Tourendatum: 30.09.2018
Tourencharakter: Überschreitung eines der bekanntesten und markantesten Berggestalten des Steinernen Meeres. Der eigentliche Klettersteig verläuft nur im Auf- und Abstieg der Gipfelpyramide, der restliche Weg ist ein normaler, z.T. unterhalb des Riemannhauses sehr üppig mit Drahtseilen versicherter Steig ohne große Anforderungen. Der Gipfelsteig ist keine Via Ferrata im klassischen Sinn, es gibt da so gut wie keine Eisenversicherungen (nur ein sehr kurzes Stück), d.h. es werden hohe Anforderungen an Schwindelfreiheit, Trittsicherkeit und Kletterfertigkeit (bis II) gestellt. Das Klettersteigset kann also zu Hause gelassen werden. Wer sich ohne Drahtseil nicht wohl fühlt, ist hier fehl am Platz !
Einkehrmöglichkeit: Riemannhaus
Tourenverlauf:
1. Etappe: PP (ca. 1160) - Riemannhaus (2177, ca. 2h)
Vom PP anfangs auf einer sehr steilen Sandstraße bis zur Talstation der Materialseilbahn hinauf (ca. 1550). Ab hier führt ein schöner, einfacher Steig in vielen Kehren z.T. durch drahtseilversicherte Passagen in die Ramseider Scharte hinauf, kurz oberhalb erreicht man das Riemannhaus. Alle felsigen, ausgesetzten Passagen hier herauf sind bestens mit Drahtseilen versichert und z.T. mit betonierten Treppen befestigt.
2. Etappe: Riemannhaus - Schönfeldspitze (2653, ca. 2h)
Vom Riemannhaus führt ein markierter Weg über felsig-schottrigen Untergrund unterhalb des Wurmkopfes vorbei, zuletzt über einen kurzen Schotterhang zu den Einstiegsfelsen der Schönfeldspitze hinauf (ca. 2400). Ab hier beginnt die Kletterei in meist festem, aber oft ausgesetztem Gelände (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich). Man folgt den roten Markierungen entlang zu einem Gratabsatz hinauf, wo man etwas Pause machen und das schöne Panorama bewundern kann.
Ab hier quert man auf der Südseite auf einem Band entlang hinüber, zuletzt über plattige Felsen und um ein drahtseilversichertes Eck herum. So wird schließlich der O-Grat erreicht, auf dem es im steilen Schrofengelände zum Gipfel hinauf geht.
Am Gipfel, mit seinem berühmten Kreuz, kann eine herrliche Rundumsicht genossen werden.
3. Etappe: Schönfeldspitze - Buchauer Scharte (2269, ca. 1h 20Min)
Der Abstieg erfolgte über den steilen, schrofigen O-Grat hinab. Auch hier ist im z.T. lockeren Gestein hohe Konzentration und Trittsicherheit gefragt. Im unteren Teil über einen kurzen Gratrücken etwas aufwärts und dann auf einfachem Weg in die Scharte hinab.
4. Etappe: Buchauer Scharte - Riemannhaus (ca. 1h 50Min)
Beim Rückweg zum Riemannhaus muss man aufpassen den richtigen Weg zu gehen. Es führen nämlich 2 Wege in nördlicher Richtung abwärts, der westlichere führt zum Riemannhaus, der östliche über das Brandenberger Tor und den Stuhlgraben zum Funtensee. Hat man aus Versehen den östlichen Weg gewählt, so gibt es noch in 2167m eine Abzweigung nach Westen Richtung Riemannhaus.
Durch das typische karstartige Gelände des Steinernen Meeres quert man nun in leichtem Auf und Ab auf der Nordseite der Schönfeldspitze anfangs in norwestlicher, dann in westlicher und südwestlicher Richtung über eine längere Wegstrecke zurück zum Riemannhaus. Die Wegmarkierungen sind z.T. nur recht spärlich vorhanden, weshalb man immer wieder aufpassen muss, nicht falsch zu gehen. Bei Nebel hätte man hier ohne GPS-Gerät kein Chance zurück zu finden.
5. Etappe: Riemannhaus - Parkplatz (ca. 1h 40Min)
Der Abstieg vom Riemannhaus erfolgte über die Aufstiegsroute.
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