WICHTIGER HINWEIS: Im Oktober 2010 gab es zwischen Tremalzo und Nota einen Erdrutsch, wegen welchem dieser Streckenabschnitt gesperrt wurde. Ich bin die Strecke seither nicht gefahren. Bitte erkundigt Euch zuvor, ob die Sperrung noch vorliegt - was ich mir aber kaum vorstellen kann, inzwischen ist fast ein Jahr vergangen.
Eine Tour durch die wohl einsamste Gegend am Gardasee. Für meinen Geschmack konditionell grenzwertig aber am Ende blickt man mit Stolz darauf zurück, gleich zwei der wohl bekanntesten Gipfel am Westufer des Gardasee - den Caplone und den Tremalzo - besiegt zu haben.
Eines vorweg - die Tour kann auch ohne den Aufstieg zum Tremalzo gefahren werden, trotzdem bleibt es, wenn auch technisch nicht so anspruchsvoll, immer noch ein recht kerniges Stück Arbeit.
Um gleich am Anfang beim Einschätzen zu helfen - egal welche Variante man wählt, wer sich auf den Weg macht, den Caplone zu erklimmen, sollte schon die eine oder andere Erfahrung mit einer Tour dieser Länge und vor allem der Höhenmeter gemacht haben. Ohne Tremalzo dürfte man wohl so mit 2600m hinkommen, ist aber auch nicht von Pappe! Wer in Vesio startet kann nochmal rund 600 Höhenmeter sparen.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten, Essen und Getränke aufzufüllen, also bedeutet dies, das man auch etwas Gepäck mit sich rumschleppen darf.
Anders als bei vielen Touren am Gardasee - zuerst nur rauf und dann nur runter - ist diese Tour auf dem Weg zum Caplone ein zermürbendes ewiges Auf und Ab. D.h. mitten drin von einem Unwetter überrascht zu werden ist äusserst Panne! Egal in welche Richtung man flüchten möchte, es geht auf jeden Fall bergauf und es gibt ausser kleinen Felslöchern aus Kriegszeiten kaum Möglichkeiten Schutz zu finden.
So, nun aber genug gejammert, jetzt mal ein paar Sätze dazu, warum es sich auf jeden Fall auch lohnt, sich die Strapazen aufzuerlegen.
Der erste Streckenabschnitt von Limone nach Vesio ist Geschmacksache oder eben notwendiges Übel. Man kommt hier leider um die Verkehrsstraßen nicht herum, wird aber ab und zu mit einem schönen Blick hinab zum See belohnt.
In Versio ist mir aufgefallen, dass mein Höhenmesser nicht kalibriert war, deshalb der freie Fall im Höhenprofil, sorry! Desweiteren stimmt die Zuordnung Strecke zu Höhe im Höhenprofil nicht, in den GPS-Daten scheint es aber richtig zu sein!?
Von Vesio geht es weiter zur Molkerei 'Alpe del Garde'. Hier gibt es einen Verkauf landwirtschaftlicher Produkte wie Käse, Schinken, Öl, Honig, Nudeln und vieles mehr, also auch mit dem Auto mal ein lohnenswertes Ziel.
Ein paar zusätzliche Infos zu diesem Streckenabschnitt sind auch in der Tour www.gps-tour.info/de/touren/detail.39434.html zu finden. Statt sich bis hierher mit dem Bike zu plagen, kann man auch einen der folgenden Parkplätze mit dem PKW ansteuern (s. Wegpunkte):
- "P Vesio", ein größerer Parkplatz am oberen Ortsrand von Vesio, häufig auch Ausgangspunkt zum Passo Nota über das Val di Bondo,
ca. 1€/h, 9€/Tag (Stand 2012), 2013 war das Parken wieder kostenlos!? - "P", ein kleiner Parkplatz am Abzweig ins Val St. Michele, häufig Startpunkt zum Tremalzo.
- "P (nähe Molkerei)", ein kleiner Parkplatz, nur wenige Meter von "P" entfernt, direkt vor(!) der Molkerei.
Nach der Molkerei startet ein kleiner feiner rasanter Downhill auf Asphalt, dann aber das ganze wieder bergauf. So zieht sich die Strecke, auf und ab, durch eine einsame Waldgegend weiter auf Asphalt zu den ersten Ortschaften der Region Tignale.
An dieser Stelle habe ich mich für die landschaftlich sicher reizvollere, aber auch deutlich anstrengendere Variante nach rechts über Dosso di Forca entschieden. Auch wenn ich die andere Route nicht gefahren bin, würde ich diese trotzdem empfehlen. Die Trackpunkte sind nur geplant und nicht aufgezeichnet, sollte aber trotzdem eindeutig sein.
Die Strecke über Dosso die Forca führt zunächst noch an einigen Hotels vorbei und mündet dann auf einen schmalen Pfad durch einen Nadelwald. Hier sieht man nun nochmal die letzten Menschen für eine lange Zeit. Der Pfad wird immer schmäler und steiler und ist schlussendlich aufgrund der Steigung nur noch selten befahrbar. Belohnt wird man durch atembaraubende Blicke auf das Monte-Baldo-Massiv an der Ostküste des Sees und in den Südteil des Sees (Sirmione, Desenzano?, Salo?).
