Auch in diesem Jahr wollte ich in meinem Sommerurlaub wieder eine Fahrradtour unternehmen. Leider fand sich im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren keine Begleiterin für eine Tandemradtour, also stieg ich diesmal wieder auf mein Winora – Solofahrrad mit Rohloff - Nabenschaltung.
Als Route hatte ich mir etwas ganz Besonderes zusammen gestellt: zunächst wollte ich den kompletten Rheinradweg von Andermatt bis nach Hoek van Holland fahren, dann weiter auf dem Nordseeküstenradweg nach Emden und von dort auf dem Emsradweg und dem Dortmund-Ems-Kanal-Radweg zurück zu meinem Wohnort Hamm.
Für diese Tour hatte ich einen Zeitraum von dreieinhalb Wochen eingeplant, kalkuliert hatte ich mit einer Strecke von etwa 2200 Kilometern. Die Anreise nach Andermatt erfolgte per Eisenbahn und kostete mich inklusive Fahrradkarte und Sitzplatzreservierung 54 Euro. Startbahnhof war Hamm, in Dortmund, Basel und in Göschenen musste ich jeweils umsteigen. Die Bahnfahrt verlief völlig problemlos. Sämtliche Übernachtungen hatte ich vorab gebucht, ich übernachtete in Pensionen, Bed & Breakfast – Unterkünften, Jugendherbergen und Hotels. Für den Transport von 25 Kilogramm Gepäck – es war wieder einmal viel zu viel!!!!! – verwendete ich den genialen Trolley sowie zwei Packtaschen und eine Lenkertasche von Ortlieb.
Als Kartenmaterial kamen die Produkte aus der Bikeline-Reihe (Rhein-Radweg Teil 1, 2 und 3, Nordseeküstenradweg Teil 1, Emsradweg mit Dortmund Ems-Kanal) zum Einsatz. Deren Vorzüge muss ich hier sicherlich nicht beschreiben; besonders gut finde ich neben dem Übernachtungsverzeichnis die Möglichkeit, die Routen parallel zur Kartennutzung als Tracks in mein Fahrradnavigationsgerät zu übertragen. Ich benutze das Garmin GPSMap 60 CSx, das leider inzwischen doch etwas in die Jahre gekommen ist. Besonders deutlich merke ich das nicht nur am recht langsamen Bildaufbau nach Wechsel des Maßstabes, sondern vor allem an der gegenüber Nachfolgemodellen stark eingeschränkten Anzahl im Gerät speicherbarer Tracks (20). Das hat bei so langen Touren wie der hier beschriebenen zur Folge, dass ich nicht für jeden einzelnen Tag einen separaten Track abspeichern konnte, sondern manchmal zwei bzw. drei Tage zu einem Track zusammenfassen musste. Die hieraus resultierende erschwerte Handhabung der Tracks beim Download bitte ich zu entschuldigen. Neuere Geräte können außerdem beim Download von Tracks deutlich mehr Trackpunkte speichern, was der Genauigkeit natürlich sehr zu Gute kommt.
Die Anreise nach Andermatt erfolgte am 30.05.2015. Gleich bei meiner Ankunft wurde mir klar, dass meine fehlende Kondition ein ernstes Problem darstellen würde. Im Gegensatz zu den Touren vergangener Jahre war ich nämlich in diesem Jahr völlig untrainiert, lediglich Anfang März hatte ich an zwei aufeinander folgenden Tagen meine heimische Trainingsstrecke mit einer Distanz von 50 Kilometern zurück gelegt. Angesichts der gleich zu Beginn der ersten Etappe von Andermatt nach Chur zu bewältigenden 600 Höhenmeter hinauf zum Oberalppass stand mir da also einiges bevor. Das zeigte sich dann auch gleich bei der Fahrt zur Pension, für die ich fast eine dreiviertel Stunde benötigte. Und das bei einer Distanz von gerade einmal 900 Metern!!!! Vom Fenster meines Zimmers hatte ich einen erschreckend deutlichen Blick auf die Straße, die ich am nächsten Tag hinauf fahren sollte. Mein Pensionswirt berichtete, es gebe sehr wohl Radler, die die 11 Kilometer zum Oberalppass radelnd erklimmen. Allerdings seien die meistens mit Mountainbikes und ohne Gepäck unterwegs. Daher empfahl er mir, auch mit Blick auf die Gesamtdistanz der ersten Tagesetappe, zumindest das erste Teilstück mit der Bahn zurück zu legen. Genau das tat ich dann auch am nächsten Morgen, und es war genau die richtige Entscheidung. Und das nicht nur wegen der „topografischen Herausforderung“, sondern auch, weil ich am Bahnhof eine sehr nette, ebenfalls radelnde Engländerin namens Marissa kennen lernte, mit der ich mich sehr nett unterhielt. Sie erzählte mir, sie fahre bis nach Disentis, von dort wollte sie dann mit dem Fahrrad weiter fahren.
