Strecke 7 - Motto: Die verwunschene Ziege des Lederers
Beschreibung:
Sie starten Richtung Pippmannsberg, queren die Aicher Straße und folgen dem Waldweg bis zur Straße. Halten Sie sich rechts und queren Sie die Oberinnviertler Landesstraße nach Weilbuch. Am Waldrand Richtung Haselreith befindet sich der Gedenkstein der sagenumwobenen Lederergoaß. In Haselreith bewegen Sie sich links und gelangen via Miesling nach Heimhausen. In Heimhausen, dem nördlichsten Punkt der Strecke, halten Sie sich Richtung Süden nach Revier Heimhausen und Revier Gundertshausen, so gelangen Sie zurück zum Startpunkt.
Die Sage von der Leder-Goaß
Einst lebte am Fuße des Geißberges bei Weilbuch am kleinen von Bäumen unschatteten Weiher in einem hölzernen Häuschen ein Lederer, der Schweinshäute für die derben Arbeitsschuhe der Bauern gerbte. Sein Verdienst erlaubte ihm nur eine höchst bescheidene Lebensweise, deshalb hielt er sich eine Geiß, um seine magere Küche mit der fetten Milch dieses Tieres aufzubessern.
Die Geiß war aber ein starrköpfiges und heikles Geschöpf und fraß nur die besten Kräuter und Blätter. Damit sie ihm bei der Milch bliebe, führte er sie an jedem Abend den Waldesrand entlang und ließ sie nach Herzenslust an Kräutern und Sträuchern naschen. Einmal aber schien sie selbst der besten Leckerbissen überdrüssig zu sein und weigerte sich auch nur ein Blatt abzurupfen. Da trieb sie der Lederer bis zur Straße, die nach Haselreith führt , an deren Rand die köstlichsten Kräutlein im weiten Umkreis wuchsen. Die Geiß aber gab nur ein boshaftes Meckern von sich und ließ die schmackhaften Pflanzen unberührt. Da erzürnte der Lederer über das halsstarrige Tier dermaßen, dass er gotteslästerlich zu fluchen begann und schließlich schrie: „ Ich wollte, du wärst ein Stein und müsstest so lange bleiben, bis du bereit bist, sogar Brennnesseln zu fressen!“
Kaum hatte der Lederer dies gesagt, zerriss ein gewaltiger Donnerschlag die Stille des Abends, Schwefelgestank erfüllte die Luft, die Geiß war von qualmendem Rauch umhüllt und aus der Dunkelheit des Waldes erklang ein schrilles höhnisches Gelächter. Der Lederer war vor Schreck wie gelähmt. Als sich der Rauch verzogen hatte, ragte fdort, wo noch eben die Geiß gestanden war, ein großer Stein aus üppig wuchernden Brennnesseln.
Seit jener Zeit gingen die Menschen mit Scheu an dem Stein vorbei, nachts wagten es nur die Mutigsten. Zum Brennnesselfressen konnte sich die Lederergeiß bis zum heutigen Tage nicht entschließen und wenn sie sich nicht anders besinnt, wird sie noch Jahrhunderte als Stein am Straßenrand stehen.
Quelle: "Eggelsberg in alter und neuer Zeit"
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