Es gibt sie noch die einsamen vergessenen Wanderwege auf Mallorca. Dies ist einer davon. Erstaunlich auch dass es direkt in einer Wanderhochburg (Port de Sóller) losgeht. Ein Preiß der Einsamkeit ist dass die Tour sehr anspruchsvoll in jeder Hinsicht ist denn sie ist nicht ausgeschildert und nur durch Steinmänchen markiert, die auch nicht immer in die gewünschte Richtung zeigen. Ein GPS Gerät ist also zu empfehlen. Man muss sich auch auf eine längere Kletterpassage einstellen. Der Lohn ist aber eine mittellange abenteuerliche abwechslungsreiche Tour die man auch zweimal gehen kann – dann weiß man was einen erwartet.
Vom Zentrum aus geht es Richtung Verkehrskreisel mit der Bushaltestelle am Restaurant Sol y Sombra vorbei. Das Familiengeführte Restaurant kann ich empfehlen und bietet sich an zur Einkehr wenn man die Rundtour wieder beendet.
Es geht am Restaurant vorbei geradeaus noch oben – so wie man auch zum Torre Picada gehen würde. In einer scharfen Linkskurve wird die Straße verlassen. Auf der schmalen Straße geht es immer nach oben durch Gärten bis zum Coll de s’Illa. Links bzw. zunächst geradeaus würde es zum Torre gehen. Für die heutige Wanderung müssen wir jedoch nach recht gehen. Der weitere Weg ist angenehm zu gehen und nur leicht ansteigend. Die Küstenlinie mit der Felseninsel S’Illeta sind begehrte Fotomotive. Der Weg wird zunehmend schlechter und enger. Umgefallene Bäume liegen im Weg und müssen überwunden werden. Gegen Dissgras helfen lange Hosen. Ein steiler Steig führt an Grotten vorbei schließlich bis zum Coll de Cala Ferrera. Ab hier wird die weitere Wegfindung schwierig. Ohne GPS helfen einem nur die Steinmarkierungen die hier aber auch noch einen anderen Weg markieren den ich noch auf keiner Karte gefunden habe. Hat man den richtigen Pfad durch das Dissgras gefunden geht es auf eine ockerfarbene Felswand zu die überwunden werden muss. Es schein zunächst unmöglich zu sein. Beim Näherkommen ist es jedoch unter Zuhilfenahme der Hände zu meistern. Die Hände werden wir die nächsten 30 Minuten noch öfter benötigen. Die Gegend hier ist sehr einsam und verlassen. Dementsprechend ist es sehr still und es bietet sich an innezuhalten und die Ausblicke zu genießen. Nach all der Kletterei wird eine von Dissgras überwucherte flache Lichtung erreicht. Die dürfte die letzte Stelle sein wo es noch einmal schwierig wird den Weg zu finden. Eine Mauer zu übersteigen war notwendig. Dann endlich findet man den alten Maultierpfad und es geht zu einem kleinen Sattel empor. Es geht durch einen aufgelassenen Olivenhain durch und der Weg wird immer besser und breiter. Die schwierigen Passagen sind überwunden. Der weiter Weg zurück nach Port de Sóller durch Olivenhaine und Garten sollte kein großes Problem sein.
Notwendig:
· Lange Hosen
· Wanderschuhe
· Ausreichend Wasser
Nur für Wanderprofis die sich auch durch Kletterpassagen nicht abschrecken lassen!
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