Beim Frühstück lausche ich einem Bericht über das Wandern in der Eifel. Die rechte Einstimmung für die heutige Tour, auch wenn es wegen der trüben Wetterprognosen nur in den nahe gelegenen Königsforst geht.
Wird dies heute eine Kurzwanderung oder ein ausgedehnter Spaziergang? Mein persönliches Kriterium für eine Wanderung (10km oder 2 Stunden unterwegs) werden wohl knapp unterschritten.
Auf jeden Fall lasse ich den Rucksack zu Hause, bewaffne mich vorsichtshalber mit einem Regenschirm und mische mich unter das Volk, das sich am Sonntag morgen aus Joggern, Walkern, Radfahrern und Hundehaltern zusammensetzt.
Direkt am Beginn der Wanderung stosse ich auf die Jakobsmuschel und bin doch etwas erstaunt, welcher Pilgerweg denn ausgerechnet hier vorbeiführen soll. Seit Hape Kerkeling das Pilgern wieder populär gemacht hat, werden die Schildchen scheinbar inflationär und beliebig zufällig im ganzen Lande verteilt.
Die obligatorische Wanderbeschreibung schenke ich mir diesmal, also kein „links oder rechts abbiegen“ und schon gar nicht „bergauf und bergab“. Wer sich in den Königsforst begibt, sollte sich dort sehr gut auskennen, eine exzellente Wanderkarte besitzen oder halt einfach seinem GPS-Gerät vertrauen, auf dem er sich vorher die Route erarbeitet oder heruntergeladen hat.
Einige „Highlights“ sollten jedoch nicht unerwähnt bleiben. Da ist zum einen das Wildgehege, zu dem leider Hunde keinen Zutritt haben. Und so muss ich mir einen Weg aussen herum suchen.
Ein Waldlehrpfad verläuft stellenweise parallel zum Hauptweg und belehrt den Spaziergänger anhand ungezählter Hinweistafeln über die üppige Flora unserer Heimat. Ich bin wohl noch etwas zu früh im Jahr unterwegs, da ich nur unterschiedliche Arten von blattlosen Gehölzen ausmachen kann.
Eine Zeitlang wandere ich auf einem Damm, den ich für eine alte Bahntrasse halte, der aber wie ich später nachlese, ein Hochwasserdamm gewesen sein soll.
Alles in allem war es doch eine recht abwechslungsreiche Kurzwanderung, bei der es einiges links und rechts des Weges zu entdecken gab. Und schließlich hat das Wetter dann auch noch bis zum Ende gehalten, und der Schirm blieb geschlossen.