Zum Bau der Burganlage kamen vorwiegend roter und gelber Sandstein, der in den vier Kilometer entfernten Steinbrüchen bei Rockenberg gewonnen wurde, und Säulenbasalt, den der Burgberg selbst bereithielt, zur Verwendung. Aus dem Sandstein wurden sämtliche Buckelquader und Schmucksteine, aus dem gebrochenen Basalt haltbares Mauerwerk hergestellt.
Vorburg und Zwinger
Durch das untere Tor des Pfortenhauses, in dem in heutiger Zeit die Kasse und eine moderne Toilettenanlage untergebracht sind, gelangt man in die Vorburg, die zusammen mit dem Süd- und dem Nordzwinger die Kernburg umgibt. Zwinger und Vorburg stammen aus dem 15. Jahrhundert und sind mit ihren Ring- und Quermauern reine Zweckbauten ohne besonderen Bauschmuck. Sie sollten feindliche Angreifer aufhalten und dadurch verwundbarer machen.
Schmuckvoller ist das Mittlere Tor, das die Vorburg in zwei etwa gleich große Hälften teilt. Über dem spitzbogigen Tordurchlass befindet sich ein auf Konsolen ruhender Fries mit zehn kleinen Rundbögen, darüber wiederum zwei rechteckige Beobachtungsfenster, die wahrscheinlich zum in Urkunden erwähnten aber nicht mehr vorhandenen Portenturm gehörten. Die Zufahrt zur Kernburg führt durch das Mittlere Tor zum Oberen Tor, das unter der Burgkapelle hindurch den Zugang in den inneren Burghof ermöglicht.
Burg Münzenberg, Batterieturm des Vorwerks
Burg Münzenberg, spätgotisches Vortor im Hirschgarten
Vorwerk
An der Schnittstelle zwischen Süd- und Nordzwinger im Westen der äußeren Ringmauer befindet sich der etwa 1500 eingefügte runde, oben offene Batterieturm. Er diente zur Aufnahme eines schweren Artilleriegeschützes und stellt die letzte bauliche Anpassung der Burg an die fortschreitende Kriegstechnik der damaligen Zeit dar. [9] Zu den Befestigungsanlagen des Vorwerks werden auch die in die äußere Ringmauer eingelassenen Schalentürme gezählt. Sie weisen bereits Schießscharten für Feuerwaffen auf und schützten die flacher abfallende Nordflanke der Burg und ihren Eingangsbereich.
Ebenfalls zum Vorwerk gehört eine weitere Schutzmauer vor der südlichen äußeren Ringmauer mit einem spätgotischen Vortor, das neben dem direkten Zugang zur Burg von der Stadt aus den Zugang von der unbesiedelten Landseite und dem am Fuß des Münzenberges gelegenen Hattsteiner Hof her ermöglicht. Von der Mauer, die teilweise auch den Hirschgarten abschirmte, sind nur Fragmente vorhanden, während das im gotischen Spitzbogen ausgeführte Tor erhalten ist.
Kernburg
In den Innenhof der Kernburg gelangt man nur durch das Obere Tor von der Vorburg aus. Dieser mit einem Tonnengewölbe versehene Durchgang führt schräg nach oben unter der mächtigen Ringmauer und der Burgkapelle hindurch. Die Ringmauer, deren Aufbau hier deutlich zu sehen ist, besteht zunächst aus einem etwa drei Meter hohen Sockel aus Basaltbruch und bis zu zehn Reihen 40 bis 65 Zentimeter hohen Sandstein-Buckelquadern mit einem einheitlich zwei Zentimeter breiten, umlaufenden Randbeschlag. Die bis zu 30 Zentimeter vor den Randbeschlag ragenden grob behauenen Buckel verstärken den wehrhaften Eindruck ebenso wie die aufgesetzten Zinnen, die allerdings bei der Erhöhung der Ringmauer durch die Falkensteiner mit Basaltsteinen vermauert wurden. Auffällig ist ein vorspringendes Mauerstück über dem Torbogen. Er betont den Chorraum der Torkapelle und war bis zu ihrer Erhöhung um ein profanes Stockwerk im 13. Jahrhundert einziger optischer Hinweis auf ihre Existenz.
Betritt man den sich weit öffnenden Innenhof, erheben sich rechts und links die beiden die Gesamtanlage dominierenden Bergfriede und an der dem Torbogen gegenüber liegenden Ringmauer die Reste der Falkensteiner Bauten. Rechts der Torkapelle befindet sich der staufische Palas, links der Küchenbau genannte Wirtschaftsteil mit seinem hoch aufragenden Kamin.
