Expedio II - Der sechste Weg führt durch die Hölle
Expedio soll Expedition bedeuten. Expedio Uno hatten wir schon letzte Woche und damals mussten wir den Weg zum Brocken über den Höllenstieg aufgeben, weil das Wetter anfangs zu schlecht war.
Eine Expedition des sechsten Weges, der durch die Hölle führt.
Was ist der sechste Weg?
1. Der Heinrich Heine Weg von Ilsenburg zum Brocken ist es nicht.
2. Auch der Teufelsstieg von Bad Harzburg aus ist es nicht.
3. Auch der "Touriweg" bzw. Goetheweg ab Torfhaus ist es nicht.
4. Auch der Weg ab Braunlage um den Wurmberg herum ist es nicht.
5. Auch der Eckerlochstieg ab Schierke - auch Bennorennweg genannt - ist es nicht.
Was ist es dann?
Nun, der Weg führt durch die Hölle. Schauder!
Da wir erst vor ca. 3 Tagen ein Jahrhundertunwetter mit noch nie dagewesenen Regenmassen am Nordharzrand hatten, starteten wir heute mit gemischten Gefühlen, da es nicht ganz klar war, was uns unterwegs erwartet, wie die Wege sind, ob Wege abgegangen sind, wie nass die Wege sind, sind die Brücken noch da usw.
Natürlich versuchte ich vorab dazu Informationen vom Harzklub Wernigerode, vom Nationalpark Harz, von der Touristinformation Wernigerode und vom Gasthaus Steinerne Renne einzuholen. Ich bekam auch Auskünfte in verschiedenster Form - vom Abraten bis zur Ermunterung. Allerdings war zu spüren, dass wohl auch niemand "Verantwortung" übernehmen wollte, falls etwas passiert. Schlussendlich war wohl auch niemand wirklich in der Lage verlässliche Auskünfte zu erteilen, denn das hätte vorausgesetzt, dass man auch zwischenzeitlich auf bestimmten Wegen unterwegs gewesen wäre.
Schlussendlich starten wir 4 einfach mal (früh morgens um 8:45 Uhr), um es zu versuchen. Da wir vom Gasthaus Steinerne Renne die Auskunft bekamen, dass die Brücke zur Kleinen Renne kaputt sei, gingen wir diesmal links der Großen Renne über einen relativ steilen und teilweise recht steinigen und felsigen Weg hinauf. Die Große Renne und auch weiter unten bei WERBAT die Holtemme war noch recht gut belebt ud deutlich voller als sonst. Allerdings muss der Wasserpegel gegenüber dem Hochwasser der letzten Tage schon stark nachgelassen haben. Nach fast 3 Tagen Entspannung mit keinem oder nur wenig Regen, wirkte der Bach schon fast wieder normal.
Auch die Wege waren nicht so feucht wie befürchtet. Natürlich gab es auch mal feuchtere Bereiche aber nicht in ungewöhnlichem Maß. Die Wege waren trotz des Jahrhundertunwetters erstaunlich gut und großteils schon wieder gut abgetrocknet.
Sogar die HSB fuhr wieder, nachdem Reparaturen am Gleisbett durchgeführt wurden (am 27.07.2017 war der Betrieb zum Brocken noch eingestellt).
Sogar - und das war u.a. meine größte Befürchtung- die Brücke über die Steinerne Renne zum Gasthaus Steinerne Renne war erhalten und begehbar. Kurz vor 10 Uhr waren wir beim Gasthaus mit der Stempelstelle 28 der Harzer Wandernadel. Wir warteten noch ein paar Minuten, um noch die Toiletten nutzen zu können. Leider - das muss ich mal an dieser Stelle erwähnen, obwohl es nicht meine Art ist - trifft man hier auf recht unfreundliches Personal, das auch nicht bereit ist, einfach nur hilfsbereit zu sein. Ich will es nicht weiter ausführen.