Für mich war die bequeme Bahnfahrt bereits am Oberalppass zu Ende, von dort startete ich dann also endlich mit der ersten Etappe durch eine wirklich atemberaubend schöne Landschaft mit vielen Gefällepassagen, aber auch immer wieder garniert mit zum Teil heftigen Anstiegen. Was die Wegequalität angeht, so ist den Ausführungen in Bikeline zuzustimmen: hier gehören normalerweise nur Mountainbikes und vor allem gut trainierte Radler hin!
Etwa eineinhalb Stunden vor Erreichen meines Etappenziels Chur begegnete ich noch einmal der netten Engländerin, die zwar wesentlich weiter mit der Bahn gefahren war als ich, die aber auch deutlich langsamer als ich mit dem Fahrrad unterwegs gewesen war. Wir stellten im Gespräch fest, dass wir nicht nur dasselbe Etappenziel, sondern auch noch dasselbe Hotel in Chur ausgewählt hatten!!! So trafen wir uns dort also später zum gemeinsamen Essen, es wurde ein richtig schöner Abend. Leider trennten sich unsere Wege am nächsten Tag, da Marissa sich noch ein wenig in der Gegend umsehen wollte. Mein Weg hingegen führte mich an diesem zweiten Tag an den Bodensee, wo ich auf österreichischer Seite in der Jugendherberge Hard übernachtete. Im Tagesverlauf war es immer wärmer geworden, schließlich zeigte das Thermometer mehr als 30 Grad an. Leider hatte ich es an diesem Tag versäumt, mich mit Sonnenschutzmitteln vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, was sich im weiteren Verlauf der Tour rächen sollte.
Am nächsten Tag stand die Etappe entlang des Bodensees bis nach Schaffhausen auf meinem Plan. Die Tagestemperatur war erneut angestiegen auf einen Spitzenwert von 35,8 Grad – und ich war weiter ohne Sonnenschutz unterwegs!!! Es wäre auch besser gewesen, die Fahrradkarte genauer zu studieren. Dann wäre mir vielleicht aufgefallen, dass es in Schaffhausen zwei Jugendherbergen gibt. So aber machte ich mich auf den Weg zu der Jugendherberge, für die ich die Übernachtung nicht gebucht hatte! Wie so häufig bei Jugendherbergen, befand sich auch diese auf einer Anhöhe. Dort angekommen, musste ich dann meinen „Navigationsfehler“ feststellen. Also, wieder runter vom Berg, hinüber auf die andere Rheinseite und den nächsten Berg hinauf zur „richtigen“ Jugendherberge. Als ich dort endlich ankam, war ich völlig ausgepowert und wegen meines Fehlers 12 Kilometer zuviel gefahren. Und bei dieser Hitze tun auch 12 Kilometer ganz schön weh.
Neuer Tag, neues Glück? Von wegen! Die Temperaturen lagen immer noch bei über 34 Grad, und ich machte einen weiteren fatalen Fehler, wie sich im Nachhinein heraus stellte: da ich am geplanten Etappenziel Basel keine preislich angemessene Unterkunft gefunden hatte – in der Jugendherberge verlangte man für ein Einzelzimmer 152 Schweizer Franken!!! – hatte ich in der Jugendherberge Lörrach ein Zimmer gebucht. Die Distanz zwischen Basel und Lörrach war mir während der Planung der Reise auf der Karte nicht sehr groß vorgekommen, was sich jedoch vor Ort als falsch heraus stellte. Etwa 15 Kilometer vor Basel musste ich mich dann entscheiden, entweder den Rheinradweg nach Basel weiter zu fahren und von dort aus dann bis nach Lörrach zu radeln. Oder aber der mit einer Distanz von 18 Kilometern ausgewiesenen Route „direkt“ nach Lörrach zu folgen – was ich dann auch tat. Und das war ein riesengroßer Fehler, denn die Route führte über Kilometer steil bergauf. Auf einer Straße ohne Fahrradweg, ja sogar ohne Seitenstreifen. Das war mega gefährlich, da ich mich dort - schiebend - in der Gesellschaft hunderter Möchtegern - Auto – und Motorradrennfahrer wiederfand, die die zahllosen Kurven zu ihrer Erbauung und zu meinem Entsetzen – vermutlich auf der Jagd nach „Rundenbestzeiten“ - durcheilten. Meine dringende Empfehlung an alle, die meine Tour downloaden und dann nachradeln wollen: lasst diesen Streckenabschnitt aus und fahrt besser bis nach Basel und eventuell von dort nach Lörrach!
