Tag 6, Donnerstag, 14.Juli.2011:
Spormaggiore- Andalo- Molveno- Ranzo- Pietramurata- Arco- Torbole/ Gardasee
“ Als ich aufstehe, lacht bereits wieder die Sonne. Bei tollem Frühstück in muffelnden, klammen Radklamotten siniere ich vor mich hin:
Der letzte Tag unserer Alpenüberquerung ist angebrochen. Jetzt habe ich monatelang geplant, vorbereitet, Unterkünfte gebucht, mir einen Kopf über die Streckenführung gemacht und schon ist fast alles wieder vorüber. Irgendwie schade…
Voller Vorfreude, es vollends gemeinsam zum Gardasee zu schaffen, sind wir bereits wieder vor 09.00 Uhr im Sattel.
Es geht gleich mächtig zur Sache. Wir müssen uns an einem Wildbach entlang steil über groben Schotter hoch über ein gottverlassenes Tal in Richtung Andalo vorkämpfen.
Der Weg wird gegen Schluss, obwohl frisch betoniert, so steil, dass ich schieben muss.
Nur unser Rennfahrer Ralf zieht es vor, auch hier zu fahren.
Völlig fertig komme ich oben kurz vor Andalo an.
Meine Beine schmerzen heute. Die letzten 5 Tage gingen wohl nicht spurlos an mir vorbei.
In Andalo ist ganz Italien unterwegs: Es ist Urlaubszeit und Menschenmassen bevölkern die Straße. So schauen wir, dass wir zügig auf Schotterstraßen , immer die Brenta- Felstürme rechts von uns, in Richtung Molveno weiterkommen.
In Molveno machen wir an einem Supermarkt Rast. Ich verdrücke 3 Stücke Apfelstrudel, wonach es mir gleich wieder besser geht.
Wir fahren auf tollen Schotterpfaden weiter, am idyllisch gelegenen Molvenosee entlang, in Richtung Ranzo und haben prächtige Ausblicke ins tief unter uns liegende Tal.
Ab Ranzo müssen wir ebenfalls auf Schotter und Asphalt tief ins Tal abfahren, da es die berühmten „Ranzotrails“ hier nicht gibt. Timo ist deshalb stinksauer, zu recht…
Im Talboden am Toblinosee angekommen, beschliessen wir, die 2 letzten geplanten Berge auszulassen, um vollends relativ flach (wobei sich uns trotzdem noch genügend giftige Rampen in den Weg stellen…) in Richtung Gardasee zu fahren, da wir nun allesamt die Müdigkeit in den Beinen spüren,
So geht’s ab Pietramurata auf tollen Pfaden rechts der Sarca in Richtung Arco. Auf dem Weg dorthion sehen wir das erste Mal „unseren“ Lago.
Um 15.30 Uhr biegen wir in Torbole zur Uferpromendade ab und fallen uns an einer Strandbar in die Arme: Wir 8 haben es gemeinsam geschafft!!!
Hinter uns liegen 6 unglaublich erlebnisreiche Tage, in denen wir gemeinsam in 44 Stunden Fahr-und Schiebezeit insgesamt 420 km mit 13.000 Höhenmeter unterwegs waren.
CW, pathfinder
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