Transalp in sechs Tagen: Garmisch - Riva
Nachdem ich diese Tour schon vor zwei Jahren mit meiner Tochter Katrin machte, war ich heuer mit den Freunden Jochen, Reinhard und Wolfgang - alles gestandene Rennradradler aus der „Bertelsmann- Radsportgruppe“ - unterwegs. Die Kondition und Fahrtechnik für diesen Event holten wir uns im Teutoburger Wald (320 m) und im Sauerland. Leider hatte ich viele Anstiege und Schiebepassagen von vor zwei Jahren verdrängt, aber keiner der Mitfahrer meckerte - Danke Jungs!
In diesem Jahr hatte ich mein Garmin „GPS map 60CS x“ dabei. Die Tour hatte ich mir im Internet z. T. runtergeladen und Teile aus der Erinnerung hinzugefügt, aber in den Bergen und bei starken Höhenunterschieden ist das so eine Sache. Für diese Fälle und für die letzte Etappe hatten wir das Roadbook von „Fun Bike“.
Ein Teil dieser Tour führte uns über die „Via Claudia Augusta (MB-Variante)“ und über die Pässe „ Fernpass“, „Reschneralm“, „Gampenpass“ und „Mendelpass“. Höhepunkt der Tour war die Auffahrt und die Ausblicke auf den „Gantkogel“ mit Blick auf Bozen.
Falls ihr Fragen zu dieser Tour habt, ruft mich einfach an.
Tag 1: Garmisch - Zams 78 km, 1.635 Hm
Hotelbedingt starteten wir die Tour in Grainau. Die erste Auffahrt von zwei Stunden, vorbei am Eibsee zur Hochthörle Hütte. Bei 11 Grad und peitschendem Regen und mit blauen Fingerspitzen, fuhren wir runter nach Ehrwald. Es ging dann über den Panoramaweg, einen Supertrail durch Schloß Fernstein und Nassereith nach Zams.
Tag 2: Zams - Nauders 72,5 Km, 1.920 Hm.
Nach Landeck eine Std. bergauf zum Hochgallmig, über Obladies, Fiss und Serfaus nach Pfunds. Grenzübertritt zur Schweiz in Martina. Über Sclamischot führte uns der Schotterweg über die Norbertshöhe nach Nauders.
Tag 3: Nauders - Tscherms 103 km, 1.285 Hm.
Für die ersten 11 km benötigten wir 2,5 h. Nach dem Grünsee hatten wir einen Abzweig verpasst und mussten einen steilen Weg schieben. Nach einer Stärkung auf der Reschner Alm mit Blick auf den Reschensee, ging’s aber über den Etschtalradweg nur bergab - wunderschöne Fahrt durch Obstplantagen, den Vinschgau, über Meran nach Tscherms
Tag 4: Tscherms - Tramin 77 km, 2.330 Hm.
Die längste und schwerste Etappe dieser Tour. Höhepunkt der Tour: der Gantkogel.
.Über Völlan und Platzers erreichten wir den Gampenpass. Nach dem St. Felixweiher (1h bergauf), über die Fondoalm, mit einigen Schiebepassagen erreichen wir schließlich den Gantkogel. Bergab mit einigen Stürzen das Rif. Regolo und einer verdienten Pause. Nach der Auffahrt zum Mendelpass in rasanter Abfahrt (19 km) , vorbei am Kalterer See, zu unserem Tagesziel Tramin.
Tag 5: Tramin - Molvenosee 62 km, 1.300 Hm.
Im Tal durch Obstwiesen bis Mezzocorona nach Spormaggiore. Ab hier ging die Schinderei los. Schieben, schieben,..., aber schließlich erreichten wir das wunderschöne Dörfchen (10 Häuser) Maurina. Über Andalo erreichten wir Molveno, wo wir kein Zimmer fanden. Offensichtlich waren viele Italiener an diesem Samstag hierhin gekommen. Irgendwo am südlichen Ende des Sees klappte es dann aber doch, dank Jochen.
Tag 6: Das Finale Molvenosee - Riva. 50 km, 1.500 Hm
Bedingt durch gesperrte Straßen musste die Etappe gekürzt werden. Über Dorsino, Villa Banale und Campo Lomaso erreichten wie unsere Schiebepassage (1h). Dann aber nur noch bergab Richtung Rif. San Pietro. Wegen der trüben Sicht konnten wir leider den Gardasee erst einmal nur erahnen. Nach der Auffahrt vom Tennosee nach Campi erreichten wir den Supertrail "Adrenalina". Leute, die Adrenalina müsst ihr fahren, sie hat ihren Namen zu Recht! RIVA - das Ziel ist heil erreicht. Zur Belohnung gab es ein Weizen direkt am Hafen und noch einen Tag extra am See.
Rückfahrt: Mit dem Bus nach Rovereto. Mit dem Zug zum Brenner. Abfahrt über die Bundesstraße in 60 min nach Innsbruck (37 km). Mit dem Zug nach Seefeld, anschließend mit dem Rad nach Garmisch (40 km) und mit einem Mietwagen nach Gütersloh.
Fazit: 9.520 Hm und 450 km in sechs Tagen.
Fünf Tage Sonne pur.
Viele steile Anstiege und Schiebepassagen, aber – es waren wunderschöne Tage. Wir haben die Tour genossen und nicht als Schinderei angesehen.
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