Burg Münzenberg, staufischer Palas und Ostturm
Der aus der Ursprungszeit der Burg stammende Münzenberger Palas besteht aus einem östlichen und einem westlichen Bauteil. Ist letzterer nur noch an einigen Grundmauern und der aufragenden Rückwand zur Talseite hin zu erkennen, ist der östliche Bauteil gut erhalten. Hof- und Talfront bilden einen ehemals dreigeschossigen Saalbau. Jeweils im Obergeschoss befinden sich eindrucksvolle acht- beziehungsweise zwei- und vierbogige Arkadenfenster mit reichem Schmuck. Das erste Obergeschoss weist zur Hofseite zwei, früher drei Doppelarkadenfenster auf. Beide Obergeschosse waren ursprünglich durch ein außen liegendes, hölzernes Treppenhaus miteinander verbunden und konnten durch Kleeblattbogenportale betreten werden. Das Portal im ersten Obergeschoss ist vollständig erhalten, das des zweiten nur als Bruchstück.
Im Inneren des Palas fallen die beiden aufwändig gearbeiteten Konsolen des ursprünglichen Kamins im Obergeschoss auf. Ähnliche befanden sich auf gleicher Ebene im benachbarten östlichen Bauteil. Diese beiden Räume waren die einzig heizbaren. Die darüber liegenden Säle mit den breiten Arkaden-Fensterreihen, die nicht auf Verschluss gearbeitet waren, konnten nur im Sommer benutzt werden.
Östlich an den Torkapellenbau schließt sich der weitläufige, schmucklose Küchenbau an, dessen Reste, besonders der hoch aufragende Kamin, eine Nutzung als Küche vermuten lassen. Dies ist jedoch nicht belegt. Von hier aus gelangt man über eine neuzeitliche Treppe in den östlichen Bergfried. Zwischen Küchenbau und Torkapellenbau befindet sich ein Treppendurchgang, über den man den umlaufenden Wehrgang erreicht.
Falkensteiner Bau
Der unter Philipp von Falkenstein 1260 erbaute Palas erstreckt sich zur Stadtseite hin entlang der nördlichen Ringmauer. Erhalten sind Rück- und westliche Giebelwand, während von der Hoffassade und der östlichen Giebelwand nur noch Fragmente vorhanden sind. An der Innenseite der fensterlosen westlichen Giebelwand befinden sich übereinander zwei offene Kamine mit einem gemeinsamen Schornstein. Ein kleiner Teil der Hofseite mit zwei Doppelarkadenfenstern wurde um 1900 rekonstruiert und stellt nicht unbedingt die frühere Ansicht dar. Dahingegen ist die reich gegliederte Rückfront in originalem Zustand. Besonders aufwändig ist die Fensterreihe im Obergeschoss gestaltet. Drei dreifache Arkadenfenster bilden eine geschlossene Reihe, wobei jeweils das mittlere der Spitzbogenfenster seine Nachbarn um ein Drittel überragt. Flankiert wird die Arkadenreihe rechts von einem einfachen, deutlich kleineren Spitzbogenfenster und links von einem schmuckvollen Doppelarkadenfenster.
Ein flaches, nicht zugängliches Treppengewölbe führt unter der ehemaligen Hoffassade hindurch in das Untergeschoss des Falkensteiner Baus.
Bergfriede
Der in der ersten Bauphase zwischen 1151 und 1156 errichtete östliche Bergfried war ursprünglich niedriger, als er sich heute zeigt. Um 1260 wurde er um ein weiteres Geschoss erhöht und mit einem Spitzdach versehen, das aber den Dreißigjährigen Krieg nicht überstand. Der Hocheingang befindet sich in zehn Metern Höhe. Er ist heute durch eine Außentreppe erreichbar. Die Mauerdicke auf der Eingangsebene beträgt 3,40 Meter. Sie nimmt nach oben hin in drei Stufen ab. Der nahezu 29 Meter hohe Turm hat einen Außendurchmesser von knapp 12 Metern und im Türbereich einen Innendurchmesser von 5,20 Metern.
Der um 1260 errichtete westliche Bergfried hat ebenfalls in zehn Metern Höhe seinen Eingang, ist aber nicht öffentlich zugänglich. Der zylindrische, sich nach oben leicht verjüngende Turm wurde, wie der Ostturm, später erhöht und ebenfalls mit einem Spitzdach versehen, wahrscheinlich aber erst um 1500.
