Schöne Rundtour in die Alpi Bellunesi mit einem schrägen Pass, einem Besuch der Alpenstadt Belluno, einem Bergsprint auf Spuren des Giro d'Italia, einer eindrucksvollen Abfahrt unter grazilen Autobahn-Hochbrücken und einem Abstecher ins malerische Vittorio Veneto.
Der Passo San Boldo ist ein schöner Pass mit wenig Autoverkehr und guter Straße. Die haarsträubende Tunnel-und-Straßen-Konstruktion auf den letzten 100 Höhenmetern wird wohl jedem ein Schmunzeln entlocken. Als Radfahrer stellt man sich natürlich besonders dringlich die Frage, ob die Ampelphase, die den abwechselnden Einbahnstraßenverkehr regelt, auch die langsamen Verkehrsteilnehmer berücksichtigt: Ja, sie tut es. Wer bei "frischem" Grün losfährt, schafft es auf jeden Fall durchs Nadelöhr. Eine Begegnung mit einem Auto in einer der engen, schwach beleuchteten Tunnelkehren wäre sicherlich nicht sehr angenehm. Die komplette Tunnelpassage ist beruhigenderweise auch gleich in zwei Ampelstrecken aufgeteilt.
Nach dem Pass wartet eine ansprechende Abfahrt Richtung Belluno. Schöne Bergpanoramen in alle Richtungen - da sind auch die flachen 10 km von Trichiana nach Belluno auf verkehrsreicheren Straßen schnell runtergespult. Belluno ist eine lebhafte Stadt und lädt zum Entdecken ein.
Danach geht es weiter nach Ponte nelle Alpi und von dort auf einem Nebensträßchen den Bergrücken nach Pieve d'Alpago hinauf. Wiederkehrende Schilder an der Straße nennen die Durchgangszeiten und Geschwindigkeiten, die von Profi-Radlern, Dilettanti und Amatori erwartet werden, sowie zum Vergleich beim Ski-Rollern, Nordic Walking oder Wandern zu erzielen sind. Leider bestehen die Schilder keinen Pisa-Test... es sind haarsträubende Ungereimtheiten enthalten. Aber die Idee ist nett.
Es folgt eine rasante Abfahrt zum Lago di Santa Croce, an dessen Ostufer aber unerwartet noch ein paar letzte Höhenmeter gesammelt werden wollen. Dann beginnt die lange Abfahrt ins Val Lapisina und nach Vittorio Veneto. Das Tal wird von den Hochbrücken der Autobahn A 27 dominiert, die sich grazil in die Lüfte schwingen, schwungvolle Bögen markieren und sich sogar an einer Stelle wie ein offener Reißverschluss im Himmel in zwei unterschiedliche Trassen trennen. Trotzdem sollte man die Augen auf der Straße behalten - es gibt viele Kurven, die den Fahrspaß fördern, und etliche Unebenheiten.
Vittorio Veneto lockt gleich am Eingang des historischen Zentrums mit einem umwerfenden kleinen Platz zum Verweilen. Glücklicherweise gibt es hier auch wie gerufen eine Eisdiele mit richtig leckerem Eis und zwei Wirtschaften.
Danach ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt dieser Rundtour. Der letzte Anstieg geht dank Gelato und Caffè leicht von der Hand.
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