Die Tour führt auf den Tendapaß, der im italienisch-französischen Grenzgebiet liegt. Wir sind die Südrampe von der französischen Seite aus hochgefahren, man kann an der letzten Kehre vor dem Tunnel parken, dort ist ein kleiner Parkplatz. Ich kenne den Parkplatz mittlerweile sehr gut, da wir mit unserem Camper dort mehrere Stunden warten mussten, bis wir mit den LKWs durch den Tunnel fahren durften. Autos bis 2,50m Höhe fahren immer in beiden Richtungen, da der Tunnel aber sehr niedrig ist, wird er ein paar mal am Tag nur als Einbahnstraße freigegeben, dann fahren die LKWs (und Camper) durch. Man lernt da wirklich geduldig zu sein, die Anzeigetafeln mit der verbleibenden Wartezeit sind längst kaputt... Egal, ist ja Urlaub.
Wer also wie wir noch etwas Zeit vor dem Tunnel übrig hat, sollte als echter Biker den Tenda-Paß hochradeln, am besten die Südrampe, die hat nämlich 48 Kehren (die Nordrampe nur 12), und ist zudem nur im unteren Teil asphaltiert, bald fährt man auf Schotter. Zwar ist man nicht allein, da die Straße bis zur Paßhöhe auch für Autos und Motorräder freigegeben ist, aber zuviel Verkehr ist nicht.
Schon bei der Auffahrt sieht man am Straßenrand und oben auf den Bergen ehemalige Forts, die ihre beste Zeit alle schon hinter sich haben und entsprechend verfallen sind. Die Straße war früher militärisch sehr bedeutend.
Oben am Paß, dem Colle die Tenda (oder Col de Tende, wie er auf französische heißt), fährt man weiter zum Fort Central, das man mit der Straße durchfährt. Man fahrt jetzt auf der Ligurischen Grenzkammstraße, der Traum jedes Endurofahrers, wie man bald feststellen wird. Die Motorradfahrer begegnen einem aber überwiegend mit Respekt, wenn man sich bis dort hinauf "gequält" hat. Nach Umrundung eines kleineren Hügels zweigt man rechts auf einen gesperrten, aber gut ausgebauten Straßenabschnitt ab, ab hier ist man ALLEIN. Man fährt hoch zum Fort Tabourde auf 1980 m Höhe, einer vorgeschobenen Festung hoch über dem Tal, zwar verfallen, aber mit seinem Graben immer noch imposant. Die Straße wir ab jezt immer enger und verfallener, ist aber immer gut fahrbar.
Schließlich erreicht man den höhsten Punkt der Tour, den Cime du Bec Roux, oder Cima Beccorosso auf 2200 m. Man sieht von dort oben das Piemont fast wie eine Schüssel vor sich, man erahnt Turin in der Ferne. Schade, daß man auf der anderen Seite das Meer nicht sehen kann, weil es von den Bergen verdeckt ist. Über einen kleinen Pfad fährt man hinab zur "Haupstraße", der Grenzkammstraße und folgt ihr an Liftanlagen vorbei zurück zum Fort Central. Von dort könnte man auch nach Italien hinunterfahren, die Straße ist da geteert und hat nur 12 Kehren. Lohnt also eigentlich nicht. Vor allem kann man mit dem Bike nicht durch den 3,2 km langen Tunnel fahren. Also fährt man am besten auf der Auffahrtsrampe zurück zum Ausgangspunkt. Die Abfahrt hat es auf jeden Fall in sich...
Übrigens ist die Tour eine Selbstverpfleger-Tour, es gibt leider keine Hütte oder ähnliches.
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Von Italien aus über Cuneo und Limone Piemonte zum Tenda-Tunnel hoch, durch diesen durchfahren und gleich an der ersten Linkskehre nach der Tunnelausfahrt parken. Von Frankreich aus über St-Dalmas-de-Tende und Tende hoch zum Tunnel, dort an der letzten Kehre vor dem Tunnel ist der Parkplatz.
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