Auf den Spuren der Fleimstalbahn
Die heutige Tour startet auf dem Mountainbike. Leider hatte sich Börn vor ein paar Tagen die Schulter ausgekugelt, so muss er mit dem Arm in der Schlinge zurückbleiben und nur Reini und ich machen uns auf die Socken. Ziel ist die Trasse der Fleimstalbahn, eine frühere Eisenbahnstrecke, die zwischen 1918 und 1963 das Etschtal mit dem Fleimstal (Val die Fiemme) verband. Ein Teil dieser Strecke kann durch Wandern oder Radfahren erkundet werden, die Tunnel sind beleuchtet und das Licht schaltet sich automatisch ein. Zwei alte Viadukte führen über tiefe Taleinschnitte und an den Rändern der Trasse sieht man noch alte Halterungen für Masten und Signaleinrichtungen. Der Weg ist nicht asphaltiert, sondern besteht aus Split oder Waldboden, ist also nicht für Rennräder geeignet.
Nach dem wir die ca. 200 Höhenmeter zum Kalterer See hinab gerollt sind, durchqueren wir Auer (Ora) und biegen dort rechts auf einen Wanderweg ab. Der erste Teil ist sehr steil und wir müssen die Räder schieben. Ein Teil des Weges führt über eine eingezäunte Ziegenweide. Das Meckervieh lässt uns unbehelligt passieren und wir erreichen eine Anhöhe mit Blick über Das Etschtal. Danach sind wir schon auf einem ersten Teil der ehemaligen Bahnstrecke, dieser ist jedoch noch ziemlich zugewachsen und wir müssen uns einen Weg durch Gestrüpp bahnen. Bei Montan (Montagna) erreichen wir wieder „festen Boden“ und steigen auf einer steilen Straße weiter den Berg hinauf. Bei einem Parkplatz, mit Blick auf ein Schlösschen, biegen wir rechts ab und erreichen sogleich den alten Bahnhof von Montan. Kurz darauf geht der Teer in feinen Schotter über und ab jetzt radeln wir die alte Bahntrasse hinauf. Den einen oder anderen Bogen der Bahnstrecke kürzen wir über steilere Zwischenverbindungen ab. Die Beinmuskeln arbeiten hart und die für diese Jahreszeit unübliche Hitze treibt uns den Schweiß aus den Poren. In Kaltenbrunn haben wir erst mal genug vom Schwitzen. Rosis Imbiss lädt mit einem schattigen Plätzchen zum Verweilen ein. Zu essen gibt es leider nichts, aber ein kaltes Radler gönnen wir uns dann doch bei dieser Hitze. Das Thermometer an der Hauswand konstatiert uns 30°C (in der Sonne) und die freien Hautpartien sind schon ganz leicht gerötet.
Da wir nicht auf der Straße zurück nach Auer wollen, erkundigen wir uns nach einer Alternative. Wir finden einen Waldweg ins benachbarte Tal und queren das Dörfchen Hohlen. Ein Einheimischer meint, dass es bis Auer einfach nur geradeaus und immer bergab gehe – soweit die Theorie ;-). Tatsächlich müssen wir noch einige Höhenmeter überwinden, bis es endlich mal wieder bergab geht. Am Ende müssen wir dann doch noch ein Stück auf der Bundesstraße fahren, irgendwie finden wir keinen besseren Weg nach unten. Ab Auer fahren wir wieder auf dem gleichen Weg nach Kaltern zurück, nur das wir jetzt bergauf strampeln müssen. Kurz hinter dem See rufen wir Björn an, damit wir uns in Kaltern beim Eiscafé Innerhofer Treffen. Auch wenn er momentan nicht fahren kann, ein Eis ist immer drin!
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