Vor 15 Jahren habe ich diese Region im äussersten südöstlichsten Teil Deutschlands, dem sogenannten Dreiländereck, bestehend aus BY-CZ-A, zum ersten mal mit meinem Mountainbike kennen gelernt. Damals waren die Waldwege auf Bayerischer Seite bestens zu befahren, es gab so gut wie keine Informationen über Radstrecken, Selbsterkundung an den Wanderwegen war angesagt und hat Spaß gemacht. Anders dagegen auf der Tschechischen Seite. Da bekam man gut ausgeschilderte Strecken und Kartenmaterial zweisprachig. Der Menschenschlag in dieser Gegend ist sehr freundlich, ehrlich und zurückhaltend, das Preisniveau angenehm. Wenn es dann noch eine gute Unterkunft mit guter Verpflegung gibt, dann steht einer Neuauflage eines Mountainbikeunternehmens 2022 nichts im Wege.
Unser Standquartier für diese Radlwoche wählten wir im 3 Sterne Hotel "Märchenwald" in Bischofsreut, Langreut. Die Zimmer sind sehr geräumig, ein Panoramaaufzug bringt einen nach anstrengender Tour sicher in dieselben. Bei kälteren Temperaturen stehen eine Sauna, Infrarotkabine, Sportraum zur Verfügung. Vor dem Hotel sagen sich Fuchs und Hase "gute Nacht", wer Nachtleben erfahren will, ist hier falsch am Platz. Langweilig wurde uns trotzdem nicht.
Nach unserer Anreise über 220 km starteten wir am Nachmittag zu einer kleinen Kennenlernrunde um Haidmühle herum. Siehe hierzu auch meine Wandertour aus früheren Jahren: https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.153763.html
Naheliegend ist der Aussichtsturm am Haidel. Man gelangt über die Wüstung Leopoldsreut auf direktem Weg dorthin. Die Wüstung war früher einmal eine am "Goldenen Steig" gelegene Station für Säumer, die mit ihren Pferden Salz bis nach Prag verbrachten. Es herrschte am Goldenen Steig die Möglichkeit sich anzusiedeln und den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zahlreiche Schautafeln geben Auskunft über diese karge Zeit. Die Kirche von Leopoldsreut ist gut erhalten und zugänglich, das nebenstehende ehemalige Schulhaus wird seit Jahren renoviert und für öffentliche Veranstaltungen Theater usw. genutzt.
Von hier aus geht es dann schnurgerade aufwärts bis zum hölzernen Aussichtstrum, neben dem neuzeitlichen Funkmasten. Vom Gipfelplateau des Haidelturmes aus hat man eine Aussicht die im Süden bis zu den heimatlichen Alpen reicht. Orientierungstafeln erleichtern die Zurechtfindung.
Der nächste Punkt des Kennenlernens ist die Moldauquelle und zwar der "Kalten Moldau", die später dann bei Cerni Kriz (Schwarzkreuz) mit der "Warmen Moldau" zusammenfließt und dann zur Moldau wird. Ein Gedenkstein erinnert daran, dass die Kalte Moldau aus vier Bächen gespeist wird. Von hier aus geht es weiter abwärts hinunter bis zur neu angelegten Kneippanlage am Mirasatbach. Wir überqueren die Bundesstraße und fahren weiter zum Wasserrad und dann noch steiler hinauf Richtung Dreisessel zur Kreuzbachklause. Dieser schöne Ort der Baumtriftung ist beschaulich und ruhig, von hier aus führt auch der Wanderweg hinauf zum Hochstein.
Wir fahren ein Stück zurück auf der Anfahrtsstrecke und dann schnurgerade hinunter zur Wallfahrtskirche "Maria am Eisernen Zaun", einer Erinnerungsstätte der Gemeinden jenseits des Eisernen Vorhangs, die im Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden. Neben der Kirche gibt es ein Carneon. Es gibt in ganz Bayern nur 6 davon. Der ehemalige Pfarrer von Haidmühle hat sich für dieses Glockenspiel und seine Errichtung sehr eingesetzt. Es spielt zur jeden vollen Stunde das Lied von Lourdes/Frankreich.
Von hier aus fuhren wir auf Asphalt durch den Ort Haidmühle und über die Ortsteile Auersbergsreut und Marchhäuser zurück nach Langreut zum Hotel. Die erste Tour ist geschafft.
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https://www.hotel-maerchenwald.de/hotel.htmlTúra fotóalbuma
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