Vorburg und Zwinger
Durch das untere Tor des Pfortenhauses, in dem in heutiger Zeit die Kasse und eine moderne Toilettenanlage untergebracht sind, gelangt man in die Vorburg, die zusammen mit dem Süd- und dem Nordzwinger die Kernburg umgibt. Zwinger und Vorburg stammen aus dem 15. Jahrhundert und sind mit ihren Ring- und Quermauern reine Zweckbauten ohne besonderen Bauschmuck. Sie sollten feindliche Angreifer aufhalten und dadurch verwundbarer machen.
Schmuckvoller ist das Mittlere Tor, das die Vorburg in zwei etwa gleich große Hälften teilt. Über dem spitzbogigen Tordurchlass befindet sich ein auf Konsolen ruhender Fries mit zehn kleinen Rundbögen, darüber wiederum zwei rechteckige Beobachtungsfenster, die wahrscheinlich zum in Urkunden erwähnten aber nicht mehr vorhandenen Portenturm gehörten. Die Zufahrt zur Kernburg führt durch das Mittlere Tor zum Oberen Tor, das unter der Burgkapelle hindurch den Zugang in den inneren Burghof ermöglicht.
Burg Münzenberg, Batterieturm des Vorwerks
Burg Münzenberg, spätgotisches Vortor im Hirschgarten
Vorwerk
An der Schnittstelle zwischen Süd- und Nordzwinger im Westen der äußeren Ringmauer befindet sich der etwa 1500 eingefügte runde, oben offene Batterieturm. Er diente zur Aufnahme eines schweren Artilleriegeschützes und stellt die letzte bauliche Anpassung der Burg an die fortschreitende Kriegstechnik der damaligen Zeit dar. [9] Zu den Befestigungsanlagen des Vorwerks werden auch die in die äußere Ringmauer eingelassenen Schalentürme gezählt. Sie weisen bereits Schießscharten für Feuerwaffen auf und schützten die flacher abfallende Nordflanke der Burg und ihren Eingangsbereich.
Ebenfalls zum Vorwerk gehört eine weitere Schutzmauer vor der südlichen äußeren Ringmauer mit einem spätgotischen Vortor, das neben dem direkten Zugang zur Burg von der Stadt aus den Zugang von der unbesiedelten Landseite und dem am Fuß des Münzenberges gelegenen Hattsteiner Hof her ermöglicht. Von der Mauer, die teilweise auch den Hirschgarten abschirmte, sind nur Fragmente vorhanden, während das im gotischen Spitzbogen ausgeführte Tor erhalten ist.
Kernburg
In den Innenhof der Kernburg gelangt man nur durch das Obere Tor von der Vorburg aus. Dieser mit einem Tonnengewölbe versehene Durchgang führt schräg nach oben unter der mächtigen Ringmauer und der Burgkapelle hindurch. Die Ringmauer, deren Aufbau hier deutlich zu sehen ist, besteht zunächst aus einem etwa drei Meter hohen Sockel aus Basaltbruch und bis zu zehn Reihen 40 bis 65 Zentimeter hohen Sandstein-Buckelquadern mit einem einheitlich zwei Zentimeter breiten, umlaufenden Randbeschlag. Die bis zu 30 Zentimeter vor den Randbeschlag ragenden grob behauenen Buckel verstärken den wehrhaften Eindruck ebenso wie die aufgesetzten Zinnen, die allerdings bei der Erhöhung der Ringmauer durch die Falkensteiner mit Basaltsteinen vermauert wurden. Auffällig ist ein vorspringendes Mauerstück über dem Torbogen. Er betont den Chorraum der Torkapelle und war bis zu ihrer Erhöhung um ein profanes Stockwerk im 13. Jahrhundert einziger optischer Hinweis auf ihre Existenz.
Betritt man den sich weit öffnenden Innenhof, erheben sich rechts und links die beiden die Gesamtanlage dominierenden Bergfriede und an der dem Torbogen gegenüber liegenden Ringmauer die Reste der Falkensteiner Bauten. Rechts der Torkapelle befindet sich der staufische Palas, links der Küchenbau genannte Wirtschaftsteil mit seinem hoch aufragenden Kamin.
