Von unserem Standquartier dem Hotel Greif in Mals, sieht man den Ortler jeden Tag aus der Ferne. Die noch vorhandenen Gletscher hängend bedrohlich steil über dem Talgrund, wie lange noch? Im letzten Herbst besuchte ich Trafoi mit dem Wohnort und Hotel von Gustav Thöni, seines Zeichens alpiner Skiweltmeister, Olympiasieger, zigfacher italienischer Meister und nicht arroganter Skistar, sondern sympatisch gebliebener Mensch. Ein neues, sehenswertes Nationalparkmuseum ist ebenfalls dort beheimatet und dieser Ort verfügt über einen Aussichtsbalkon der seines Gleichen sucht: die Furkelhütte. Ein fast antiker Doppelsessellift bringt die Besucher in langsamer Fahrt hinauf auf 2153m, die Hütte ist berühmt für eine gute Küche und daher sehr beliebt bei Wanderern, wie Mountainbikern. Letztere haben mehrere Möglichkeiten zur Hütte zu kommen. Ein Grund für uns, sie mit dem E-Bike zu besuchen.
Eine ausgeschilderte Tour gibt es von Prad am Stilfserjoch über die Lichtenberger Scharte, Wildgehege Fragges und Prader Alm mit Rückfahrt über Trafoi, Einmündung dort bei Kehre 44 der Stilfserjochstraße (SS38) mit Rückfahrt nach Prad (1635 HM, 41 km, 4 Std. Fahrzeit). Von Mals aus kommen je 9 km An- und Rückfahrt und 365 HM dazu. Das bedeutet, dass unsere 500 kwh Akkuleistung evtl. an die Grenzen kommt, also Ladegerät und Stromkabel in den Rucksack, auf der Furkelhütte kann geladen werden.
Wir starten vor dem Hotel und fahren gleich abwärts nach Glurns und weiter den Radweg entlang bis Prad. Nun gäbe es einen Aufstieg in östlicher Richtung, etwa parallel zur Stilfserjochstraße, der vor Gomagoi an der Stilfserbrücke in die SS 38 einmüdet. Wir fuhren auf der SS 38 und mussten mehrmals an Ampelregelungen halten. Man baut neben der Straße einen neuen Radweg. In Gomagoi angekommen war der Einstieg hinauf auf die Straße die von der Lichtenberger Scharte herüberkommt nicht leicht zu finden. An einem der letzten Bauernhöfe vor dem Wildgehege Fragges bekamen wir Auskunft, dass wir auf der richtigen Spur waren. Ab da verläuft die Straße mit einer sanften Steigung von etwa 8 Prozent hinauf bis auf Höhe 2100m, dann einmal um die Kurve und man bleibt staunend stehen und sieht den mächtigen Ortler als Sperrmauer vor sich. Überwältigend! Noch flache 50 Höhenmeter und die Furkelhütte ist erreicht. Vorsichtshalber schlossen wir die Akkus an die Steckdosen an und stiegen zu Fuß noch etwa 50 - 100 Höhenmeter auf um noch grandiosere Ausblicke zu haben.
Zurück bei der Hütte kehrten wir ein, schließlich wollten wir den Strom nicht umsonst mitnehmen. Die Verpflegung war wirklich zu empfehlen, das Personal sehr freundlich und wie schon erwähnt die Stromladung gratis. Versteht sich von selbst, dass das Trinkgeld üppiger ausfiel.
Die Rückfahrt fuhren wir auf der Anfahrtsspur bis zum erwähnten Wildgehege Fragges und dann weiter auf der eingangs geschilderten Standardstrecke, nur in entgegengesetzter Richtung. Zur Lichtenberger Scharte musste noch einmal eine Steigung überwunden werden, dann ging es nur mehr abwärts bis wir bei Lichtenberg in die Anfahrtsstrecke einmündeten und über Glurns zurück nach Mals fuhren.
Mein Akku wurde aus nicht erklärbaren Gründen nicht aufgeladen, ich war mir aber sicher, dass der "Saft" reichen würde. Und so war es auch. Mit buchstäblicher Restleistung 1 km auf allen Fahrstufen war ich bis zur Haustüre gekommen. Eine zufriedenstellende Leistung bei 59 km und 2000 HM. Ich bin überwiegend im "Ecomodus" und nur in Steilstufen mit "Standard" gefahren. Damit hatte ich Gewissheit, dass ich mit 500 kwh Akkuleistung eine ausreichende Stromreserve für diese Tour zur Verfügung habe.
Ulteriori informazioni sotto
https://www.nationalpark-stelvio.it/de/nationalpark-stilfserjoch.htmlGalleria itinerari
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