Die nächste Etappe führte mich nach Breisach, wo ich im Hotel Bären eine prima Unterkunft mit tollem Essen vorfand. Am darauf folgenden Tag ging es weiter nach Kehl, hier wollte ich die Jugendherberge als Ausgangsbasis für die geplante Besichtigung Straßburgs am darauf folgenden Ruhetag nutzen. Von diesem Plan rückte ich aber aus zwei Gründen wieder ab: erstens war es nach wie vor unglaublich heiß und der Weg nach Straßburg bestand doch nicht nur in der Überquerung einer Brücke über den Rhein. Vielmehr hätte ich für den Besuch der Straßburger Altstadt eine Strecke von ungefähr 12 Kilometern zurück legen müssen – und das bei diesen Temperaturen! Zweitens zeigte sich nun sehr deutlich, dass ich mir durch die Sonneneinstrahlung schwere Verbrennungen an Armen und Beinen zugezogen hatte. Ich sah aus wie so manch englischer Pauschaltourist: knallrote Haut und übersät mit Brandblasen. Also war es vernünftiger, am Ruhetag tatsächlich zu ruhen und meine Haut nicht weiter der unerbittlichen Sonne auszusetzen. Um es vorweg zu nehmen: in den nun folgenden zwei Wochen hatte ich sehr starke Beschwerden wegen des Sonnenbrandes. Und um zu vermeiden, dass sich die Beschwerden noch weiter verschlimmern, trug ich fortan Fahrradbekleidung mit Langarm – und – bein. Gefütterte Winterbekleidung! Bei den Temperaturen kam ich mir vor wie in einem Bratschlauch! Alles andere als angenehm, aber zu Beginn der dritten Woche fielen die Temperaturen derart stark in Bereiche knapp oberhalb von 12 Grad, dass an kurze Fahrradkleidung ohnehin nicht zu denken war und ich nun froh über die warme Kleidung war.
Auf meinem weiteren Weg habe ich immer wieder einmal die Rheinseite gewechselt. Die Fahrt durch das Elsass war landschaftlich sehr schön; leider war die Beschilderung an einigen Stellen so schlecht, dass ich mich heillos verfahren habe oder weite Umwege gefahren bin.
In Rheinland-Pfalz gab es wegen Dammbauarbeiten eine weiträumige Umleitung der Route, die aber mustergültig ausgeschildert worden war.
Sehr schöne Abschnitte der Tour bildeten auch die Weinanbaugebiete ab Mainz, die Gegend um Koblenz mit der Festung Ehrenbreitstein und das Rheinland mit den Städten Bonn und Köln bis hin nach Duisburg.
Meine erste Übernachtung in den Niederlanden hatte ich auf einem Bauernhof in Millingen a/d Rijn, weiter empfehlen würde ich den Zeelandsche Hof nicht.
Mein nächstes Nachtquartier hingegen, Bed & Breakfast ´t Rot in Geldermalsen, war ein absoluter Volltreffer. Die Unterbringung erfolgte in einem als Gartenhaus bezeichneten großen Holzhaus im Garten eines Einfamilienhauses. Alles war sehr sauber, unglaublich gemütlich und originell eingerichtet, der Betreiber super freundlich, das Frühstück toll. Und zum Abschied gab es noch ein Proviantpaket für die nächste Etappe und ein Glas selbst gemachter Marmelade. Hier muss man unbedingt übernachten!
