Heute wandern wir um den Eibsee, einen unterhalb der Zugspitze idyllisch gelegenen sogenannten Blindsee. Blindsee deshalb, weil er keinen oberirdischen Abfluss hat, sein Wasser wegen der Beckenlage nur unterirdisch abfließen kann. Entstanden ist der Eibsee am Ende der Würm-Kaltzeit, als sich der Isar-Loisach-Gletscher zurückzog und eine Senke hinterließ, die sich mit Wasser füllte. Der im Grunde zweigeteilte See mit dem 4,8 ha großen Untersee und dem 172 ha großen Hauptsee hat 29 Mulden und acht Inselchen, die Maximilianinsel, die Braxeninsel, die Sasseninsel, die Ludwigsinsel, die Scheibeninsel, Schönbühl, Steinbühl und Alpenbühl. Um ihn herum tummeln sich auch kleine Nachbarseen, der Frillensee im Süden und im Norden der Braxensee, der Steingringpriel, der Steinsee, der Froschsee und das Drachenseelein. Er liegt 1.000 Meter über Meereshöhe und ist 32,5 Meter tief.
Die Wanderung beginnt beim gebührenpflichtigen Parkplatz, 3,50 € sind hier für die Tageskarte fällig. Drunter geht es nur frühmorgens und spätabends. Nicht unbedingt eine nutzerfreundliche Lösung, aber was will man machen. Ist ja alles in privater Hand hier heroben. Den See eingeschlossen.
Die Umrundung selbst ist in knapp zwei Stunden geschafft, um das Parkgeld auszunutzen, bietet sich die zusätzliche Eroberung der Zugspitze mit der benachbarten Seilbahn an. Derzeit ist hier aber noch rege Bautätigkeit zu vermerken, es wird eine neue Seilbahn hinauf auf Deutschlands höchsten Berg gebaut.
Zu Beginn der Wanderung steht man vor der Wahl, ob man im Uhrzeigersinn den See umwandert oder –wie wir- im Gegenuhrzeigersinn. Letztendlich ist das aber egal, es geht immer am See entlang, ab und an auch mal ein paar Meter versetzt, um ein paar wenige Höhenmeter zu gewinnen (und anschließend gleich wieder zu verlieren). Weil wir gegen den Uhrzeigersinn wandern, haben wir schon bald das Vergnügen, über die Brücke an der schmalen Stelle zwischen Untersee und Hauptsee zu gehen, Schäferhund Leo nimmt dort auch schon sein erstes Bad, derweil sich nicht weit von ihm eine Entenfamilie tummelt. Dann geht es auf schönem Schotterweg immer um den See herum, tolle Ausblicke bieten sich zuweilen und immer kann man das kristallklare und grün schimmernde Wasser des Eibsees bewundern. Die Inselchen ziehen vorüber und sogar zwei einsame Paddler fallen uns auf. Unterwegs noch eine Überraschung: Man kann sich hier vom Motorboot „Reserl“ abholen lassen. Einfach mit Handzeichen bemerkbar machen. Davon wird auch rege Gebrauch gemacht, wie wir bei einer kleinen Wanderpause in Höhe der Bedarfs-Anlegestelle feststellen können.
Wir bleiben freilich auf dem Rundweg, weitere Ein- und Ausblicke werden gesammelt und auch noch an einer Art Sandstrand entlang flaniert. Gut, der Sand ist ein wenig gröber, aber hier am Ufer in der Sonne ist es schon gut auszuhalten. Jetzt ist es freilich nicht mehr weit bis zum Eibseehotel mit seinem Parkplatz, wo sich der Wanderkreis schließt.
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