Beim Gasthaus Steinerne Renne geht es relativ steil hinauf zur Bielsteinchaussee, die uns in linker Richtung zur breiten Eschwegestr. führt. Auf die Eschwegestr. biegen wir links ab und nach relativ kurzer Zeit halten wir uns rechts, um auf die Molkenhauschaussee zu kommen
Die Molkenhauschaussee führt anfangs entlang der Kleinen Holtemme (auf linker Seite). Die Molkenhauschausse biegt dann rechts ab, wir wandern aber geradeaus weiter auf dem Höllenstieg, der nun hoch führt, schmaler wird und auch ab und an im unteren Bereich sumpfige Stellen aufweist. Streckenweise fließt auch etwas Wasser im steinigen bzw. felsigen Untergrund. Ein angrenzendes Bächlein muss hier vor Tagen über die Ufer getreten sein. Nach einer Weile sieht es an einer Pfadgabelung es so aus, als ob der Höllenstieg gerade aus bzw. halblinks weiter geht. Tatsächlich geht es aber eher rechts weiter, denn auf der rechten Seite ist ein roter Punkt am Baum. Diese roten Punkte sind ganz wichtig und weisen uns den Weg über den manchmal schwer zu erkennenden Höllenstieg.
Der Höllenstieg macht schon bald eine Links- und kurz darauf eine Rechtskurve und führt dann relativ steil und pfadig über weichen Waldboden und auch über Steinen und Felsen hinauf. Wir queren unterwegs den Victor von Scheffel Weg und den Forstmeister Sietz Weg. Das letzte Stück zum Kapellenklippenweg hin ist mit etwas Vorsicht zu begehen, da hier aktuell abgestorbene und teilweise schon angekippte Bäume stehen. Insbesondere bei Sturm kann hier schnell mal ein toter Baum umkippen. Wir stoßen nun auf den Glashüttenweg, der uns nach rechts auf die geteerte Brockenstraße führt. Nach wenigen Metern erreichen wir den Gelben Brink mit der Stempelstelle 22 der Harzer Wandernadel.
Ein kleines Stück weiter auf der Brockenstraße erreichen wir den Urwaldstieg, den wir auch besuchen. Dies ist kein Rundweg und deshalb gehen wir zurück zur Brockenstraße. Wir empfanden den Marsch auf der geteerten Brockenstraße vorbei am Eckerlochstieg und dem Goetheweg als sehr unangenehm. Übrigens kam uns hier Brocken Benno entgegen, der schon wieder auf dem Rückweg war.
Oben auf dem Brocken angekommen kehrten wir zunächst beim Brockenbahnhof ein. Frisch gestärkt ging es dann weiter zum Brockenplateau. Übrigens befindet sich beim Brockenhaus die Stempelstelle 9 der Harzer Wandernadel. Trotz der eher nicht so optimalen Wetterprognose hatten wir heute Glück. Die Sicht vom Brocken ins Umland war recht gut und auch der zeitweise prognostierte Regen blieb aus. Es schien sogar die Sonne nachmittags.
Wir machten uns nun auf den Heimweg und wanderten erstmal zurück zum Gelben Brink und bogen dann auf den Glashüttenweg nach links ab und nach wenigen Metern auf dem Glashüttenweg bogen wir nach links auf einen relativ steilen Pfad hinauf zu den Brockenkindern ab. Dieser Rote Punkt Weg führte weiter über zum Teil Felsen zum Weißtannenheiweg, den wir in linker Richtung folgen. Nach einer Weile gehts zum Teil über Bohlen und dann nach links über den Zeterklippenweg zur Großen Zeterklippe mit der Stempelstelle 10 der Harzer Wandernadel weiter.
Über eine Eisenleiter gehts hinauf auf die Große Zeterklippe , die uns eine herrliche Rundumsicht beschert. Steil hinab geht es nun über den Alten Knüppeldamm zur Sohlwinkelstraße, die wir in linker Richtung folgen. Unterwegs kommen wir nun an der Mittlleren Zeterklippe und in der Rechtsserpentine am Tatternstoß (und dahinter die Untere Zeterklippe) vorbei.