Das Proviantpaket konnte ich übrigens später sehr gut verwenden, denn meine nächste Unterkunft in Rotterdam war der absolute Reinfall. Was der Betreiber des Hotel Santa Maria sich geleistet hat, spottet wirklich jeder Beschreibung. Bei meiner Ankunft gegen 18 Uhr erklärte er mir, er habe einen Fehler gemacht und meine Reservierung versehentlich für den nächsten Tag eingetragen. Das hatte zur Folge, dass nun kein Zimmer frei war. Er organisierte dann ein Zimmer in einem Hotel eines Bekannten, das sich in knapp einem Kilometer Entfernung befand. Ich fuhr also dorthin und landete in einem Dreckloch namens Hotel Baan. Es ist mir ein Rätsel, wie man eine derart üble Absteige als Hotel bezeichnen kann! Ich habe jedenfalls am kommenden Morgen dankend auf das Frühstück verzichtet und mich stattdessen mit leerem Magen auf den Weg nach Hoek van Holland gemacht. Zum Glück hatte ich ja noch das Proviantpaket, das hat mich dann im Tagesverlauf gerettet.
Nachdem ich die Mündung des Rheins in die Nordsee erreicht hatte, machte ich mich auf den weiteren Weg nach Zandvoort. Mann, ist Holland flach! Von wegen: in der Gegend um Arnheim und auch in den Nationalparks entlang der Nordseeküste geht es mächtig auf und ab, besonders in den Dünen. Ich war jedenfalls ganz schön erstaunt, dass Holland entgegen meiner Vermutung alles andere als topfeben ist. Auch die zahlreichen Waldgebiete hatte ich nicht erwartet. Ebenfalls nicht gerechnet hatte ich damit, unvermittelt auf eine Herde Wildpferde und später auf einen wild lebenden Bullen zu treffen. Der war glücklicherweise ganz friedlich und trottete an mir vorbei, ohne mich aufzuspießen. Mulmig zumute war mir trotzdem. Und deshalb habe ich auch darauf verzichtet, diese Begegnung zu fotografieren.
Das Hotel Arosa in Zandvoort kann ich wirklich empfehlen, es ist günstig, liegt direkt an der Route und ganz nah an der Innenstadt. In 100 Metern Entfernung befindet sich ein Supermarkt, und nur wenige Meter weiter eine Bank mit Geldautomat. Und Gastronomie ist dort auch reichlich vorhanden.
Auf dem Weg nach Den Oever habe ich mich nicht sklavisch an die empfohlene Routenführung gehalten, da diese mir stellenweise absurd vorkam. Denn nur, um eine historische Milchkanne besichtigen zu können, muss ich nicht immer wieder mein Fahrrad in den Gegenwind lenken! Also habe ich es mir da, wo es möglich und sinnvoll war, etwas einfacher gemacht und meine eigene Route entwickelt. Man sehe es mir bitte nach! Für die Übernachtung hatte ich das Bed & Breakfast Bakker ausgewählt, ein Zimmer in der ersten Etage eines komfortabel eingerichteten Einfamilienhauses in Vatrop. Als Unterkunft durchaus empfehlenswert.
Am nächsten Tag stand dann eine ganz besondere Etappe an, es ging auf dem Abschlussdeich fast 34 Kilometer mitten durch das Wattenmeer auf der linken und das Ijsselmeer auf der rechten Seite. Ein Bauwerk, das mir höchsten Respekt für die Leistung der Niederländer abnötigt. Zum Glück hatte ich auf diesem Teilstück der Tagesetappe keinen Gegenwind, sondern eher milden Seitenwind. Danke, Petrus!!!!! Weiter ging es an der Küste entlang bis auf die Höhe von Dokkum. Etwa fünf Kilometer von dieser Stadt entfernt liegt eine kleine Ortschaft namens Metslawier, und hier befindet sich ein absolutes Schmuckstück von Unterkunft: das Binnen Inn. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude, das von den Betreibern Bianca und Edword sehr liebevoll umgebaut wurde. Das U – förmige Gebäude beherbergt an der Straßenseite eine Galerie, im linken Gebäudeteil befindet sich Edwords Atelier und im rechten Gebäudetrakt befinden sich fünf Apartments, die nach unterschiedlichen Themen eingerichtet wurden. Ihr müsst Euch das unbedingt ansehen, ich habe noch nie etwas derart bis ins letzte Detail liebevoll eingerichtetes Ambiente gesehen. Hinzu kommt, dass die Apartments sehr sauber sind, es gibt ein leckeres Frühstück und Bianca und Edword sind einfach super nette Menschen. Also: buchen!!!!
