1. Mai. Heute wird nicht gefeiert, heute wird geradelt.

Wir beginnen unsere kleine Reise am Eselsweg in Schlüchtern.

Gerade aus Schlüchtern raus, passiert es. Das unvermeidliche. Wir treffen eine Gruppe junger Menschen mit Bollerwagen. Es ist ja 1. Mai. Eine Einladung für Bier lehnen wir höfflich ab, werden aber zum stehen bleiben gezwungen. Nach einem netten und freundlichen Gespräch, haben wir 2 Flaschen Becks Bier im Rucksack. Na ja, auch nicht schlecht. Wer weiß für was es noch gut ist. Weiter geht es. 

Nach diesem ersten Hindernis geht es links in den Wald rein. Der erste richtig harte Anstieg. Beine noch nicht mal warm geradelt quälen wir uns den Weg hoch. Hätten wir das Bier doch erst trinken sollen???? 

Oben angekommen folgen wir dem bestens ausgeschilderten Eselsweg. Überall waren die „E´s“ an den Bäumen zu sehen. Einfach wunderbar.

Dieser Beschilderung folgen wir die ersten 30km. Teils durch Orte, über Wirtschaftwege und einige Wiesen und Feldwegen. Zwei schöne Singletrail´s lassen dann bald die Anstiege vergessen machen. 

Knapp 30km haben wir nun hinter uns. Angekommen in Jossgrund Lettgenbrunn machen wir eine Rast. Der Magen knurrt und die Beine freuen sich auf eine Pause. Brötchen raus und was ist da? Zwei Flaschen Becks. Na gut, haben ja Bergfest und eins ist wie keins. Also weg damit und zugleich weniger Gewicht im Rucksack. Nach 20 Minuten geht es weiter.

Wir lassen Lettgenbrunn rechts liegen und es geht gleich wieder hoch auf „Normal Höhe“. Die Pause hat den Beinen wohl nicht so gut getan.
Die nächsten 10 km folgen wir weiterhin dem „E“. Nun verlassen wir den Eselsweg. Leider wollten wir den Weg mit dem „E“ gar nicht verlassen. Ich muss dazu sagen, dass die runter geladene Route vom Eselsweg nicht komplett auf meinem GPS war. Warum auch immer, es hat mehr als die Hälfte gefehlt. Wobei ich dieses beim Übertragen ausgeschlossen habe, da ich die ganze Route auf dem PC sehen konnte. Aber was solls. Wir haben es ohne GPS eh zu spät gemerkt, dass aus dem „E“ ein „B“ geworden ist. Und diese 10 Kilometer zurück fahren (hahaha) kam dann auch nicht mehr in Frage. So denn, ab in Richtung Gelnhausen. 

Auf dem Weg nach Gelnhausen kommen wir durch eine kleine Ortschaft mit den Namen Waldrode. Mitten im Ort dann etwas ersehntes. Herrlich, die Freiwillige Feuerwehr des Ortes. Und das nicht alleine. Der halbe Ort ist da und feiert immer noch den 1. Mai. Ein Blick über die Schulter, ein Nicken von mir - ein Nicken von Wolfgang und schon biegen wir mit voller Geschwindigkeit ab. Steuerkurs Bierwagen. 

Nach einem Blick auf die Uhr (17.15) und einem Blick auf die Karte entschlossen wir uns zu folgendem: Wir rufen die Frauen an, um uns abzuholen (waren in Bad Orb) – Wir holen uns mal ne lecker Bratwurst – Wir trinken in der Zeit noch das ein oder andere Bier. Während uns die Kälte erschlich merkte Wolfgang an: „Bekommen wir denn die beiden Fahrräder und uns beide in den kleinen Corsa? Da sitzen ja auch noch zwei drinnen, die Frauen“? Die Antwort muss ich hier ja nicht schreiben. Die verbale Entgleisung hat man bestimmt in ganz Hessen gehört.

Das war auch gut so. An der Theke wurde uns sofortige Hilfe und ein weiteres Getränk angeboten. Ich muss mal anmerken, echt nette Leute in Waldrode.  Also die Fahrräder zum Nachbarn und zurück an die Theke bis unsere Frauen vor Ort waren. (Vor Schadenfreude lachend) 

Fazit: es war echt eine super tolle Tour. Viele Trails, einige Höhenmeter, tolle Abfahrten und super Waldwege.

Danke an den Ort Waldrode für die Gastfreundschaft, 

Danke an Wolfgang, der mich nicht erwürgt hat,

Danke an unsere lachenden Frauen, welche uns abgeholt haben

und Danke an mein GPS. Ohne welches wir nicht vom Weg abgekommen wären.