Am Wochenende kündigte die Wetter-App für Niederösterreich konstant trockenes Wetter am 08.05. und den 09.05.2023 an. Und obwohl die Eisheiligen anstanden packte ich die Gelegenheit beim Schopf und entschloß mich, die schon länger ins Auge gefaßte Thaya-Runde mit den Skikes zu bewältigen. Ich bereue es nicht. Es waren super Verhältnisse bei ständigem Sonnenschein. Mir kamen nur wenige Radfahrer unter. Öfter sah ich Rehe und Hasen. Die Sonnenstrahlen, welche das Gelb der vielen Rapsfelder noch verstärkten, und das frische Hellgrün der Wiesen und Wälder bildeten einen herrlichen Kontrast zu dem vielen Grau in Grau der letzten Wochen.
Die gesamte Strecke ist sehr gut asphaltiert. Auf deren West- und Ostseite verläuft sie auf ehemaligen Bahntrassen. Dagegen weisen die Nordspange auf der tschechischen Seite und die Südspange typisch waldviertlerischen Charakter auf: ein ständiges Auf und Ab. Der mitgeführte etwa 10 kg schwere Rucksack machte es einem nicht einfacher.
Am Montag trat ich um 05:30 Uhr die Hinfahrt an. Vormittags in Waidhofen angekommen suchte ich mir zunächst ein Café um zu frühstücken. Dieses fand ich mit dem Café "Teddybär". Danach stellte ich das Auto auf dem Parkplatz Thayarunde ab. Ein toller Service, den es auch noch in Raabs gibt. Nun begann meine Tour. Zunächst ging es auf die gleich von Anfang an hügelige Südspange. Nach etwa 18 km erreichte ich die östliche Bahntrasse. Ab dort war es komfortabler zu laufen: sehr guter Asphalt und keine merkbaren Steigungen. So erreichte ich nach den ersten gelaufenen 35 km Raabs an der Thaya. Der Ort wirkte sogleich nett. Weil ich zudem wußte, daß danach ein längerer Anstieg folgen und es nun überhaupt wieder hügelig würde, beschloß ich, hier zu übernachten. Ich fragte eine auf dem Hauptplatz gerade ihren Einkauf im Auto verstauende Frau, wo es denn im Ort Übernachtungsmöglichkeiten gäbe. Sie antwortete sofort: gleich zwei Häuser weiter bei den Schneiders. Frühstück würde es in der Bäckerei geben. So war es auch. Ein ganz guter Tipp. Nun gönnte ich mir einen Kaffee, machte einen Spaziergang, setzte mich an der Thaya auf eine Bank und begab mich anschließend zum Gasthaus Raffetseder, um zu Abend zu essen. Es kamen noch ein paar weitere Gäste: ein Auto aus Wien und ein Motorradler-Pärchen. Auf dem Hauptplatz war es immer noch sonnig. So ließ es sich auch gut aushalten. Außerdem kamen vier Kartler, welche die Bedienung mit ihren Wünschen nach "Oachderl Weißen" gehörig in Trab hielten. Nach dem Frühstück in der Bäckerei ging es am Dienstag kurz nach 8 Uhr weiter. Mit einem Kaltstart war der doch zähe Anstieg zu nehmen. Danach blieb es hügelig. Nach dem Passieren der Grenze führt die Runde nun bis Slavonice über eine normale, aber sehr gut asphaltierte Straße. Die wenigen Autos konnte ich frühzeitig wahrnehmen, so daß ausreichend Zeit verblieb, stehen zu bleiben und diese passieren zu lassen. Eigentliches Ziel war, sich kurz in Slovonice aufzuhalten und dann wieder auf die deutsche Seite zu einer weiteren Übernachtung zu wechseln. Aber weil es erst Mittag war und ich mit den bisherigen 31 km angesichts der nun anstehenden westlichen Bahntrasse die Hauptarbeit schon erledigt sah, entschied ich mich, es bis Waidhofen zurück zu schaffen. Also ließ ich Slavonice liegen und lief weiter, an Waldkirchen und Dobersberg vorbei bis nach Thaya. Dort kündigten Schilder am Radweg an, daß im Ort mehrere Gaststätten vorhanden sind. Obwohl es bis nach Waidhofen nur noch etwa 5 km wären übermannte mich die Lust auf eine Pause im Gasthof. Also verließ ich den Radweg und kämpfte mich etwas bergauf in den Ort. Zu meiner Enttäuschung waren alle Gaststätten geschlossen: "Montag und Dienstag Ruhetag". Unverrichteter Dinge rollte ich berab auf den Radweg zurück und kämpfte mich in der Erwartung, am Zielort ein geöffnetes Gasthaus zu finden, bis Waidhofen durch. Und tatsächlich: im Kirchenwirt erhielt ich von einer ganz freundlichen Bedienung eine sehr gute Brotzeit und einen noch besseren Palatschinken. Gestärkt konnte ich danach die Heimreise beginnen.
Mit den am ersten Tag gelaufenen 35 km und den 60 km des zweiten Tages umfaßt die Tour insgesamt knapp 100 km. Viel Natur und kleine Ortschaften. Besonders Raabs gefiel mir gut. Die Wahl, dort zu übernachten, bereue ich nicht. Für jeden, der keine stark frequentierten Radwege will, sondern Ruhe sucht, eine ideale Strecke.
Ulteriori informazioni sotto
https://www.thayarunde.euGalleria itinerari
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