Normalerweise schaue ich bei meinen MTB-Touren immer, dass ich möglichst Trails einflechten kann. Diesmal suchte und fand ich bewusst eine Runde im Grenzgebiet von Österreich und Bayern südlich des Geigelsteins mit Einkehr in der Priener Hütte, die ausschließlich auf guten Straßen und nicht zu steilen Almwegen verläuft. Auch Anfänger mit einigermaßen Kondition können diesen Weg, auch mit Ebikes, wagen.

Wir starteten auf dem großen PP Nähe des Brennerwirts in Kössen, siehe Wegpunkt. Zuerst in nördlicher Richtung durch die Siedlung durch, dann Auffahrt bis zum Gasthof Staffnerhof auf Teer, dann schöne Schotterstraße bis zum Scheitelpunkt kurz vor der Ottenalm. Von unten ist diese Straße für Radfahrer gesperrt, oben ist sie als Radtour offiziell ausgeschildert!

Nach einer Zwischenabfahrt (gut 100 Hm) beginnt die Auffahrt durch ein wunderschönes, ruhiges Tal neben dem Baumgartenbach, vorbei bei der Baumgartner Alm mit der Aloisiuskapelle. Kurz vor der Priener Hütte wird die Landesgrenze zu Bayern passiert, wenig später steht die Hütte zur verdienten Einkehr vor der Nase. Zum Fahrverbot in diesem Tal habe ich zum Schluss noch eine Anmerkung parat.

Nach der Pause auf der Terrasse mit Aussicht zum Wilden Kaiser bequeme Abfahrt auf der Autozufahrt nach Sachrang. Ein kurzer Besuch der Dorfkirche darf nicht ausgelassen werden, links neben dem Eingang befindet sich das Grab des allseits bekannten Müllner Peter. Nun weiter eigentlich auf ausgeschildertem Radweg zumeist leicht fallend sehr aussichtsreich über dem Tal, immer den Wilden Kaiser vor sich, nach Rettenschöss und weiter, an einem riesigen Moorgebiet entlang nach Walchsee.

Ganz bewusst ließen wir den Ort aus, man müsste dort auf der Hauptstraße durchfahren. Wir setzten unseren Weg auf dem bezeichneten Radweg am Südufer fort und in einigem Auf und Ab kamen wir zu unserem PP zurück, einfach der Beschilderung bzw. dem Track folgen.

Zum Fahrverbot bei der Baumgartner Alm: Die Straße ist nach wie vor von unten mit einem Verkehrszeichen für Radfahrer gesperrt, jedoch nicht aus der Gegenrichtung. Ich befuhr sie vor gut 20 Jahren im Zuge der Moser-Tour „Rund um den Geigelstein“. Damals befand sich auch ein Sperrschild an der Landesgrenze. Auf Höhe der Baumgartner Alm war ein Weidezaundraht quer über den Weg gespannt, den ich erst im letzten Augenblick sehen konnte. Ein kapitaler Sturz, der zum Glück ohne große Schäden verlief, war die Folge. Der Bauer redete sich raus: das waren sicher seine Kinder. In Bayern hätte ich ihn wegen der Straftat, die mit Gefängnis geahndet wird, angezeigt. In Österreich gelten leider andere Gesetze! Also seid vorsichtig in diesem Tal (bzw. in diesem Land!)

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