Von Idar-Oberstein zur Mosel - Variante 1
Vom Marktplatz in Idar geht es über Tiefenstein, Kirschweiler, Katzenloch, Sensweiler und Bruchweiler nach Schauren.
Vorbei an Hammerbirkenfeld folgen wir der L 162 Richtung Stipshausen und fahren über den Gerstenmaierweg (K 56) nach Hinzerath.
Weiter führt die Strecke über Longkamp und das Kautenbachtal nach Traben-Trarbach.
Mit der Fähre wechseln wir zur anderen Moselseite nach Enkirch und fahren nach Starkenburg.
Über Irmenach, Hirscheld, Horbruch, Krummenau und Stipshausen kommen wir wieder nach Schauren.
Retour von hier wie auf dem Hinweg.
Start und Ziel ist der Marktplatz im Stadtteil Idar von Idar-Oberstein (Für Navigation: Am Markt, 55743 Idar-Oberstein)
Trivia:
Einsam und verwunschen wirkt die Kreisstraße, die oberhalb von Hinzerath Richtung Hellertshausen im Idarwald verläuft.
Das dort inmitten 448 Hektar Mischwald gelegene Jagdhaus an der umgangssprachlich "Gerstenmaier-Allee" genannten Straße war in den 1960er-Jahren Treffpunkt der deutschen Politprominenz.
Zum Vierherrenwald gehören ein Forsthaus und ein Jagdschloss, das "Haniels Schlösschen".
Letzteres war in den 60er-Jahren bundesweit in den Schlagzeilen.
Der damalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier hatte die prominenten Politikerkollegen, darunter auch Helmut Kohl und Franz-Josef Strauß, immer wieder zur Jagd eingeladen.
Auch die Übertragung an die Evangelische Kirche, die im Zusammenhang mit einer Steuerhinterziehung gestanden haben soll, erregte Aufmerksamkeit.
Doch die Geschichte des Schlösschens reicht noch weiter zurück.
Im Spiegel, im Volksfreund und in der Rhein-Zeitung wurde darüber berichtet:
Der Morbacher Christian Hackethal hat sich mit der Geschichte des Schlösschens befasst.
Er ist verwandt mit der Duisburger Industriellenfamilie Stinnes, die einst in die Familie Haniel – ebenfalls aus Duisburg stammend – eingeheiratet hatte.
Als weitläufiges Familienmitglied ist Hackethal an der Geschichte des Schlosses interessiert.
Das um 1895 vom Ruhr-Industriellen Richard Haniel als Jagdschloss gebaute Haus mit 15 Zimmern wechselte im März 1949 von der Witwe Ulrike Haniel in den Besitz der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Haniel trat den Vierherrenwald mit Jagdhaus per Nießbrauch-Vertrag an die GSG (Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland mbH) ab.
Es schien, als sei es die großherzige Geste einer wohlhabenden Dame gewesen.
Tatsächlich war die "steuerbegünstigte Schenkung" in Wahrheit ein "strafwürdiger Handel im Sinne der Barmherzigkeit" und ein Geschäft für die inzwischen bettelarme Witwe.
Durch das Nutzungsrecht bekam der damalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, der zu dieser Zeit auch das Hilfswerk der Ev. Kirche leitete, Zugriff auf das Haus.
Die Freude der Beschenkten war allerdings verhalten. Man fand heraus, dass die Immobilie mit 15 großen, unpraktischen Räumen nicht als Alters- oder Kinderheim genutzt werden konnte. Es wäre wegen der zu geringen Anzahl an Betten nicht rentabel zu halten gewesen.
Zudem war man auch mit der ungünstigen Verkehrslage sowie dem Klima unzufrieden.
"Im Vierherrenwald ist neun Monate Winter und drei Monate kein Sommer" , so der zuständige Oberforstmeister Dr. Groth.
In dieser misslichen Lage kam es dem Hilfswerk dann wohl gerade recht, dass sich der Oberkonsistorialrat Gerstenmaier vorstellen konnte, im Vierherrenwald häuslich einzurichten.
Er ließ den Waldweg zum Schlösschen in den 1960er-Jahren asphaltieren. Dadurch kam es zum Namen "Gerstenmaierstraße".
1979 wechselte das Haus in den Besitz eines Vorstandsmitgliedes des Marmeladenherstellers Schwartau.
Aktueller Eigentümer der Immobilie ist Holz-Tycoon Fruytier.
Die belgische Fruytier-Gruppe, der u.a. auch das Sägewerk in Hochscheid gehört, bewirtschaftet den Vierherrenwald. In diesem Zusammenhang gelangte das Unternehmen im Jahr 2011 wegen des fragwürdigen Kahlschlags eines großen Teils des Waldes in die Schlagzeilen.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hunsrueck/aktuell/Hunsrueck-Kohl-und-Strauss-im-Hunsrueck-auf-der-Pirsch;art779,3338529
http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/nahe_artikel,-kohl-und-strauss-im-hunsrueck-auf-der-pirsch-_arid,516861.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407156.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46251816.html
Grundsätzliches:
Die von mir in diesem Portal eingestellte Tour wurde mit einem Garmin-Gerät aufgezeichnet. In engen und/oder tiefen Tälern sowie in dichten Wäldern kann es zu Ungenauigkeiten des Steckenverlaufs kommen.
Diese Tour wurde am PC mit gpsies (www.gpsies.com) in Verbindung mit Kartenmaterial auf Grundlage von Google Maps und OpenStreetMap auf Ungenauigkeiten überprüft und im Bedarfsfall korrigiert, sodass von einer genauen Streckenführung ausgegangen werden kann.
Sollten beim Nachfahren dennoch Fehler auftreten, bitte mir melden.
Denkt daran, dass sich die Streckenbeschaffenheit jederzeit ändern kann.
Das Nachfahren der Touren geschieht auf eigenes Risiko.
Bitte geht rücksichtsvoll mit Radfahrern, Wanderern, Tieren und der Natur um und hinterlasst keinen Müll.
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