Burg Münzenberg, staufischer Palas und Ostturm
Der aus der Ursprungszeit der Burg stammende Münzenberger Palas besteht aus einem östlichen und einem westlichen Bauteil. Ist letzterer nur noch an einigen Grundmauern und der aufragenden Rückwand zur Talseite hin zu erkennen, ist der östliche Bauteil gut erhalten. Hof- und Talfront bilden einen ehemals dreigeschossigen Saalbau. Jeweils im Obergeschoss befinden sich eindrucksvolle acht- beziehungsweise zwei- und vierbogige Arkadenfenster mit reichem Schmuck. Das erste Obergeschoss weist zur Hofseite zwei, früher drei Doppelarkadenfenster auf. Beide Obergeschosse waren ursprünglich durch ein außen liegendes, hölzernes Treppenhaus miteinander verbunden und konnten durch Kleeblattbogenportale betreten werden. Das Portal im ersten Obergeschoss ist vollständig erhalten, das des zweiten nur als Bruchstück.
Im Inneren des Palas fallen die beiden aufwändig gearbeiteten Konsolen des ursprünglichen Kamins im Obergeschoss auf. Ähnliche befanden sich auf gleicher Ebene im benachbarten östlichen Bauteil. Diese beiden Räume waren die einzig heizbaren. Die darüber liegenden Säle mit den breiten Arkaden-Fensterreihen, die nicht auf Verschluss gearbeitet waren, konnten nur im Sommer benutzt werden.
Östlich an den Torkapellenbau schließt sich der weitläufige, schmucklose Küchenbau an, dessen Reste, besonders der hoch aufragende Kamin, eine Nutzung als Küche vermuten lassen. Dies ist jedoch nicht belegt. Von hier aus gelangt man über eine neuzeitliche Treppe in den östlichen Bergfried. Zwischen Küchenbau und Torkapellenbau befindet sich ein Treppendurchgang, über den man den umlaufenden Wehrgang erreicht.
Falkensteiner Bau
Der unter Philipp von Falkenstein 1260 erbaute Palas erstreckt sich zur Stadtseite hin entlang der nördlichen Ringmauer. Erhalten sind Rück- und westliche Giebelwand, während von der Hoffassade und der östlichen Giebelwand nur noch Fragmente vorhanden sind. An der Innenseite der fensterlosen westlichen Giebelwand befinden sich übereinander zwei offene Kamine mit einem gemeinsamen Schornstein. Ein kleiner Teil der Hofseite mit zwei Doppelarkadenfenstern wurde um 1900 rekonstruiert und stellt nicht unbedingt die frühere Ansicht dar. Dahingegen ist die reich gegliederte Rückfront in originalem Zustand. Besonders aufwändig ist die Fensterreihe im Obergeschoss gestaltet. Drei dreifache Arkadenfenster bilden eine geschlossene Reihe, wobei jeweils das mittlere der Spitzbogenfenster seine Nachbarn um ein Drittel überragt. Flankiert wird die Arkadenreihe rechts von einem einfachen, deutlich kleineren Spitzbogenfenster und links von einem schmuckvollen Doppelarkadenfenster.
Ein flaches, nicht zugängliches Treppengewölbe führt unter der ehemaligen Hoffassade hindurch in das Untergeschoss des Falkensteiner Baus.
Bergfriede
Der in der ersten Bauphase zwischen 1151 und 1156 errichtete östliche Bergfried war ursprünglich niedriger, als er sich heute zeigt. Um 1260 wurde er um ein weiteres Geschoss erhöht und mit einem Spitzdach versehen, das aber den Dreißigjährigen Krieg nicht überstand. Der Hocheingang befindet sich in zehn Metern Höhe. Er ist heute durch eine Außentreppe erreichbar. Die Mauerdicke auf der Eingangsebene beträgt 3,40 Meter. Sie nimmt nach oben hin in drei Stufen ab. Der nahezu 29 Meter hohe Turm hat einen Außendurchmesser von knapp 12 Metern und im Türbereich einen Innendurchmesser von 5,20 Metern.
Der um 1260 errichtete westliche Bergfried hat ebenfalls in zehn Metern Höhe seinen Eingang, ist aber nicht öffentlich zugänglich. Der zylindrische, sich nach oben leicht verjüngende Turm wurde, wie der Ostturm, später erhöht und ebenfalls mit einem Spitzdach versehen, wahrscheinlich aber erst um 1500.
Fotogalerie van de tocht
Kaart en hoogteprofiel van de tocht
Minimumhoogte 150 m
Maximale hoogte 223 m
Commentaren
An der Ausfahrt Butzbach von der Autobahn A5 runterfahren und auf der Landstraße L3134 nach Rockenberg fahren. In Rockenberg über die Griedeler Straße, Untergasse, Scheidegasse nach rechts auf die Obergasse fahren. Gegenüber dem Schloß parken.
Hier ist auch der Startpunkt der Wanderung.
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