Wo der Landstreifen von Usedom zwei Kilometer breit ist, liegt eingebettet zwischen Misch- und Nadelwäldern das traditionsreiche Seebad Zinnowitz, Ausgangspunkt unserer Nord-Tour. Dereinst lange Zeit ein kleiner und unbedeutender Weiler beantragte Zinnowitz mit der Eröffnung der Seebäder Swinemünde, Misdroy und Heringsdorf 1851 auch die Erlaubnis, ein Seebad einzurichten und bekamen sie am 16. Juni 1851 auch. Von nun an ging es aufwärts mit Zinnowitz, die Bevölkerung wuchs, es folgte der rasante Aufstieg zum mondänen Seebad, zur „Perle der Ostsee“. Bis die Nazis 1936 den Nordteil der Insel Usedom einschließlich Zinnowitz´ abriegelten. Heute gilt Zinnowitz mit seiner Bäderarchitektur der Zwanzigerjahre und der neuen Seebrücke immerhin wieder als bedeutendster Badeort Nord-Usedoms.
Aber genug mit Zinnowitz: Auf teils befestigten, teils aber auch sandigen Wegen geht Richtung Norden. Erstes Ziel ist das Seebad Trassenheide, eingebettet zwischen Heide, Moor, Kiefernwäldern und… Dünen. Und mit einem herrlichen Sandstrand. Hier ist es deutlich ruhiger, wie auch ein Stück weiter hinter dem Trassenmoor, einem größtenteils überwachsenen Sumpf, in Karlshagen. Karlshagen hat auch einen Hafen, der liegt freilich im Westen am Peenestrom, der anderen „Wassergrenze“ Karlshagens. Dazu aber später mehr. Jetzt radeln wir zunächst einmal nach Peenemünde – und zwar durch das „Trümmerfeld“, was Waldgebiet zwischen Karlshagen und Peenemünde. Dort standen bis 1945 die riesigen Anlagen der Heeresversuchsanstalt, dort wurden die Vergeltungswaffen V1 und V2 entwickelt und getestet. Seit den Bombenangriffen auf Peenemünde war das Gebiet munitionsverseucht, lag zu DDR-Zeiten buchstäblich brach und wurde erst nach der Wiedervereinigung systematisch „munitionsbereinigt“.
Der Raketeningenieur Wernher von Braun experimentierte hier, angeblich weil sein Vater hier auf Entenjagd ging. Denn als er ein Gelände für seine Raketenversuche suchte, erinnerte sich seine Mutter an das abgelegene Peenemünde und nach einer ersten Besichtigung wurde der nur schwach besiedelte Nordwestzipfel Usedoms zum militärischen Sperrgebiet. Hier hob am 3. Oktober 1942 auch die erste Rakete der Welt, die V2, zu einem Flug in die Atmosphäre ab, der nach 192 Kilometern schließlich in der Ostsee endete.
Im Hafen von Peenemünde endgültig vor Anker gegangen ist 1998 ein sowjetisches Raketen-U-Boot, das nach dem Stapellauf 1962 fast 30 Jahre lang mit 82 Mann Besatzung durch die Meere kreuzte, bevor der 100 Meter lange und 4.127 Tonnen schwere Koloss ausgemustert wurde. Heute kann er besichtigt werden, was allerdings nichts für klaustrophobisch veranlagte Mitmenschen ist. Ein 1877 erbauter Dreimast-Großsegler liegt ebenfalls in Peenemünde vor Anker und dient jetzt als Restaurantschiff, nachdem er 2002 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde.
Jetzt geht es entlang des Peenestroms wieder gen Karlshagen, jetzt aber zum Karlshagener Hafen. Eine Schafherde kreuzt unseren Weg, aber auch Kühe können wir auf den Weideflächen erkennen. Bald erreichen wir den Karlshagener Hafen, der früher ein Kriegshafen war, sich inzwischen aber zu einer attraktiven Anlage gemausert hat. Fischkutter, Ausflugsboote und Sportyachten dümpeln im größten Hafen auf Usedom im Wasser des Peenestroms. Ganz prima hier: Der Räucherfisch.
Weiter geht es entlang des Peenestroms, den wir vor Wolgast aber überqueren müssen. Und das gestaltet sich so einfach nicht, denn zu bestimmten Zeiten hat hier der Schiffsverkehr Vorfahrt. Also wird die (kombinierte Eisenbahn- und Straßen-) Peenebrücke einfach hochgeklappt, damit die Schiffe ein Durchkommen finden. Da steht man also und wartet – und kann nebenbei den Schiffsverkehr auf dem Peenestrom bewundern. Das „blaue Wunder“.
Wolgast war einmal Mitglied des Hansebundes, anders als in Stralsund oder Greifswald, den beiden Schwestern, fehlen in Wolgast aber Prunkbauten aus der Hansezeit. Und das macht den Ort mit seinem Hafen am Peenestrom erst richtig liebenswert. Ein hübscher Museumshafen übrigens. Dort steht auch einer der größten Getreidespeicher der Ostseeküste. Der „alte Speicher“. Besuchenswert. Weil besucherfreundlich.
