Streckenorte:
Brunnenplatz Frankfurt (Oder) - Karl-Marx-Straße - Slubicer Straße - Grenzbrücke - Slubice - Südlicher Oderdamm - Nebenstraße nach Swiecko - Grundschäferei - Ehemaliger Bismarckturm - Bahnhof Slubice - Ehemaliger Jüdischer Friedhof - Laudonberge - Kleisthöhe mit ehemaligem Kleistturm - Ehemaliges Ostmarkstadion - Großer Slubicer Basar - Grenzbrücke - Frankfurt (Oder)
Ehemaliger Bismarckturm (heute in Slubice/PL)
Studenten, Akademiker und Bürger der Stadt Frankfurt (Oder) regten Ende des 19. Jh. den Bau dieses Bismarckturmes an. Zur Ausführung wählte man wie in vielen anderen Städten auch den von der deutschen Studentenschaft mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurf "Götterdämmerung" des Architekten Wilhelm Kreis. Bauoberleiter beim Turmbau vor Ort war Baurat Hesse, die Ausführung der Arbeiten übernahmen die Zimmermeister Stumpf und Matzdorf aus Frankfurt (Oder). Als Standort wählte man den Schäfereiberg im Osten der damaligen Frankfurter Dammvorstadt (heute: Slubice /Polen) aus.
Als Baumaterial für die reine Feuersäule mit quadratischem Grundriss (5,6 m x 5,6 m) dienten Feldstein-Findlinge aus der direkten Umgebung. Zur Stadtseite hin wurde eine Sandsteinplatte mit Inschrift angebracht. Durch eine Tür auf der Rückseite der Säule gelangte man in einen Hohlraum, von dem Steigeisen bis zur Feuerschale führten. Diese - fest eingemauerte - Feuerschale aus Kesselblech hatte einen Durchmesser von 2,4 m und eine Höhe von 40 cm. Zwecks Befeuerung wurde die Feuerschale mit einem halben Fass Teer und 7 Festmeter Holz versehen. Das Holz wurde quadratisch bis zu einer Höhe von 2 Metern aufgerichtet und mit Teer und Petroleum übergossen. Finanziert wurde der 11.000 Mark teure und 14,50 Meter hohe Turm durch Spendensammlungen in Frankfurt (Oder) und Umgebung. Die Stadt Frankfurt (Oder) stellte damals das Baumaterial kostenlos zur Verfügung. Die Einweihung erfolgte am 01.04.1901.
Um den 20. Februar 1945 wurde dieser Bismarckturm bedauerlicherweise von deutschen Soldaten gesprengt ebenso wie der Kleistturm und der Falckensteinwasserturm. Solche Sprengungen waren beim Rückzug der Wehrmacht leider üblich, damit diese Türme nicht von der angreifenden russischen Artillerie als Peilpunkte genutzt werden konnten. Heute sieht man vom Bismarckturm nur noch einen flachen Trümmerhaufen inmitten eines wachsenden Waldes.
Textquelle: www.bismarcktuerme.de
Ehemaliger Kleistturm (heute in Slubice/PL)
Als die preußische Armee am 12. August 1759 den vereinigten Österreichern und Russen unterlag, hörte man bis Frankfurt den Geschützdonner. Während den König Friedrich II. damals seine Tabakdose rettete, die eine elf Millimeter große Bleikugel abhielt, war unter den 19.000, denen die Schlacht das Leben kostete, der Major und Dichter der Aufklärung Ewald Christian von Kleist, der Verfasser der auch in Frankfurt gedruckten epischen Naturdichtung "Der Frühling". Ein russischer Offizier ließ den Verwundeten nach Frankfurt bringen, wo er am 24. August 1759 starb. Zwei Tage später wurde er unter großer Anteilnahme bei St. Gertraud beigesetzt. Die Höhe nordöstlich von Kunersdorf, wo Kleist kämpfte, wurde bald danach als Kleisthöhe bezeichnet.
Am 2. April 1884 trafen sich die Vorstandsmitglieder des Verschönerungsvereins Frankfurt (Oder). Kassenführer Adolf Jahn schlug vor, auf der Kleisthöhe einen Aussichtsturm zu errichten. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Obwohl auf der Sitzung dafür gleich noch ein Vorbe-reitungskomitee gebildet wurde, war anschließend 7 Jahre lang davon nichts mehr zu hören. Erst 1891 kommt Bewegung in das Projekt. Der Verein hatten inzwischen die Überlassung des erforderlichen Platzes beantragt und beschloss auf der Junisitzung 1891 noch einmal förmlich, auf der Kleisthöhe "einen „Aussichtsthurm“ zu erbauen und zwar an der Stelle, an welcher bisher ein Punkt zur trigonometrischen Bestimmung fixiert wurde. Damit der Turm beim späteren Heranwachsen des Waldes sich darüber hinwegsetzen konnte, wurde er endgültig auf eine Höhe von 21 Metern ausgeführt. Im Jahr 1892 war der Turm fertig, erbaut nur durch Spenden von Bürgern aus Frankfurt und Umgebung. (Textquelle: www.moz.de)
Bis zum Frühjahr 1945 stand dieser Turm weithin sichtbar auf der Kleisthöhe hinter dem Ostmarkstadion. Für die Frankfurter war er eines der wichtigsten Ausflugsziele, da ein Gasthaus am Fuße des Turms die Attraktivität enorm erhöhte. Leider wurde damals der Kleistturm gemeinsam mit dem Bismarckturm von deutschen Soldaten, die sich auf dem Rückzug vor der Roten Armee befanden, weggesprengt. Noch heute sieht man viele Trümmer des Turms auf dem Bergrücken.
Frankfurt (Oder): www.frankfurt-oder-tourist.de
Slubice: www.slubice.pl
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