Nach einer Weile biegen wir nach links auf den Forstmeister Sietz Weg ab, der uns hinab zum Molkenhausstern mit der Stempelstelle 23 der Harzer Wandernadel führt. Hier hatte ich erst vor, gerade aus weiter zu wandern, um dann in einem großen Rechtsbogen wieder zur Steinernen Renne zu gelangen. Wir entschlossen uns aber, beim Molkenhausstern rechts abzubiegen und so gelangten wir über die Molkenhauschaussee, die wir morgens auch schon streckenweise gewandert sind, wieder zum Gasthaus Steinerne Renne, wo wir noch etwas tranken. Das Gasthaus war bis 18 Uhr geöffnet und wir waren so kurz vor 17 Uhr dort.
Nach dieser Pause fiel das Aufstehen schon etwas schwerer als noch oben auf dem Brocken. Wir gingen wieder hinauf zur Bielsteinchaussee und hielten uns rechts. Nach kurzer Strecke ging bei einer Bank (etwas erhöht) links des Weges ein Pfad in den Wald hinauf. Wir folgten einfach mal diesen Pfad und gelangten in den Bereich der Renneklippen mit einer Aussichtsstelle. Wege oder Pfade waren hier kaum noch zu erkennen und so gingen wir zwischen die Bäume hindurch quasi um die Klippe herum zu einem hellen Streifen bzw. "Schneise" unterhalb der Renneklippen. Hier auf diesem Pfad waren wir vor einer Woche schon mal. Über den teiweise anfangs sehr felsigen Weg und dann weichen Waldweg wanderten wir hinab zur Bielsteinchaussee.
Hier beschlossen wir über die sehr breite Bielsteinchaussee weiter hiinab zu wandern. Wir hätten natürlich auch die Bielsteinchaussee queren können und wären über den steilen Pfad entlang der Kleinen Renne hinab gewandert. Hier stand allerdings noch im Raum, ob hier die Brücke/Brücken begehbar sind. Vor einer Woche kamen wir hier ja noch hoch.
Die Bielsteinchaussee bescherte und unterwegs an einer Stelle noch einen schönn Blick auf Wernigerode mit dem Schloss. Schließlich erreichten wir wieder die Batteriefabrik WERBAT und kurz darauf unsere Stelle, wo wir unser Auto abgestellt hatten.
Als ob es mal wieder so sein sollte, kam gerade die dampfende HSB vorbei.
Alles in allem kann ich sagen, dass es eine sehr schöne allerdings auch anstrengende Wanderung war, die man nur unternehmen sollte, wenn man auch über genügend Kondition verfügt, da die rund 1.000 Höhenmeter und natürlich auch die Strecke vom 30 km nicht ganz ohne ist.
Links:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Brocken
- http://www.steinerne-renne.de
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Megjegyzések
Von Bad Harzburg aus fahren wir nach Wernigerode entweder über die alte B6 über Ilsenburg oder über die B6n.
Wenn wir die B6n benutzen, nehmen wir die Ausfahrt Wernigerode Nord und fahren nach Hasserode (Stadtteil von Wernigerode).
Für das NAVI können wir folgende Anschrift eingeben:
Wernigeröder Batterie GmbH
Steinerne Renne 72
D-38855 Wernigerode
Das letzte Stück ist eher ein Waldweg und kurz vor Fa. WERBAT befindet sich auf der rechten Seite ein Wanderparkplatz, Oder man fährt links über die Schienen der HSB und parkt auf dem Weg bei der Fa. Werbat an der Seite.
Letzteres haben wir heute gemacht.
Der Bahnhof Steinerne Renne der HSB befindet sich gegenüber der Fa. WERBAT.
Hinweis:
Da wir erst vor ca. 3 Tagen ein Jahrhundertunwetter mit noch nie dagewesenen Regenmassen am Nordharzrand hatten, stand noch ein paar Hundert Meter vor WERBAT ein Schild, dass hier Durchfahrt verboten war. Es sich zwar niemand daran gehalten, wir haben das Schild jedoch beachtet und parkten deshalb am Wegesrand vor dem Schild. Kurz dahinter floss noch ein Bach durch die Regenmassen über die Straße.
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