Regenschauer überrascht uns. Angesagt war das vom Wetterbericht nicht. Das junge Blattwerk der Eichen und Buchen schützt uns aber einigermaßen und bald können wir weiter marschieren. Nach einem Linksknick müssen wir auf grasigem Untergrund noch ein paar wenige Höhenmeter überwinden, halten uns auf der Kuppe (und wieder kurz im Wald) dann zunächst rechts, um dann an den Weinreben des Keulebuckel wieder ins Freie zu treten. Jetzt geht es oberhalb der Schwarzriesling- und Spätburgunder-Reben weiter, wir erfahren manch Wissenswertes über Wein und sehen manche originelle Winzerruhebank. Das Gestüt Friedrichshof Keltern mit seinen vielen Vierbeinern vor Augen halten wir uns rechts und steigen Richtung Ellmendingen ab, um uns dann an einem Bauernhof links zu wenden und wieder an Höhe zu gewinnen. Auf der Kuppe stoßen wir wieder auf den Nordrandweg, der uns nun weiter führt – und an die Müller-Thurgau-Reben des Dietlinger Klepberg. Bald haben wir die Wahl, ob wir auf der Hochstraße auf Asphalt oder parallel ein paar Meter versetzt auf Gras entlang der Reben und mit schönen Blicken auf Dietlingen weitergehen wollen. Die Hochstraße wurde übrigens von den Römern, die den Wein erst in unsere Breiten brachten, dereinst als Verbindung zwischen Straßburg und Pforzheim angelegt.
Wo Nordrandweg und Rannsteig aufeinander treffen, verlassen wir Ersteren vorübergehend, steigen jetzt der vom Rannsteig kommenden gelben Raute folgend auf genau jenem bergab Richtung Dietlingen und kommen dabei am Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Dietlingen vorbei. An Öffnungstagen eine gute Adresse für eine Erfrischung. Es geht noch ein wenig weiter bergab auf dem Rannsteig, dann aber lassen wir Dietlingen rechts liegen und steigen links wieder ein wenig bergan. Drüben sehen wir eine Herde Kühe vom Bauernhof Bischoff wiederkäuend die Wiesen bevölkern. Ein versprengter Autofahrer, der wohl zu einem der Gärten will, überholt uns, dann verlassen wir den Asphalt nach rechts und wandern, nun nahezu eben dahingehend, auf einem Wald- und Wiesenweg weiter. Bald macht der Weg einen Rechtsschwenk zurück ins Tal, hier halten wir uns links und gehen nun auf einem Grasweg bergan Richtung Nordrandweg bzw. Römerstraße. Bald biegen wir wieder auf den Nordrandweg ein, der uns zurück zum Schotterwerk und dann auf altbekanntem, dann wieder schmalem Pfad an ihm vorbei führt. Um zum Ende hin nicht gänzlich in der alten Spur zu laufen, bauen wir noch einen kleinen Schlenker, umgehen damit den Waldrandpfad, sind aber trotzdem recht schnell wieder an der Waldschenke und damit dem Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen.
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