Kleine Wanderung in die jagdhistorische Vergangenheit. Oberhalb vom Saaletal  in der Nähe von Kahla liegt die barocke Jagdanlage Rieseneck. Sie diente seit 1712  dem Herzog von Sachsen-Altenburg zur Jagd. Die Anlage ist wohl die einzige noch erhaltene Jagdanlage in Europa. Durch ihre unter- und oberirdischen Gänge konnte der Herzog von Sachsen-Altenburg mit seinem Gefolge das in einem großen Gatter gehaltene Wild unbemerkt umgehen und es auf diese Weise von hinten beobachten und erlegen. Wir parken am Chausseehaus und wandern am Waldrand entlang auf dem ausgeschilderten Weg nach Rieseneck. Auf einer Lichtung stehen mehrere Gebäude  (Jagdwärterhaus, Grüne Haus und Remise). Weiter an der Jagdanlage sind mehrere Unterstände, unterirdische bzw. tiefe Gänge. Der Weg zu Herzogstuhl ist ausgeschildert. Der Herzogstuhl, ein dem Topplerschlösschen von Rothenburg ob der Tauber nachempfundenes romantisches Gebäude, ließ Ernst II. von Sachsen-Altenburg von 1915 bis 1917 errichten, um seinen Wunsch nach Ruhe, Frieden und Waldeseinsamkeit zu erfüllen. Weiter geht auf dem ausgeschilderten Weg in Richtung Chausseehaus, stellenweise etwas steiler bergab. Wir treffen auf die Straße vom Chausseehaus nach Freienorla.  Hier aufpassen, um in den richtigen Weg zu finden. Die Wege sind meist Waldwege und auch wenige festgefahrene Schotterwege.

Auf dem Parkplatz angekommen, bietet sich noch ein kleiner Abstecher in das nahe Hummelshain an. Hier haben wir ein altes und ein neues Schloss. Die Jagdleidenschaft der Wettiner, der einstigen Kurfürsten zu Sachsen, veranlassten hier zunächst ein Jagdhaus, später ein Schloss (Alte Schloss) und dann nochmal ein größeres zu bauen. Das von 1880 bis 1885 im Stil der Neorenaissance erbaute Neue Schloss mit seinem 48 Meter hohen Turm ist sehr schön und das letzte erbaute Schloss in Thüringen. Leider wird der Park und das Schloss vom Eigentümer stark vernachlässigt.