Nun mündet auch die alternative Route wieder ein, die Wege sind jetzt wieder gut befahrbar und technisch nicht anspruchsvoll. Es geht moderat, aber endlos, auf und ab. So langsam stellt man sich die Frage, warum von rund 6 Milliarden Menschen trotz gutem Wetter und Hauptferienzeit heute nur einer auf die Idee gekommten ist, den Caplone zu erklimmen. Hier gilt es, sich die Kräft einzuteilen. Das ewige auf und ab zehrt ungemein und die heftigsten Aufstiege kommen am Ende.
Irgendwann erscheint eine schroffe felsige Gipfelgruppe in greifbarer Nähe. Die letzen Meter auf den Caplone sind angebrochen. Voller Stolz auf der Bocca di Campei angekommen, stellt man sich die Frage, ob man die letzen Meter auf den Gipfel zu Fuß machen soll - ich für meine Fall war am Ende mit der Welt und habe ein paar Meter unterhalb des Gipfels die Eindrücke auf mich wirken lassen.
Die nun folgende Abfahrt geht technisch noch nicht so anspruchsvoll an imposanten Felsen vorbei. Trotzdem tut man gut daran, Vorsicht walten zu lassen - so manche Kursabweichung würde schneller bergab führen als einem lieb ist. Der felsige Weg erinnert an eine Mondlandschaft. So langsam wird alles wieder grüner. Es gibt nur wenige technisch anspruchsvolle kurze Passagen. Eine davon ist der Umweg über einen verschütteten Felstunnel - eine kleine Schiebestrecke und schon geht's wieder weiter. Etwas später kann die Abfahrt auf breiteren und nicht mehr so steilen Wegen rasant und schier endlos fortgesetzt werden - Genuss pur!
Am Wegpunkt 'Abzweig Tremalzo' steht man nun vor der Qual der Wahl, den Rausch der Abfahrt fortzusetzen oder die letzten Kräfte zu mobilisieren und den Tremalzo zu knacken.
Wer abfährt, orientiert sich in Richung Val St. Michele. Es geht noch eine ganze Weile herrlich bergab, die letzen Kilometer steigen aber nochmal um rund 100 Höhenmeter leicht aber zäh an. An der Molkerei "Alpe del Garde" mündet man wieder auf den Weg der Hinfahrt und fährt in in entgegengesetzter Richtung zum Startpunkt zurück.
Wer sich für den Aufstieg zum Tremalzo entscheidet, hat nochmal gut 500 Höhenmeter vor sich. Dieser Streckenabschnitt ist wohl einer der populärsten Auffahrten zum Tremalzo. Nicht wirklich schwiereig, aber lange!
Bevor man sich an die letzen 100 Höhenmeter macht, passiert man das Rifugio Garda. Hier hat man die Möglichkeit, ein paar Kohlenhydrate einzunehmen (Öffnungszeiten beachten!). Frisch gestärkt tritt man das letzte kurze Stück zum Tremalzopass an. Wer jetzt immer noch nicht genug hat, kann ja gerne noch zu Fuß auf den Tremalzogipfel kraxeln.
Nach dem Passieren des Tremalzotunnels auf der Passhöhe beginnt ein traumhafter Downhill bis zum Passo Nota. Technisch wieder nicht so anspruchsvoll und diesmal mit zahlreichen herrlichen Ausblicken in die Bergwelt und ins Val di Bondo.
Am Passo Nota angelangt, auch hier ist übrigens ein kleines Rifugio, steht man nochmal vor der Frage, welche Abfahrt man nimmt. Ich habe mich für die einfachste Variante, nämlich der asphaltierten Straße nach, entschieden. Macht riesig Spaß, die zahllosen Serpentienen hinter sich zu lassen. Unten angekommen, hier ist übrigens eine Quelle, von der die Einheimischen überzeugt sind, dass es sich um beste Wasserqualität handelt, kommt noch ein winziger sanfter Ansieg zum Wegpunkt 'P Versio'. Abhängig davon, wo man geparkt hat ist der Trip nun zu Ende, oder es geht ähnlich rasant ab bis nach Limone.
Am Passo Nota gibt es noch die Möglichkeit über die alter Militärstraße (Weg 121) auf einem wunderschönen Karrenweg zum Parkplatz 'P Versio' abzufahren. Bis man in den Genuss der Abfahrt kommt, muss man aber nochmal 150 Höhenmeter leisten!
Wer womöglich einen ganz anderen Starpunkt (z.B. Riva/Schiff) hatte, kann über den Weg 421 auf unterschiedlichen Varianten nach Riva abfahren. Eine herrliche Variante ist in der Tour www.gps-tour.info/de/touren/detail.39434.html beschrieben.
Die ganz harten Singletrail-Freaks können bei dieser Version an der Bocca di Fortini den Weg 120 über das Val Signol nach Limone nehmen. Aber für meine Geschmack echt heftig! Wer dann anschließen feststellt, dass er doch in Versio geparkt hat, hat's nicht anders verdient ;-)
Fotogalerie van de tocht
Kaart en hoogteprofiel van de tocht
Commentaren
Die Tour beginnt in Limone. Ich selbst bin etwas am Ortsrand (Richtung Val Signol) gestartet. Dort hat man evtl. eine Chance einen Parkmöglichkeit zu finden. Dies ist ansonsten in Limone ein Problem. Abhilfe schafft die Anfahrt nach Limone mit dem Schiff. In diesem Fall aber die Rückfahrzeiten beachten!!!
Die fast bessere Alternative ist in Vesio zu starten. Hiermit hat man schon mal die ersten 600 Höhenmeter hinter sich gebracht und das Parken ist auch kein Problem. Näheres hierzu findet sich in der Tourbeschreibung.
GPS-tracks
Trackpoints-
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