Traumhafte Freeride Tour mit zwei der besten Trails des Monte Baldo Massivs. Der frühe Vogel fängt den Wurm also sollte man schon um 08.15 oder 08.45 Uhr mit der Monte Baldo Bahn hochfahren.
Insgesamt muss man an diesem Tag knapp 1800 HM selbst hochkurbeln, dafür wird man aber mit 3200 HM bergab entlohnt. Die Auffahrten wurden von mir zumeist auf Teer aber einsamen Nebenstraßen gewählt, so dass man auch mit einem langhubigen Bike bei entsprechender Kondition entspannt oben ankommt. Mit Pausen benötigte ich ca. 8 Stunden.
Also los gehts. Nachdem man mit der Funivia Monte Baldo oben ankommt, sollte man schon mal die Protektoren anlegen, da gleich der Steig #14 hinunter zur Malga pra Alpesina wartet. Hier folgen schon die ersten Spitzkehren, typische Gardawackersteine und verflixte Brombeerhecken.Es wird immer urwaldmäßiger und man folgt ab der Malga weiter der Schlucht runter ins Torrente Aviana. Unten angekommen hat man 600 HM feinster Freeridetrail hinter sich. Ab jetzt folgt wieder ein Aufstieg von knapp 500 HM über das Bergdorf San Valentino, dem gleichnamigen Pass hoch zum Horn der Angst. Am Corno della Paura unbedingt bis zum Gipfel hoch, da man da eine Traumaussicht über das Etschtal hat. Danach wieder kurz den Berg runter, wo ihr hochgekommen seit und dann rechts rein. Dem Militär Trail mit herausgesprengten Tunneln folgt man ca. 1,5 Kilometer bis rechts der Sentiero 686 sehr ausgesetzt abzweigt. Ein Traumtrail runter ins Etschtal der alles bietet was sich ein Freerider oder Singletrail Fan wünscht. Die Strecke wird auf offiziellen Biketouren kaum noch angeboten und man ist hier bis auf den ein oder anderen Wanderer gänzlich alleine unterwegs. Technisch befindet sich der Trail auf S0 bis S3 Niveau. Allerdings sollte man bedenken, dass er im oberen Teil sehr ausgesetzt ist und der Trail hier teilweise kaum noch Reifenbreite aufweist. Absolute Schwindelfreiheit ist hier vorausgesetzt. An der Burgruine von Sabbionara spuckt euch der Trail wieder aus. Jetzt folgt ein entspanntes Kurbeln auf dem Radweg durch das Weinanbaugebiet und das Naturschutzgebiet oberhalb Nago zurück bis Nago. Ab jetzt nochmal die Zähne zusammenbeißen, da das zweite Highlight des Tages wartet. Die Abfahrt über den Dosso dei Roveri. Der Lieblingstrail von Hans Rey am Lago. Anders als beim 601er der ziemlich verblockt ist, bietet der Dosso dei Roveri immer wieder längere Abschnitte auf denen man es richtig ballern lassen kann.
Es gilt aber erst ab Nago über die Strada di Monte Baldo nochmal knapp 1000 HM hochzukurbeln. Auf ca. 1250 Meereshöhe zweigt man ab in Richtung Dosso dei Roveri bzw. Malga Zures. Dann folgt der Sinkflug nach Navene. Ehe man entspannt wieder nach Malcesine zurückrollt auf ein Bier oder zwei.
Ich bin die Tour mit einem All Mountain (150mm) gefahren. Der Dosso dei Roveri würde natürlich mit einem Enduro oder Freerider noch mehr Spaß machen, aber ein modernes All Mountain reicht aus.
Insgesamt kommt man so auf 3200 HM bergab auf zwei der schönsten Trails, die vor allem nicht so überlaufen sind.
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