Alpencross in Ostwestfalen….
Nachdem wir in den letzten Jahren unsere Mountainbike Touren in den Alpen, im Sauerland und in der Rhön gemacht haben, war es unser Ziel, dieses Jahr von zu Hause aus zu starten. Wolfgang hatte im Internet die Tour in Cherusker 500 gefunden, verfeinerte sie und baute Übernachtungsmöglichkeiten ein. Cherusker 500 ist eine Tour in Ostwestfalen und im Grenzgebiet zu Niedersachsen. Diese Tour wurde vor einigen Jahren von einigen verrückten Mountainbiker kreiert, die diese Tour in zweieinhalb Tagen schafften. Wir hatten uns für diese ca. 500 km und 9.500 Hm sieben Tage Zeit gelassen. Ca. 70 Kilometer waren flach. Hin –und Rückweg zum Teuto 40 km und eine Überbrückungsetappe von 30 km am Mittellandkanal. Auf den Spuren der Cherusker führte uns die Strecke durch den Teuto (Hermannsweg), Wiehengebirge (Wittekingsweg), Weserbergland (Weserberglandweg), Bückeberge, Deister, Süntel, lippisches Bergland und zurück in den Teuto. Insgesamt eine sehr, sehr anspruchsvolle Tour.
1.Tag Spexard – Lienen 77km, 1.500 Hm
Treffunkt unserer Tour war der Kirchplatz in Isselhorst. Wir starteten über wunderbare Wald – und Wiesenwege Richtung Teuto nach Steinhagen. Über den uns bekannten Hermannsweg fuhren wir über Borgholzhausen (Mittagspause), der Nollerschlucht und der Malepartushütte, der nördlichsten Jausenstation Europas, zur ersten Übernachtung „Altes Farmhaus“ nach Lienen. Vier Schiebepassagen.
2. Tag Lienen – Engter 81 km, 900 Hm
Von Lienen gleich rauf zum Hermannsweg (150Hm) war schon eine Quälerei. Dann aber wunderbare Aussichten über Kalksteinbrüche bis nach Lengerich und über den „Blauen Canyon“.Durch die tolle Altstadt mit Pausein Tecklenburg, führte uns der Weg zu den Felsformationen Königsstein, Bergklippe Dreikaiserstuhl , vorbei am Hockenden Weib bis hin zum Nassen Dreieck. Hier treffen Dortmunder Emskanal und Mittellandkanal aneinander und sind ein wichtiger Eckpunkt in der Binnenschifffahrt. Entlang des Mittellandkanals (30 km) fuhren wir zum Rande des Wiehengebirges nach Engter.
3. Tag Engter – Hüllhorst 63 km, 1.500 Hm
Im Nachhinein war es ein schwieriger Tag. Den ganzen Tag über hatten wir keine Möglichkeit, Essen oder Getränke zu kaufen. Letzendlich haben wir bei einem einsamen Hof im Walde um Wasser gebettelt…Bei Topwetter fuhren wir die meiste Zeit auf dem Wittekingsweg und hatten sieben Schiebepassagen.
4. Tag Hüllhorst – Rohdental 58 km, 1.550 Hm
Bei sonnigen 21 Grad fuhren wir einen weiteren Höhenpunkt, dem Kaiser – Wilhelm – Denkmal, entgegen. Vorab ging es aber an den Aussichtspunkten mit wunderbaren Blicken über die Weser, Wilder Schmid und Wittekindsburg, vorbei. Eine längere Pause wurde dann am Denkmal gemacht, bevor wir die Räder in Porta Westfalica über 100 Stufen tragen mussten. Der Weserberglandweg führte uns bis Rhodental. Insgesamt eine Strecke mit vielen schönen Trails und extremen Schiebepassagen.
5. Tag Rhodental – Bad Münder 64 km, 1.385 Hm
Durch die Bückeberge fuhren wir in den Deister. Vorbei an der Mooshütte, der Teufelsbrücke bis an den Annaturm, wo wir uns eine Pause gönnten. Kurz vor dem sehr schönen Hotel Zur Ziegenbuche mit Top Aussichten, mussten wir eine wahsinns Steigung hoch fahren.
6. Tag Bad Münder – Luerdissen/Lemgo 63 km, 1.633 Hm
Eine rasante Abfahrt durch Bad Münder führte uns in den Süntelund zum Süntelturm. Für eine Pause war es noch zu früh, die planten wir dann in Hameln. Aber es kam anders. Durch den Schweineberg mit langen Singletrails und durch Hameln mussten wir fast die ganze Strecke zum Klütturm hoch schieben. Entschädigt wurden wir durch grandiose Blicke über die Weser. Über Bösingfeld(Pause) und Schwelentrup erreichten wir den sehr schönen Landgasthof Lallmann.
7. Tag Lemgo – Spexard 86 km, 1.475 Hm
Das Finale. Durch Lemgo, vorbei am Wasserschloss Brake und dann kurz nach Detmold konnte unsere Schiebepassage über den Wanderweg E1 zum Hermannsdenkmal beginnen. Es war hart und lang….Dann aber auf dem uns bekannten Hermannsweg bis Olderdissen. Vorher allerdings hatte Wolfgang an der Habichtshöhe einen Platten. Auf kleinsten Wegen, vorbei am Brackweder Freibad, führte uns der Weg zum Abschlussbier nach Isselhorst.
Fazit: Von den Höhenmetern ist ein mittelschwerer Alpencross in OWL und im Grenzgebiet Niedersachsen möglich. Insgesamt waren es für mich 492 km und 9.950 Hm. 21.400 Kalorien habe ich verbraucht. Diese Woche mit den vielen kurzen und knackigen Anstiegen und vielen Schiebpassagen hat mir alles abverlangt. Aber es hat Spaß gemacht. Danke an den Superguide und Planer Wolfgang und an Peter und Reinhard. Ich freue mich schon auf die nächste Tour, hoffentlich in 2021
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