Eine einsame Überschreitung mehrerer bewaldeter Gipfel südlich des Biathlonzentrums Ruhpolding. Nur etwas für geländegängige Bergsteiger mit einem guten Auge fürs Gelände. Der Richtstrichkopf ist mit 1322 m der höchste. Der Zirmberg ist der bekannteste, seinen Namen trägt die Sprungschanze und das Biathlonstadion.

Ich parkte an der B 306 zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl direkt an der Wildbachfurt. Man kann nun die 5 km bis zum eigentlichen Startpunkt per Anhalter, zu Fuß oder wie ich mit dem Fahrrad auf dem Chiemgaurandweg zurücklegen.

Beim Biathlonzentrum besteht keine Möglichkeit, den kürzesten Weg über die Loipentrasse zunehmen. Er ist gesperrt. In weitem Bogen muss man an den Fuß des Zirmbergs gehen.

Beim WP „rechts rauf!“ verlässt man die Forststraße auf kaum kenntlichen Pfad und kommt wenig später zu einem Jagdhochsitz, hinter ihm durch Gestrüpp und steil nach rechts zu dem bewaldeten Rücken. Man wird vergeblich nach einem Weg suchen, immer einfach den besten Möglichkeiten folgend aufsteigen. Wer hier schon Schwierigkeiten hat soll umkehren! Hat man einen schönen Tiefblick zum Stadion, ist das schlimmste Geschafft.

Zum Schluss legt sich das Gelände und man kommt, siehe da, zu einer neuen Forststraße. Die rechte weiter, nachdem sie fällt bei einer Kehre geradeaus und nun immer weglos bis zum sehr steilen letzten Aufschwung des Richtstrichkopfs. Links des Rückens, den ich direkt anging, müsste es auch noch einen einfacheren Weg geben. Zum Schluss waagrecht zum Gipfelkreuz. Schöne Aussicht zu den Seen und zum Hörndl.

Abstieg südwestwärts auf nun deutlich zu erkennendem Steig Abstieg mit einem kleinen Gegenanstieg zu dem Weg, der zum Wildalphorn weiterführen würde. In spitzem Winkel rechts, dann in gefühlten 100 Spitzkehren ins Tal zurück. Man erreicht den sogenannten Langen Sand und am Ende den Ausgangspunkt.

Diese Tour ist nicht leicht zu finden. Absoluten Trittsicherheit in steilem Grasgelände und in Schrofen ist unabdingbar. Sogar auf dem schmalen, ausgetretenen Abstiegsweg, eigentlich der Normalweg auf den Richtstrichkopf, kann man sich keinen Fehltritt erlauben. Ein wahrscheinlich tödlicher Absturz wäre an manchen Stellen die Folge.

Um den Kritiken zuvorzukommen: die Einsamkeit auf dieser Tour wird beendet sein, denn die Forstautobahn wird über den Zirmbergrücken gebaut! Die Bäume sind schon markiert. Der Seekopf über die Ofnerstube ist künftig eine MTB-Tour. Und der Weg zum Richtstrichkopf ab der Wildbachfurt ist ausgetreten, man kann ihn nicht verfehlen.

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