Ein gefährliche Tour, zumindest für Wanderer!
Ich habe mich noch nie so schlecht informiert gefühlt wie bei dieser Tour:
1) Meine Karten (zwei Verschiedene von zwei Namhaften Firmen) zeigen nur einen Alpinen Steig an.
2) Mein Buch "Bayrische Hausberge" sagt unter "Schwierigkeit", Zitat: Unten Forstsraßen und Wanderwege, oben bezeichneter Steig, steil, ein paar Versicherungen, für trittsichere Wanderer.
Zu 1)
Auf sehr vielen Höhenmetern ist es ein gesicherter (Kletter-)Steig, er ist am besten mit Klettersteigset zu gehen. Alleine wegen der Steinschlaggefahr ist das besser so (Helm!). Meine Karten zeigen solche Abschnitte im Normalfall mit einem weiß oder rot Hinterlegtem Leitersymbol an, hier: nichts! Ich habe bei meinen mittlerweile ca. 200 Bergwanderungen (Seekofel, Herrstein, Lavarela, Plattkofel, Sasonger, Söllenspitze, Latemar, Sonnjoch, Gamsjoch, Mondscheinspitze, Pleisenspitze, Lamsenspitze, Guffertspitze, Große Arnspitze, Rappenspitze, Schöttelkarspitze, Hohe Munde, Jegihorn, Joderhorn, Ahornspitze, u.s.w.) noch nie so viel Klettern müßen! Ab ca. 1500 Höhenmeter bis zum Gipfel gibt es bestimmt 30% Kletterstellen. Dies bezieht sich auf die "flachere" Nordseite der Tour. Beim Abstieg zum Säulinghaus (Südseite) ist es ähnlich nur noch steiler und mehr versicherte Passagen. Meine Bilder zeigen etwas davon, in Wirklichkeit ist es "Beeindruckender".
Zu 2)
Meine Anmerkungen zu 1) zeigen, das dies "... steil, ein paar Versicherungen, für trittsichere Wanderer." eine absolute Untertreibung ist! Wenn man folgendes noch weiß, sollte man es sich als -Wanderer- 3mal überlegen die Tour zu unternehmen: Ich habe ca. 10 Gedenktafeln und Kreuze (es sind ganz sicher mehr) für liebe Verwandte, Väter, Mütter, Kinder und Freunde an den wenigen Kilometern gesehen. Einfach unglaublich besser gesagt schockierend, auch dies habe ich noch nie zuvor in diesem Ausmaß vorgefunden.
Zu den Wegweisern:
"Alpine Gefahren" und "Steinschlaggefahr" werden hier explizit mit angegeben, d.h. das entspricht einer weit besseren Kennzeichnung als sonst üblich. Auch sonst kann man den Weg (wenn kein Schnee liegt) nicht verfehlen, rote bzw. rot-weiße Farbzeichen sind auf vielen Felsen zu finden.
Zum Zustand der Stahlseile und Eisenketten (Okt. 2013):
Auf der Nordseite sieht es sehr gut aus, wie Neu.
Auf der Südseite ist die Sicherung in die Jahre gekommen, teils wackelige Eisenstäbe, die die Ketten halten sollen ...
Noch etwas zum Wetter bzw. dem Weg bei Feuchtigkeit:
Die Felsen sind sehr speckig, d.h. sie sind poliert, glatt. Man hat also schon bei Trockenheit kaum Halt aber bei Feuchtigkeit oder gar Schnee kann man den Weg nur als Selbstmordversuch werten.
Zusammenfassung:
Für Bergsteiger und Klettersteigeher ist dies sicherlich eine toller Berg, da die Aussichten auf der Tour herausragend sind. Diesen Menschen sei der Berg empfohlen, "normalen" Wanderern jedoch 100% nicht. Ich selbst hätte die Tour nicht freiwillig durchgeführt wenn ich denn die passende Wegbeschreibung gehabt hätte.
Grüße!
Micha
P.S. Ich muß zugeben, das mir das Hochklettern spaß gemacht hat aber beim Abstieg ist er mir wirklich vergangen.
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Rückwärts geht es besser...
Insgesamt eine landschaftlich hervorragende Tour, die für Klettersteiganfänger wie mich gut zu bewältigen war. Ende Mai liegen auf der Nordseite noch beachtliche Mengen Schnee, die überwunden werden müssen, was bei der Kleidungswahl berücksichtigt werden solle.