Eigentlich könnte Herdecke ein sehr schöner Ort sein. Schon als ich an dem kleinen Bahnhof den Zug verlasse, finde ich alle Wände und Stelltafeln mit Graffiti übersät. Das Bahnhofsgebäude wirkt verlassen und einen Fahrplan, um die Rückfahrt zu planen, finde ich auch nicht. Egal, es gibt ja auch Busse nach Hagen. Und so laufe ich quer durch die Stadt zum Ruhrufer. Und überall finde ich beschmierte Wände und Skulpturen. Gelegentlich muss ich einen Bogen schlagen, um Glasscherben auszuweichen. Am Ufer wende ich mich nach links zum Hengsteysee. Auch dort geht die Schmiererei weiter und überall liegt Glas herum. Aber so allmählich wird es weniger. Trotz des trüben Novemberwetters sind überraschend viele Spaziergänger, Jogger, Walker und Radfahrer unterwegs. Und dies wird sich bis zum Anstieg zur Hohensyburg nicht ändern. Ich möchte nicht wissen, was an einem schönen Sommertag für ein Betrieb auf der Strecke herrscht. Am Hensteysee passieren wir das Walzenwehr, das Koepchenwerk und die Villa Funke bis zum Parkplatz an der Landstrasse. Dort beginnt der Anstieg zur Hohensyburg. Steil geht es bergan in Serpentinen. Dazwischen öffnet sich immer mal wieder der Wald und so kann man herrliche Blicke zurück auf den See und auf Hagen werfen. Oben angekommen besichtige ich die gut gepflegt Ruine und laufe am Kasino vorbei nach Syburg. Im "Hofbräuhaus" mache ich eine zünftige bayrische Brotzeit. Dort sind nicht nur Wanderer willkommen auch mein Hund ist dort gern gesehener Gast und wird mit Leckereien und Streicheleinheiten verwöhnt. Gestärkt geht es nun auf dem Ruhr-Höhenweg zurück nach Herdecke. Immer wieder laden Felsvorsprünge zu einem freien Blick über die Landschaft ein. Schließlich führt uns eine breite Wohnstrasse zurück nach Herdecke