Es kann vorkommen, dass die Parkplätze am Seehaus nicht ausreichen. So viel ist in der Regel dort los. Alle wollen auf die Hörndlwand oder begnügen sich mit dem Aufstieg zur Branderalm. Hier eine Alternative, der dem Hörndl im Norden vorgelagerte Sulzgrabenkopf. Den Hütern der „Geheimtouren“ sei gesagt, dass in der digitalen OSM-Karte der Weg dorthin eingezeichnet ist. Ich benutzte bis zum Ende der Forststraße bis zum Bikedepot für den anschließenden knieschonenden Abstieg ein MTB.
Los geht’s am Seehaus, ist dort kein Platz mehr, gibt es ca. 300 m Richtung Ruhpolding eine Möglichkeit, neben der Straße zu parken. Nun mit dem Bike auf der guten Forstautobahn bis auf eine Höhe von ca. 1140 m. Ich fuhr bis kurz vor die Branderalm weiter und quälte mich den anschließenden steilen und verblockten Fußweg Richtung Hörndl bis auf eine Höhe von 1200 m rauf. Bei der Abfahrt entdeckte ich eine wesentlich bequemere Auffahrt: Ca. 250 m vor der Alm geht links eine Forststraße nach oben, sie ist mit dem Hinweis „Achtung, Weg führt nicht weiter“ versehen. Durch das Gatter durch und weiter bis zum Bikedepot auf knapp 1300 m.
Jetzt zu Fuß Richtung Hörndlalm. Dieser Weg ist arg sumpfig. Hinter der Alm geht’s rechts haltend auf einem Bergrücken weiter. Der Weg ist nicht ausgeschildert oder markiert. Er ist aber so gut ausgetreten, dass er nicht zu verfehlen ist. Erst unmittelbar unter dem Gipfel ist etwas Vorsicht auf dem Grat geboten. Seit dem Start in Seehaus sind 1.10 Std. vergangen (reine Zeit in Bewegung).
Abstieg auf dem Anstiegsweg und auf der Forststraße Abfahrt zur Einkehr auf der Brander Alm. Nach der Stärkung zügige Abfahrt zum Parkplatz. Die Abfahrt mit dem MTB wäre wahrscheinlich auch über den Fußweg (WP gesetzt) möglich, aber wegen der Fußgänger eher nicht angeraten.
Die GPS-Aufzeichnung hat eine Zeit zu Fuß von 1.10 Std. im Auf- und Abstieg festgehalten, auf dem Bike waren es eine Dreiviertel Stunde. Geht man vom PP die ganze Strecke zu Fuß, wird man eine Zeit von ca. 3 Stunden brauchen.
Noch eine Anmerkung zu den „Geheimtouren“: in den Alpenvereinsführern vom Rotherverlag sind auch alle möglichen Berge und Wege beschrieben. Dennoch habe ich vor ziemlich genau 40 Jahren einen Gipfel im Wilden Kaiser erklommen, der seit der Erstbegehung durch Leuchs vor 120 Jahren nur 128 Besteigungen erlebte. Was soll also das Geplärre, dass man Wegbeschreibungen heute nicht mehr veröffentlichen darf?
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