Kahle Haardt – Wanderung durch „ur“-igen Wald an den Hängen des Edersees

 An den steilen, felsigen Südhängen hoch über der Talsperre des Edersees ist eine bemerkenswerte Landschaft erhalten geblieben. Uralte knorrige Eichen krallen sich hier seit Jahrhunderten in die trockenen Hänge und haben so bizarre Wuchsformen erzeugt. Ein schmaler Weg - der Knorreichenstieg - schlängelt sich an den Hängen oberhalb des Edersees entlang. Hin und wieder gewährt der lichte Baumbestand großartige Ausblicke auf den See, der ehedem als Fluss in Jahrmillionen diese markante Erosionslandschaft geschaffen hat. Die Bäume dieses Urwaldes, meist Traubeneichen, seltener Hainbuchen und Elsbeeren, bleiben trotz ihres hohen Alters aufgrund der trockenen und steinigen Böden ungewöhnlich kleinwüchsig. Viele von ihnen sind mehr als 500 Jahre alt, haben verbogene und zerzauste Äste, skurril verschlungene Wurzeln und dunkle Baumhöhlen die manches Geheimnis bergen. Fast scheint es, als hätte noch nie ein Mensch diesen Märchenwald aus uralter Zeit betreten.

Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz in der Nähe des Sportplatzes von Basdorf. Zunächst führt uns ein wenig begangener Waldweg abwärts Richtung See. Nach 30 Minuten erreichen wir den Europahain, ein kleines Arboretum mit landestypischen Baumarten der EU-Mitgliedsstaaten. Info-Tafeln erläutern die vertretenen Baum- und Straucharten.

Unsere Tour führt uns weiter Richtung Halbinsel Scheid. Bei Erreichen der ersten Häuser biegen wir nach rechts ab. An dieser Stelle beginnt die Kahle-Haardt-Route auf dem Knorreichenstieg. Gekennzeichnet ist der Knorreichenstieg mit einem Elsbeerenblatt. Auf einer Strecke von ca. 1 km passieren wir den beindruckenden Eichenwald der Kahlen Haardt. Hier können wir auch herrliche Blicke auf den Edersee und die Wälder des Nationalparks Kellerwald genießen.

Den Fahrweg, auf den wir im Weiteren stoßen, folgen wir abwärts zum Campingplatz. Am Ende des Fahrweges - bei einem Kiosk – führt ein schmaler, schwer zu erkennender Pfad steil nach oben auf einen hangparallelen Weg. Dieser führt uns, nachdem wir eine Hangrutschung umgangen haben, abwärts zur Landzunge des Lindenberges. Hier am Ufer des Edersees, fernab vom Straßenlärm, kann man die Ruhe genießen, ein Wurstbrot essen oder sich in den Fluten des Sees Abkühlung verschaffen.

Ein weiterer Höhepunkt wartet auf uns: der Lindenberggrat. Vom See aus geht es wieder aufwärts, einen wunderschönen schmalen Gratweg entlang, gesäumt von Felsen und uralten knorrigen Baumgestalten. Der eine oder andere Blick auf den tief unten liegenden See wird uns auf dem gewundenen Pfad gewährt. Oben angekommen geht es auf breiteren Wegen zurück zum Ausgangspunkt.

Eine andere Tour auf dem Knorreichenstieg - die Lindenbergroute - findet man hier:

www.gps-tour.info/de/touren/detail.61717.html

Weitere Tourenvorschläge und GPS-Tracks von einigen der schönsten Touren, die ich im Kellerwald und am Edersee gemacht habe (insges. ca. 300 km) sowie Fotos von den Wanderungen gibt es auf meinem Netzplatz zu sehen:

www.kannesen.net/edersee.html

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