Im Bereich von Boos wollen wir heute wandern, wo vor etwa 40 Millionen Jahren die ersten Vulkane aktiv waren und die letzten vulkanischen Aktivitäten gerade einmal 8.000 - 10.000 Jahre zurück liegen. Dabei haben sie hier zwei Maare und ein knappes Dutzend Schlackenkegel gebildet. Und diese beiden Maare wollen wir heute erwandern, wobei das westliche Maar mit einem Durchmesser von etwa 700 m und einer Tiefe von zwischen 30 und 60 m noch ein Stück Wasserfläche besitzt, das als Fischweiher genutzt wird. Das östliche ist zwischen 650 und 700 m groß und 50 bis 87 m tief und zwischenzeitlich verlandet.
Wir starten unsere Tour auf dem Vulkan-Parkplatz an der L 94. Die Beschilderung führt uns auf schmalem Pfad zunächst ein wenig eben dahin, nach einem Linksschwenk und ein paar Metern am Waldrand entlang geht es dann eine Etage tiefer. Schnell treten wir aus dem Wald wieder heraus und sehen das westliche Maar direkt vor uns. Im Zentrum ein Fischteich, das Maar selbst ist aber deutlich größer, wie uns später Schautafeln verdeutlichen. Wir überqueren die L 94 und wenden uns auf dem Wanderweg Richtung Waldrand hoch, den wir dann entlang wandern, immer mit bestem blick auf den Maarsee. Rechts weiden Kühe, eine Schaukel lädt zwischendurch zu kurzfristiger Entspannung, dann geht es um den See herum, wir kreuzen wieder die L 94 und wenden uns nach kurzem Marsch entlang der Landesstraße nach links zum (nicht mit Wasser gefüllten und deshalb schwerer zu erkennenden) östlichen Maar. Es geht nun durch das Naturschutzgebiet Booser Maar Richtung Nitzbachtal. Am Waldrand entlang gehend erreichen wir bald rechts einen kleinen Rastplatz und eine Brücke. Hinüber über die Brücke und dann gleich wieder links halten. Nun geht es im Laubwald durch das Nitzbachtal, bis wir plötzlich freien Blick auf die Eifellandschaft und auf die Bauerschmühle und Nitz haben. Weit hinten grüßt sogar die Nürburg. Spät im Oktober ist es aber recht diesig, klareres Wetter würde noch schönere, eindrucksvollere Ausblicke erlauben.
Es geht ein wenig am Waldrand entlang, dann führt uns ein Hohlweg in den Wald und ordentlich bergauf Richtung Hölgertberg. Bald ist der Kamm erreicht und wir treten ins Freie. Eine wandernde Familie macht hier Rast, die Kinder spielen… Federball. Auch eine Art der Pausengestaltung. Man könnte hier übrigens auch in die Tour einsteigen, wenn man denn von Lind aus gestartet wäre (Einstiegsalternative ist mit aufgezeichnet). Ansonsten geht es jetzt knapp unterhalb des Kamms durch die Felder, später treten wir wieder in den Wald ein. Wir sind nun auch ein Stück auf dem Maas-Rhein-Weg (der aber bald hinunter nach Boos abzweigt) und streben eifrig dem 25 Meter hohen Booser Eifelturm (anders als der Pariser Eiffelturm ist dieser hier aus Holz) zu, einem Aussichtsturm mit prächtigen Weitblicken. Der ist bald erreicht und auf 125 Treppenstufen auch erklommen – leider ist es noch immer diesig, der Weitblick also eingeschränkt. Ansonsten könnte man bis zu Westerwald und Hunsrück schauen.
Nächstes Ziel ist knapp unterhalb des Eifelturmes die Lavabombe, eine rund 250 kg schwere vulkanische Bombe, die aus dem Schlot des Ostmaares geschleudert wurde und hier auf dem Plateau des Schneeberges gelandet ist. Durch die Wucht des Einschlages verformten sich die Erdschichten, ein gut zu erkennendes rot-schwarzes Wellenprofil entstand.
Weiter geht es nun bergab, mal etwas sanfter, mal etwas steiler, dann sind wir unten, quasi im östlichen Maar. Wir wenden uns links, holen uns an Informationstafeln noch weitere Erkenntnisse über die Maare ab und treffen auf die L 94, die wir zu Beginn der Wanderung hier überquert haben. Jetzt geht es auf altbekanntem Pfad wieder bergan durch den Wald, dann am Waldrand entlang und schon sind wir wieder am Ausgangspunkt der Wanderung angelangt.
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