Diese Wanderung ist im Jökulsárgljúfur-Nationalpark in der hufeisenförmigen Schlucht Ásbyrgi, wo einst der Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum floss und sich in zwei Arme teilte. Rückschreitende Erosion und mehrere Gletscherläufe nagten unaufhaltsam an den Fallkanten, bis schließlich lediglich der rechteckige Block namens "Eyjan" in der Mitte übrig blieb. Er teilte die beiden ehemaligen Arme voneinander. In der nordischen Mythologie ist Ásbyrgi jedoch ganz anders entstanden. Da die Form der Schlucht unweigerlich an ein Hufeisen erinnert, interpretieren die Isländer die Entstehung mit Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir, welches hier seine Hufe in die Erde gebohrt habe, weshalb Ásbyrgi auch den Spitznamen „Odins Fußabdruck“ trägt.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das Besucherzentrum in Ásbyrgi. Dort findet man als Einstimmung eine interessante Ausstellung über die Geologie und Entstehung der Jökulsárgljúfur-und Ásbyrgischlucht und Umgebung. Man wird sehr umfangreich über Plattengrenzen, Vulkanismus und Biosphären, sowie die Macht der Gletscherhochwasser informiert. Eine weitere Besonderheit ist das, für isländische Verhältnisse eher seltene, Mischwäldchen (u.a. Birken und auch Fichten) mit Bäumen, die teilweise über vier Meter hoch reichen. Diese konnten sich aufgrund der geschützten Lage im Inneren der Schlucht sehr gut entwickeln.
Zunächst lauft man über den Golfplatz in südlicher Richtung in der Schlucht Ásbyrgi, bis man nach ca. 3,5 km den kleinen Botnstjör- See mit üppiger Entenpopulation erreicht. Er wird von einem Rinnsal gespeist, das zumindest im Sommer fast unmerklich von der Steinwand Ásbyrgis tropft. Es ist ein Überbleibsel der Jökulsá á Fjöllum, die einst dort floss. Nach ausgiebiger Vogelbeobachtungspause (man kann unter anderem Odinshühnchen beobachten) geht es auf dem Rückweg an einem wunderschönen Rastplatz (ehemaliger Campingplatz mit Rasen, mehreren Bänken und Kinderspielgeräten) vorbei bis an die Spitze der Felseninsel Eyjan (Foto unten links). Der Weg führt parallel der Autostraße an den eindrucksvollen Felswänden bis zu einem Campingplatz weiter. Hier wird rechts in Richtung Tófugjá abgebogen und nach der Querung der Straße wird nach 8,5 km die Schrunde (unteres Bild 2.von links erreicht), in welcher man mithilfe von Leitern, Stiegen und einer leichten Kletterei mit Sicherungsseil die Felsenkante der Ásbyrgi- Schlucht erklimmt.
Nach weiteren 3,5 km kommt man am Aussichtspunkt Klappir an und kann nochmals die fantastischen Aussichten auf Botnstjör- See und die gesamte Ásbyrgi- Schlucht geniessen. Nun geht es vorbei an eindrucksvollen Gesteinsformationen (unteres Bild 2.von rechts), bis man nach ca. 3 weiteren Kilometern der Rand der Jökulsárgljúfur- Schlucht am Aussichtspunkt Kúahvammur (unteres rechtes Foto) ankommt. Nun gilt es die letzten 5 km bis zum Besucherzentrum in Angriff zu nehmen. Auf diesem abwechslungsreichen Weg mit einigen leichten Auf- und Abstiegen kann man nochmals unzählige Vogelarten (u.a. Bekassinen und Austernfischer) beobachten.
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