Charakter:
Der Anstieg von der Johanneshütte bis zum Defreggerhaus kann man als mittlere Bergtour bezeichnen. Ein Trampelpfad schlängelt sich circa 2,5 Stunden den Berg hinauf. Die Abbiegung nach rechts (osten) nach circa der Hälfte des Weges verfehlen viele - ist nicht besonders gut gekennzeichnet. Nach circa 2 Stunden steigt der Pfad nochmals etwas an, die Hütte liegt aber nun in Sichtweite. Die eigentliche Besteigung des Großvenedigers ist technisch unproblematisch - allerdings ist ein heftiges Gletschergebiet zu überqueren. Wer hier ohne lokalen Führer geht, sollte sich also sicher sein, was er tut. Nach dem Gletscherfeld steigt man noch circa 45 Minuten auf bevor man den wunderschönen Gipfelgrat erreicht. Der Ausblick ist kaum zu überbieten. Die Tour lässt sich für die ganz harten auch von Hinterbichl aus laufen - das sind circa 600 Höhenmeter mehr. Wer darauf verzichten kann, der lässt sich mit dem Bergtaxi (20 Euro, Hin- und Zurück) bis zur Johanneshütte chauffieren.
Tour:
Die Besteigung des Hausberges von Prägraten und Hinterbichl wird im Allgemeinen in zwei Etappen geplant. Am ersten Tag geht es von Hinterbichl aus über die Johannishütte zum Defreggerhaus. Nach einer meist kurzen Nacht beginnt dann in aller Herrgottsfrühe die Gletschertour. Ein zeitiger Aufstieg ist gerade im Sommer wichtig, da später die Sonne den Weg unter Umständen zu einem matschigen Vergnügen macht.
Vom Defreggerhaus geht es gleich über die Dreitausenmetergrenze zum mittlerweile etwas entfernteren Einstieg auf den Gletscher. Hier wird nun angeseilt, dann geht es steil hinab auf das Rainer Kees und in sanfter Steigung binnen einer halben Stunde hinauf auf den äußerst spaltenreichen Eisboden unterhalb des Rainer Horns. Deutlich steiler und anstrengender gestaltet sich die nächste Stunde bis auf das Rainer Törl (3.422m). Auf dem hochgelegenen Gletscherdach am Hohen Aderl vorbei steigt man nun mühsam auf den kurzen Venedigergrat, dessen Überschreitung etwas Beherztheit verlangt. Im Sommer und Herbst ist der Gipfel bei schönem Wetter recht überfüllt, aber ein atemberaubender Rundblick, ein paar Fotos und wer mag ein Schluck Gipfelschnaps sollten immer drin sein! Im Hochsommer ist der Rückweg meistens nicht gerade erholsam, da der Schnee auf dem Gletscher schnell recht sulzig wird und man oft bis weit über die Knöchel einsinkt. Will man dann noch zu Fuß bis Hinterbichl, sollte man daran denken, dass vom Defreggerhaus bis ins Tal noch über 1.600 m abzusteigen sind!
Ankunft:
Ankunft ist wieder an der Johanneshütte. Ab dort fahren regelmäßig die Hüttentaxis bis Hinterbichl. Ein Abstieg zu Fuß ist auch möglich.
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