Meine letzte Station in den Niederlanden machte ich in Delfzijl, die Fahrt dorthin wurde immer wieder von Regenschauern begleitet. In unmittelbarer Nachbarschaft zu einer stillgelegten Windmühle übernachtete ich im Hotel Singel, Zimmer und Frühstück sind sehr gut, und so war der Preis von 75,80 Euro für das Einzelzimmer vollkommen in Ordnung.
Allmählich näherte sich meine Radtour ihrem Ende, am 20.06.15 fuhr ich von Delfzijl nach Emden, wo ich wie schon im letzten Jahr in der Jugendherberge übernachtete. Hier legte ich auch den zweiten Ruhetag der gesamten Tour ein und traf mich am Abend des 21.06.15 mit einer ortsansässigen Bekannten zu einem schönen Abendessen im Restaurant Hafenhaus. Hier habe ich bereits mehrfach gegessen, und auch diesmal war ich wieder begeistert vom Speisenangebot.
Am 22.06.15 ging es dann entlang des Emsradwegs nach Haren, wobei ich auf Teilstücken eine alternative Route wählte, nachdem ich in Petkum die Fähre um wenige Minuten verpasst hatte und ich deshalb eine Stunde auf die Nächste hätte warten müssen. Soviel Zeit wollte ich aber nicht verlieren, und meine alternative Route stellte sich als durchaus akzeptable Variante heraus. Leider regnete es im Verlauf des Tages immer stärker. Auf den geschotterten Betriebswegen entlang der Ems habe ich mir bei diesem Wetter das Fahrrad und meine Regenbekleidung so richtig eingesaut. Überhaupt empfinde ich die Routenführung des Emsradweges zum Teil als, sagen wir, unglücklich. Da ist viel Verbesserungspotential drin, über das die Streckenplaner einmal nachdenken sollten. Meine Trackaufzeichnung beinhaltet hier einiges an Anhaltspunkten.
Von Haren ging es am vorletzten Tag meiner Tour nach Rheine, leider war das Wetter wieder nicht so toll. Dafür war die Übernachtung in der dortigen Jugendherberge wieder genauso gut wie im letzten Jahr.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Bauarbeiten im Münsteraner Hafenbereich sind auch über zwei Jahre, nachdem mich diese zum ersten Mal in mehrere Umleitungen geschickt hatten, immer noch nicht abgeschlossen!!! Einfach unglaublich! Das gerade Geschilderte erlebte ich auf meiner letzten Etappe von Rheine nach Hamm, in dessen Verlauf ich auch häufiger die Routenführung des Dortmund- Ems – Kanal – Radweges nutzte. Ab Hiltrup bin ich dann unabhängig von vorgegebenen Routen nach eigener Routenplanung nach Hamm gefahren, wo ich am Spätnachmittag des 24.06.15 nach insgesamt 2290 Kilometern (laut Navigationsgerät) ankam. Die Differenz zur hier abgespeicherten Route ergibt sich aus der Nachbearbeitung, hier habe ich natürlich die „Navigationsfehler“ und auch die "Abstecher" zu zwei Freunden heraus genommen. Mein Fahrradtacho zeigte gar eine Distanz von 2350 Kilometern an.
Mein Fazit: eine tolle Tour, die ich da gefahren habe. Noch einmal werde ich eine so lange Strecke aber nicht mehr an einem Stück zurück legen – auch ich werde ja schließlich älter!
Den Rheinradweg komplett zurück zu legen, ist allein schon Herausforderung und Erlebnis genug. Ich würde aber niemals schon in Rotterdam aufhören, denn da mündet der Rhein nicht in die Nordsee!!!! Also heißt es, bis nach Hoek van Holland zu fahren. Auch von dort starten Züge zurück in Richtung Deutschland. Interessant, aber wie beschrieben auch nicht ganz unanstrengend, ist die Fahrt durch die Dünen und die Nationalparks entlang der holländischen Nordseeküste. Den Emsradweg werde ich kein drittes Mal fahren, egal in welcher Richtung. Ich würde eher Routenvorschläge für das Münsterland und das Emsland für den Fall nutzen, dass ich noch einmal von Zuhause an die Nordseeküste fahren möchte.
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