Die großen Bergbahnen zum Lünersee, am Golm und in Brand spucken bei Schönwetter täglich Tausende Touristen in die Landschaft! Wo bleibt da noch Raum für den ruhesuchenden Naturfreund?
Auf der hier vorgestellten Tour findest du völlige Einsamkeit und du triffst, wenn dir daran liegt, zumindest bis zur Sarotlahütte (AV-Hütte auf 1611 m) höchstens den sagenumwobenen Alpen-Yeti. Warum? Weit und breit keine Bergbahn, Aufstiegshilfe genannt, kein Wasser, trotz guter Beschilderung Orientierungsprobleme wegen des Pfades, der hin und wieder als solcher nicht mehr erkennbar ist und, vor allem, wegen der gewaltigen Höhenunterschiede und Zeitangaben auf den Orientierungstafeln! "Sarotlahütte, 7 Stunden", nicht jedermanns Sache!
Wer jedoch über eisernen Willen, nötige Kondition und gutes Orientierungsvermögen verfügt, erlebt ein einmaliges Abenteuer, jenseits der touristischen Trampelpfade. Immerhin ist Vorarlberg das Land mit der höchsten Seilbahndichte in Europa und wahrscheinlich in der Welt.
Der Aufstieg von Bürs oder Lorüns zur Gavalinaalpe hat es in sich! nach etwa 800 Höhenmetern auf ungefähr 1300 m Meereshöhe, behindert ein gewaltiger Windwurf in einem Tobel dein Weiterkommen. Der Weg ist schlecht, äußerst steil, teilweise schlammig und jetzt musst du noch die querliegenden Baumriesen über- und unterklettern! Sehr anstrengend auch das Wegstück vor dem Gavalinajoch! Steil und schotterig! Immerhin bist du hier schon 2100 m hoch! Wenn du hier ein Problem hast, kannst du auf keine Hilfe hoffen, du bist völlig allein. Im einsamsten Hochkar zwischen Gavalinajoch und "Eisernes Törle" (2300 m) triffst du für Stunden keinen Menschen, dafür bieten einige flüchtende Gemsrudel herrliche Anblicke. Wenn du dich am "Eisernes Törle" zum Gipfelsturn auf den Großen Valkastiel (2449 m) entschließt, hast du fast 2000 Höhenmeter im Aufstieg bewältigt! Im Süden beeindruckt dich die gewaltige Zimba mit ihren eindrucksvollen Kletterrouten.
Die Sarotlahütte ist meine besondere Lieblingshütte des Alpenvereins. Zwar geräumig und modern, wird sie doch nie überlaufen sein. Von Brand in zwei Stunden auf einem wildromantischen Weg erreichbar, ein Kleinod im Rätikon. Der Hüttenwirt Andreas grüßt den Ankommenden und serviert einen hervorragenden Kaiserschmarren. Ein paar Einheimische und, wie heute, ein, zwei holländische Familien wissen das zu schätzen.
Meine konditionsstarke Jutta und ich ordnen diese außergewöhnliche Tour in die Kategorie "außergewöhnliche Abenteuertour" ein!
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