Zurück über das „blaue Wunder“, zurück auf Usedom. Der Weg führt uns nun nach Krummin, dessen Hauptattraktionen die Klosterkirche St. Michael und die zwei Kilometer lange Lindenallee sind – letztere die Schönste weit und breit. Krummin hat – am Krumminer Wiek - auch einen kleinen Hafen, wer ihn besucht kommt an einer uralten Pyramideneiche vorbei. Entlang am Krumminer Wiek kommen wir nach Neuendorf mit seinen Erdölpumpen. Ein etwas ungewöhnlicher Anblick, aber tatsächlich hat man hier in den Sechzigerjahren in 20000 Meter Tiefe Erdöl gefunden. Gut, viel ist nicht mehr über, aber noch wird gepumpt. Vorbei an den nickenden Pumpen geht es jetzt zurück nach Zinnowitz, der Kreis schließt sich.
Aber genug mit Zinnowitz: Auf teils befestigten, teils aber auch sandigen Wegen geht Richtung Norden. Erstes Ziel ist das Seebad Trassenheide, eingebettet zwischen Heide, Moor, Kiefernwäldern und… Dünen. Und mit einem herrlichen Sandstrand. Hier ist es deutlich ruhiger, wie auch ein Stück weiter hinter dem Trassenmoor, einem größtenteils überwachsenen Sumpf, in Karlshagen. Karlshagen hat auch einen Hafen, der liegt freilich im Westen am Peenestrom, der anderen „Wassergrenze“ Karlshagens. Dazu aber später mehr. Jetzt radeln wir zunächst einmal nach Peenemünde – und zwar durch das „Trümmerfeld“, was Waldgebiet zwischen Karlshagen und Peenemünde. Dort standen bis 1945 die riesigen Anlagen der Heeresversuchsanstalt, dort wurden die Vergeltungswaffen V1 und V2 entwickelt und getestet. Seit den Bombenangriffen auf Peenemünde war das Gebiet munitionsverseucht, lag zu DDR-Zeiten buchstäblich brach und wurde erst nach der Wiedervereinigung systematisch „munitionsbereinigt“.
Der Raketeningenieur Wernher von Braun experimentierte hier, angeblich weil sein Vater hier auf Entenjagd ging. Denn als er ein Gelände für seine Raketenversuche suchte, erinnerte sich seine Mutter an das abgelegene Peenemünde und nach einer ersten Besichtigung wurde der nur schwach besiedelte Nordwestzipfel Usedoms zum militärischen Sperrgebiet. Hier hob am 3. Oktober 1942 auch die erste Rakete der Welt, die V2, zu einem Flug in die Atmosphäre ab, der nach 192 Kilometern schließlich in der Ostsee endete.
Im Hafen von Peenemünde endgültig vor Anker gegangen ist 1998 ein sowjetisches Raketen-U-Boot, das nach dem Stapellauf 1962 fast 30 Jahre lang mit 82 Mann Besatzung durch die Meere kreuzte, bevor der 100 Meter lange und 4.127 Tonnen schwere Koloss ausgemustert wurde. Heute kann er besichtigt werden, was allerdings nichts für klaustrophobisch veranlagte Mitmenschen ist. Ein 1877 erbauter Dreimast-Großsegler liegt ebenfalls in Peenemünde vor Anker und dient jetzt als Restaurantschiff, nachdem er 2002 durch ein Feuer schwer beschädigt wurde.
Jetzt geht es entlang des Peenestroms wieder gen Karlshagen, jetzt aber zum Karlshagener Hafen. Eine Schafherde kreuzt unseren Weg, aber auch Kühe können wir auf den Weideflächen erkennen. Bald erreichen wir den Karlshagener Hafen, der früher ein Kriegshafen war, sich inzwischen aber zu einer attraktiven Anlage gemausert hat. Fischkutter, Ausflugsboote und Sportyachten dümpeln im größten Hafen auf Usedom im Wasser des Peenestroms. Ganz prima hier: Der Räucherfisch.
Weiter geht es entlang des Peenestroms, den wir vor Wolgast aber überqueren müssen. Und das gestaltet sich so einfach nicht, denn zu bestimmten Zeiten hat hier der Schiffsverkehr Vorfahrt. Also wird die (kombinierte Eisenbahn- und Straßen-) Peenebrücke einfach hochgeklappt, damit die Schiffe ein Durchkommen finden. Da steht man also und wartet – und kann nebenbei den Schiffsverkehr auf dem Peenestrom bewundern. Das „blaue Wunder“.
Wolgast war einmal Mitglied des Hansebundes, anders als in Stralsund oder Greifswald, den beiden Schwestern, fehlen in Wolgast aber Prunkbauten aus der Hansezeit. Und das macht den Ort mit seinem Hafen am Peenestrom erst richtig liebenswert. Ein hübscher Museumshafen übrigens. Dort steht auch einer der größten Getreidespeicher der Ostseeküste. Der „alte Speicher“. Besuchenswert. Weil besucherfreundlich.
Zurück über das „blaue Wunder“, zurück auf Usedom. Der Weg führt uns nun nach Krummin, dessen Hauptattraktionen die Klosterkirche St. Michael und die zwei Kilometer lange Lindenallee sind – letztere die Schönste weit und breit. Krummin hat – am Krumminer Wiek - auch einen kleinen Hafen, wer ihn besucht kommt an einer uralten Pyramideneiche vorbei. Entlang am Krumminer Wiek kommen wir nach Neuendorf mit seinen Erdölpumpen. Ein etwas ungewöhnlicher Anblick, aber tatsächlich hat man hier in den Sechzigerjahren in 20000 Meter Tiefe Erdöl gefunden. Gut, viel ist nicht mehr über, aber noch wird gepumpt. Vorbei an den nickenden Pumpen geht es jetzt zurück nach Zinnowitz, der Kreis schließt sich.
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